Keine Fußpflege für AfD-Wähler in Rüsselsheimer Studio

Nach der Europawahl wollte Anastasia Veloni ein Statement gegen die Partei setzen. Die Reaktionen reichen von Zustimmung bis Ablehnung. Kritik kommt von einer Stadtverordneten. „Und wenn du die AfD gewählt hast, komm mir nicht in die Hütte.“ Am Montag nach der Europawahl hat Anastasia Veloni das handgeschriebene Plakat ins Schaufenster ihres Fußpflegestudios an der Ecke Bahnhofstraße/Grabenstraße gehängt. Darunter hat sie eine Hand mit dem ausgestreckten Mittelfinger gemalt. Das Plakat lässt nicht viel Interpretationsspielraum. Die 33 Jahre alte Griechin, die gerade erst Anfang Mai mit ihrem Fußpflegestudio in die Selbstständigkeit gestartet ist, möchte keine AfD-Wähler in ihrem Geschäft haben. Sie schleudert ihnen sogar noch ein grafisches „Fuck you“ entgegen. (…) Die Reaktionen auf ihr Plakat seien übrigens fast ausnahmslos positiv gewesen, sagt Veloni. Daumen-hoch-Gesten vor dem Schaufenster, Zuspruch von Kunden im Studio. Sie wisse natürlich auch, dass nicht alle begeistert seien. Das kann sie verstehen, und damit hat sie auch kein Problem – „solange mich niemand dumm anmacht“. Wie lange es so bleibt, weiß sie nicht. „Ich denke jeden Tag, dass ich Ärger bekomme, und ich habe Angst davor.“ Anastasia Veloni will aber auch nicht zurückstecken. „Ich will mich grade machen, die Leute sollen sehen, wofür ich stehe.“ AfD-Stadtverordnete sieht Ausgrenzung und Diffamierung Für die Rüsselsheimer AfD-Stadtverordnete Irmgard Horesnyi passt das Plakat in das Bild der Ausgrenzung und Diffamierung, die AfD-Wählern entgegenschlage.

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AfD-Bundesparteitag in #Essen : Schwere #Vorwürfe gegen #Polizei – #polizeiproblem #polizeigewalt

Beim AfD-Bundesparteitag kam es zu massiver Polizeigewalt, kritisiert die Zivilgesellschaft. Mehrere Demonstrierende hätten Knochenbrüche erlitten. Nach den Massenprotesten gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen erheben die Initiative „Widersetzen“ sowie das Bündnis „Gemeinsam laut“ schwere Vorwürfe gegen die Polizei. In mehr als 100 Fällen seien deren Be­am­t:in­nen mit Gewalt gegen friedlich Demonstrierende vorgegangen, erklärten die „Widersetzen“-Sprecher:innen Katharina Schwabedissen und Alassa Mfouapon am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Essen. Protestierende seien mehrfach ohne jeden Grund eingekesselt, mit Pfefferspray eingedeckt und geschlagen worden. In mehreren Fällen sei es dadurch sogar zu Knochenbrüchen gekommen. Außerdem sei in Polizeigewahrsam Genommenen „das fundamentale Recht auf anwaltliche Vertretung“ verweigert worden, heißt es im Bericht des „Legal Teams“ der Demo, deren rund zehn An­wäl­t:in­nen teilweise selbst eingekesselt worden seien. Gegen den Bundesparteitag der AfD waren Ende Juni mehr als 70.000 Menschen aus ganz Deutschland auf die Straße gegangen. Allein die Hauptdemo, zu der das von mehr als 400 Organisationen und über 4.000 Einzelpersonen getragene Bündnis „Gemeinsam laut“ aufgerufen hatte, zählte mehr als 50.000 Teilnehmer:innen. Zu Aktionen der Initiative „Widersetzen“, die dazu aufgerufen hatte, das Treffen der AfD etwa durch friedliche Blockaden zu verhindern, kamen rund 7.000 Protestierende – ebenso viele wie zu einer Rave-Demo am Vorabend des Parteitags der extrem Rechten. Die Pressestelle der Polizei Essen hatte bereits kurz nach den Haupteinsätzen am 29. Juni – einem Samstag – erklärt, Be­am­t:in­nen hätten „Pfefferspray, Schlagstöcke und unmittelbaren Zwang“ eingesetzt. Wie das aus Sicht von Protestierenden ausgesehen haben dürfte, schilderten Erlebnisberichte, die bei der Pressekonferenz am Donnerstag verlesen wurden: Darin beschrieb etwa eine Medizinerin, dass rund 100 De­mons­tran­t:in­nen direkt nach Verlassen ihres Anreisebusses ätzendes Pfefferspray einatmeten und danach von Einheiten der Hamburger Polizei an der Essener Norbertstraße für etwa 3 Stunden eingekesselt wurden. Brüche, Panikattacken „Ins Gesicht geschlagen“ habe die Polizei, hieß es in einem anderen Bericht: „Ich habe viel Blut verloren. Später wurden bei mir zwei Brüche im Gesicht diagnostiziert. Festgestellt wurden ein Nasenbeinbruch und eine Blow-out-Fraktur“ – also ein Bruch des Bodens der Augenhöhle. (…) Allein ist die Initiative „Widersetzen“ mit ihren Klagen über unverhältnismäßige Polizeigewalt nicht. „Die Polizei ist auch in die Hauptdemo rein, hat dort Leute geschlagen“, berichtete einer der Sprecher des Bündnisses „Gemeinsam laut“, Christian Baumann, der taz. „Gestört“ habe die Polizei selbst die genehmigte Rave-Demo – sogar der Aufbau einer zugelassenen Bühne habe vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingeklagt werden müssen.

