Rätselraten über AfD-Affinität der jungen Generation: Neue Umfrage liefert ganz andere Zahlen

Jugend-Magnet AfD? Wohl eher nicht: Vermutlich hat eine unsaubere Datenerhebung zu den alarmierenden Umfragewerten geführt. Die Studie „Jugend in Deutschland“ hat in Deutschland zuletzt für viel Aufsehen gesorgt. Demnach würden nicht weniger als 22 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, die überhaupt eine Parteipräferenz haben und die wählen gehen wollen, die AfD wählen, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage spricht die AfD jedoch eine ganz andere Zielgruppe an: mittelalte Männer. Das renommierte Umfrageinstitut ermittelte für die AfD landesweit nur einen Zustimmungswert von 14 Prozent bei den unter 30-Jährigen. Die beiden beliebtesten Parteien des politischen Nachwuchses sind demnach die Union mit 21 Prozent und die Grünen (ebenfalls 21 Prozent). Doch wie kommt es zu so eklatanten Unterschieden? Wer die Prozentpunkte der Umfragewerte in der Jugendstudie zusammen zählt wird merken, dass diese sich auf lediglich 99 Prozent addieren lassen: Ein Hinweis darauf, dass die Studie nicht ordentlich durchgeführt wurde. Forsa verweist zudem auf die vagen Angaben zur Methodik der Studie. Zusätzlich erfolgte die Befragung über ein sogenanntes „Online-Access-Panel“. Bei diesen handelt es sich um Webseiten, auf denen sich Menschen registrieren können, wenn sie regelmäßig an solchen Umfragen teilnehmen wollen. Für ihre Antworten bekommen sie häufig eine kleine Aufwandsentschädigung. Ob sich dort ein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft anmeldet, ist fraglich. So kann es zu Verzerrungen bei den Daten kommen

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siehe auch: Zweifel an Umfragedaten Jugendliche doch nicht so rechts wie befürchtet? Das Ergebnis der Studie hat das Land überrascht: 22 Prozent aller Jugendlichen sollen sich vorstellen können, die AfD zu wählen. Jetzt gibt es Zweifel an den Daten. Das Ergebnis einer Studie zu politischen Einstellungen von Jugendlichen steht in der Kritik. (…) Vor allem die Erhebungsmethode hätten für Güllner den wissenschaftlichen Standard nicht erfüllt. “AfD-Anhänger sind im Netz aktiver als Sympathisanten anderer Parteien. Deshalb sind sie auch in sogenannten Online-Panels, wo man sich selbst als Teilnehmer anmelden kann, generell überrepräsentiert. Durch diese Verzerrung sind auch die jungen, mithilfe eines solchen Panels Befragten überdurchschnittlich häufig Anhänger der AfD”, sagte der 82-Jährige zu der “Bild”-Zeitung. “Die 22 Prozent für die AfD sind falsch.” Der Wert sei zu hoch. Des Weiteren kritisiert Güllner, dass die Summe der Prozentanteile der Studie lediglich auf 99 Prozent käme. Das sei ein “ein Zeichen für eine gewisse Schlampigkeit der Studie”, erklärt der Forsa-Gründer. “Man kann nicht einfach einen ganzen Prozentpunkt bei der Summe aller Wählerstimmen weglassen. Rundungsfehler von 0,1 Prozentpunkten können vorkommen.”