REICHSBÜRGER-PROZESS: „Der Antrag ist schlicht bekloppt“

Im Frankfurter Reichsbürger-Prozess will ein Verteidiger per Video beweisen, dass die Anschläge vom 11. September 2001 inszeniert gewesen seien. Seine Anwaltskollegen finden das absurd. Im Terrorprozess gegen neun mutmaßliche Reichsbürger am Oberlandesgericht Frankfurt hat am Mittwoch ein Antrag des Frankfurter Rechtsanwalts Frank Großenbach einen Zwist zwischen den Verteidigern ausgelöst. Großenbach, der Maximilian Eder seit einigen Wochen verteidigt, hatte in der Verhandlung gefordert, ein Video abzuspielen, mit dem bewiesen werden soll, dass der Terroranschlag am 11. September 2001 inszeniert gewesen sei. Zudem behauptete er, dass der in Verschwörungskreisen als Wahrsager geltende Alois Irlmaier Vorhersagen getätigt habe, die sich bewahrheitet hätten. Viele der Verteidiger distanzierten sich im Anschluss von dem Antrag und den Äußerungen. Jochen Lober, der Verteidiger von Birgit Malsack-Winkemann, sagte: „Der Antrag ist schlicht bekloppt.“

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Georgien: Rechtsextremer Ex-Fußballstar als Präsidentschaftskandidat nominiert

Die regierende Partei "Georgischer Traum" hat den ehemaligen Fußballnationalspieler Micheil Kawelaschwili als Präsidentschaftskandidaten nominiert. Die Entscheidung fällt mitten in eine politische Krise nach umstrittenen Wahlen und vertieft die Sorge über Georgiens wachsende Annäherung an Russland. Die regierende Partei "Georgischer Traum" hat am Mittwoch den rechtsextremen Politiker und ehemaligen Fußballnationalspieler Micheil Kawelaschwili als Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen am 14. Dezember nominiert. Kavelashwili, der als sicherer Sieger gilt, da die Partei das Wahlgremium dominiert, wird damit wohl das weitgehend zeremonielle Amt übernehmen. Kavelashwili, 53, war Mitbegründer der antiwestlichen Bewegung "People’s Power", die sich 2022 von "Georgischer Traum" abspaltete. Bekannt wurde er für seine scharfe Kritik an westlichen Einflüssen und spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung eines Gesetzes, das Organisationen, die mehr als 20 % ihrer Mittel aus dem Ausland erhalten, als "ausländische Agenten" registrieren lässt. Kritiker sehen darin eine Orientierung an russischen Modellen, um Meinungsfreiheit und Bürgerrechte einzuschränken.

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Rechtsextremer Kandidat : Rumänien: Gericht prüft Anfechtung der Präsidentenwahl

Das Verfassungsgericht Rumäniens könnte die Wahl des rechtsextremen Putin-Freunds Calin Georgescu zum Staatspräsidenten verhindern. (Archivbild) (Foto: Vadim Ghirda/AP) Kann die Justiz die Wahl des rechtsextremen Putin-Freunds Georgescu zum Staatschef verhindern? Die Argumente dafür: Der Kandidat habe seine Finanzierung verschwiegen und Geld aus dem Ausland bekommen. Rumäniens Verfassungsgericht könnte die erste Runde der Präsidentenwahl annullieren, bei der der prorussische Rechtsradikale Calin Georgescu auf Platz eins kam. Zwei der unterlegenen Präsidentenkandidaten haben die Wahl angefochten - laut Medienberichten vor allem mit der Begründung, dass Georgescu die Finanzierung seines Wahlkampfs nicht offengelegt habe. Das Gericht will laut veröffentlichter Tagesordnung am Donnerstag darüber urteilen. Georgescu war am vergangenen Sonntag in der ersten Runde mit 22,94 Prozent der Stimmen auf Platz eins gekommen, gefolgt von der konservativ-liberalen Politikerin Elena Lasconi mit 19,17 Prozent. Die entscheidende Stichwahl zwischen den beiden ist am 8. Dezember geplant. Am 1. Dezember findet in Rumänien zudem die Parlamentswahl statt. Georgescu hatte der zentralen Wahlbehörde erklärt, er habe seine Kampagne mit „Null“ Finanzmitteln betrieben. Er hatte vor allem auf der Internet-Plattform Tiktok für sich geworben. Zahlreiche Experten wiesen darauf hin, dass eine solche Online-Kampagne nicht ohne beträchtliche Finanzmittel möglich sei. Ein rumänischer Influencer erklärte, dass er für Werbung für Georgescu bezahlt worden sei. Vorwurf der Auslandsfinanzierung Georgescu habe gegen zwei Gesetzesparagrafen verstoßen sowie gegen EU-Vorschriften, schrieben die unterlegenen Präsidentenkandidaten Sebastian Constantin Popescu und Cristian Terhes laut Medienberichten an das Verfassungsgericht. Zum einen habe er die Finanzierung nicht offengelegt, zweitens habe er dafür Geld aus dem Ausland bekommen, was in Rumänien verboten ist. Zahlreiche Kommentatoren in Rumänien vermuten, dass Russland hinter Georgescus Wahlerfolg stecke.

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Staatsschutz ermittelt – Frau in Berlin offenbar rassistisch beleidigt und angegriffen

Ein Mann soll in Berlin eine junge Frau rassistisch beleidigt und versucht haben, ihr das Kopftuch abzureißen. Mitarbeiter des Supermarkts, in dem sich der Angriff ereignete, schritten laut Polizei ein. Der Mann flüchtete. Ein Mann hat eine Frau in einem Supermarkt in Berlin-Tempelhof offenbar attackiert und rassistisch beleidigt. Die Frau trug ein Kopftuch. Der Tatverdächtige soll am Dienstagnachmittag in der Röblingstraße unvermittelt versucht haben, ihr das Kopftuch zu entreißen, wie die Polizei mitteilte. Mitarbeiter des Discounters kamen der Frau demnach zu Hilfe und verwiesen den Täter des Ladens. Der Mann flüchtete in eine unbekannte Richtung. Die 35 Jahre alte Frau blieb den Angaben zufolge unverletzt.

via spiegel: Staatsschutz ermittelt Frau in Berlin offenbar rassistisch beleidigt und angegriffen

Bayerische AfD plant Skandal-Veranstaltung

Der Parteitag in Greding zeigt: Die AfD im Freistaat wird immer radikaler. Nun plant sie im Landtag einen umstrittenen Vortrag. Landtagspräsidentin Aigner warnt die Partei. Schon wieder Ärger mit der AfD im bayerischen Landtag: Auslöser ist eine am Mittwoch geplante Veranstaltung mit dem umstrittenen Publizisten Thor von Waldstein. Die Kernfrage: Was wiegt schwerer, das Recht der demokratisch gewählten Abgeordneten auf die Ausübung ihres Mandats, oder Würde und Ansehen des bayerischen Parlaments? In dessen Konferenzraum nämlich veranstaltet die AfD-Fraktion einen Vortragsabend mit dem Juristen und Publizisten Waldstein zum Thema „Der Volksbegriff in der deutschen Geistesgeschichte“. Er ist ein ehemaliger Funktionär der rechtsextremen NPD und Mitinitiator der „Bayerischen Liste für Ausländerstopp“. Nach Lesart der AfD handelt es sich bei ihm um einen „renommierten Rechtsanwalt und Buchautor“. Ehemaliger NPD-Funktionär von Waldstein spricht bei AfD-Veranstaltung im Landtag Parlamentspräsidentin Ilse Aigner (CSU) ist alarmiert. In einer Stellungnahme des Landtagsamtes heißt es: „Im Bayerischen Landtag werden nur Veranstaltungen zugelassen, die nicht gegen die Würde des Hohen Hauses verstoßen. Im Namen der Präsidentin haben wir daher die AfD-Fraktion darauf hingewiesen, dass die Präsidentin von ihrem Hausrecht Gebrauch machen wird, wenn die Gefahr der Verletzung der Würde des Hauses konkret zu befürchten ist.“ Für ein Verbot aber sah Aigner offenbar keine Handhabe. Gegen dieses hätte sich die AfD auch juristisch gewehrt, wie der Parlamentarische AfD-Geschäftsführer, Christoph Maier, betont: „Als frei gewählte Abgeordnete entscheiden wir selbst darüber, welche Vortragsredner wir einladen, und brauchen dazu keine Genehmigung.“ (...) Für die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze ist klar: Die AfD, die als rechtsextremistischer Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet werden darf, wird immer radikaler. „Das Agieren der AfD lässt keinen Zweifel daran, dass es dringend ein Verbots-Prüfverfahren braucht. Jede Sekunde, die wir hier verlieren, ist eine zu viel.“

via augsburger allgemeine: Bayerische AfD plant Skandal-Veranstaltung

AfD-Abgeordneter Hohloch vor Gericht: Urteil nach Social-Media-Streit erst im Dezember – #LockHimUp

Eine Mutter geht gerichtlich gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Dennis Hohloch vor, der sie nach einem Landtagsbesuch von Grundschülern an den Online-Pranger gestellt hatte. Ursprünglich sollte am morgigen Mittwoch über den Fall entschieden werden. In dem Rechtsstreit um möglicherweise Persönlichkeitsrechte verletzende Äußerungen des Brandenburger AfD-Abgeordneten Dennis Hohloch wird am 11. Dezember ein Urteil erwartet. (...) Eine Frau aus Potsdam will Hohloch, dem Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion, per einstweiliger Verfügung untersagen lassen, ihren Namen in seinen Social-Media-Posts zu nennen. Hohloch hatte im Sommer in einer Gesprächsrunde im Landtag mit Grundschulkindern zwischen neun und zwölf Jahren über Gruppenvergewaltigungen und Migration gesprochen haben. Die Mutter eines der Kinder beschwerte sich in einer internen Mail an andere Eltern darüber und forderte eine Aufarbeitung der Vorkommnisse. Hohloch und die AfD-Fraktion stellten daraufhin die Frau in den sozialen Medien bloß und nannten ihren Namen.

via tagesspiegel: AfD-Abgeordneter Hohloch vor Gericht: Urteil nach Social-Media-Streit erst im Dezember

siehe auch: Streit um Social-Media-Beiträge Entscheidung im Verfahren um AfD-Politiker Hohloch verschoben. Im juristischen Streit um Äußerungen des AfD-Landtagsabgeordneten Dennis Hohloch über eine Mutter in sozialen Medien hat das Landgericht Potsdam seine Entscheidung verschoben. Das teilte eine Sprecherin des Gerichts am Dienstag mit. Eine Frau aus Potsdam will mit einem Antrag auf eine Einstweilige Verfügung erreichen, dass die Beiträge Hohlochs in sozialen Medien gelöscht und nicht mehr weiter verbreitet werden. Sie sah sich digitalem Hass ausgesetzt. Hintergrund ist der Besuch einer Grundschulklasse im Landtag im Sommer, bei dem Hohloch vor teils neunjährigen Kindern über Gruppenvergewaltigungen und Migration sprach. (...) Der Verein Opferperspektive, der die Frau unterstützt, sprach davon, dass die Beiträge in den Kommentarfunktionen "zum Sammelbecken für digitalen Hass" gegen die Mutter geworden seien. Die Frau wolle deshalb gegen das "Outing auf Social Media" mit der Unterlassungsverfügung vorgehen. Der AfD-Landtagsabgeordnete sah bislang kein Fehlverhalten. Die Mutter ist eine ehemalige Journalistin, die in der Medienanstalt Berlin-Brandenburg tätig ist und vor Jahren auch für den rbb arbeitete

Björn Höcke bleibt in #Thüringen – Keine #Kandidatur für den #Bundestag

Der Anführer der völkischen Strömung kandidiert erneut nicht für den Bundestag. Das Kokettieren mit Berlin ist Teil von Höckes Inszenierung. Der Chef der AfD Thüringen und Kopf der völkischen Strömung kandidiert erneut nicht für den Bundestag. Die letzten Wochen hat Höcke laut Parteikreisen so ernsthaft überlegt wie noch nie, sich aber letztlich gegen eine Kandidatur entschieden. Ein Bericht von Stern und Ntv deckt sich mit Informationen der taz. Es ist nach 2017 und 2021 bereits das dritte Mal, dass der 52-Jährige mit einer Kandidatur für den Bundestag offen liebäugelt, dann aber wieder absagt. Auch mit dem Parteivorsitz und einem Platz im Bundesvorstand hat der revisionistische Geschichtslehrer bereits mehrfach kokettiert, sich aber letztlich nie aus seinem stramm hinter ihm stehenden Landesverband heraus getraut – auch weil er befürchtet, eine offene Auseinandersetzung oder Kampfkandidatur um den Fraktionsvorstand im Bundestag zu verlieren. Nicht zuletzt der Bundesvorstand und die designierte Spitzenkandidatin Alice Weidel ist gegen ein Engagement Höckes in vorderster Reihe. Mit der Absage von Höckes Kandidatur hat man in der Führungsebene der autoritär-nationalradikalen Partei eine Sorge weniger

via taz: Björn Höcke bleibt in Thüringen Keine Kandidatur für den Bundestag

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