via taz: AfD-Bundesparteitag in Essen :Schwere Vorwürfe gegen Polizei

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Von Pixabay – https://pixabay.com/pt/brutalidade-demonstra%C3%A7%C3%A3o-homem-152819/ Archivkopie in der Wayback Machine, CC0, Link

SOS Mitmensch sieht enge Verbindung zwischen FPÖ und Rechtsextremismus

Die Menschenrechtsorganisation berichtet über 200 “Verflechtungspunkte” der FPÖ mit der rechtsextremen Szene. Die Freiheitlichen weisen die Kritik zurück 13. Juli 2024, 10:33 806 Postings Später lesen Wien – Nähe zu rechtsextremen Medien, zu rechtsextremen Gruppierungen und die Übernahme rechtsextremer Ideologieelemente: ein Dossier der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch berichtet über “200 Verflechtungspunkte der FPÖ” zur rechtsextremen Szene ab dem Jahr 2014. Es sei ein erschreckendes Bild, welches die Freiheitlichen abgeben, kritisiert Sprecher Alexander Pollak in der Zeit im Bild. Es handle sich um eine Zusammenstellung aller Fälle in den letzten zehn Jahren – neue Vorkommnisse sind in dem Dossier nicht enthalten. Laut SOS Mitmensch zeige die Zusammenstellung bereits bekannter Fälle aber, “wie sehr sich die FPÖ und ihre Parteiführung radikalisiert haben”. DER STANDARD berichtete vergangenen Monat über rechtsextreme Entgleisungen innerhalb der FPÖ, seit Herbert Kickl die Partei anführt.

via standard: SOS Mitmensch sieht enge Verbindung zwischen FPÖ und Rechtsextremismus

Protest gegen „rechtsextreme Influencerin“ Thurn und Taxis: Aktivisten besetzen Schlosspark

Während einer Demonstration gegen Gloria von Thurn und Taxis besetzten Aktivisten kurzzeitig den Schlosspark. Motto: „Unsere Stadt, unser Park.“ Die Sicherheitsvorkehrungen im Schlosspark zu Regensburg sollen „umgehend verstärkt“ werden. Das lässt die Gloria von Thurn und Taxis, Milliardärin mit Kontakt zu Rechtsextremen und allerlei kruden Theorien, über die Mittelbayerische Zeitung mitteilen. „Rassistisch und queerfeindlich“: Demonstration gegen Gloria von Thurn und Taxis Hintergrund ist eine Protestdemo im Vorfeld der „Thurn und Taxis Schlossfestspiele“, bei der rund zwei Dutzend Aktivisten kurzzeitig das Areal des Schlossparks besetzten, mit Schwimmtieren im Teich plantschten und zwischen Bäumen ein Transparent entrollten. Aufschrift: „Unsere Stadt, unser Park.“ Ein „Aktionsbündnis Unsere Stadt, unser Park“ erklärt wenig später via Pressemitteilung, dass eine Konzertreihe zwar schön und gut sei. „Aber wenn die Gastgeberin rassistisch und queerfeindlich ist und den Klimawandel leugnet, dann müssen wir das kritisieren“. An der Demonstration unter dem Motto „Kein Platz für Thurn und Taxis! Wir können uns Gloria nicht mehr leisten“ hatten zuvor etwas mehr als 100, größtenteils junge Menschen teilgenommen. Sie verweisen insbesondere auf ein Spendendinner, das letzten Sommer im Fürstenschloss stattgefunden hat – zugunsten von Hans-Georg Maaßen, Chef der Werteunion. Protest gegen Gloria von Thurn und Taxis: Fragwürdiges Spendendinner und bizarre Aussagen An dem Event, bei dem Gloria auch ein Grußwort sprach, nahm unter anderem der rassistische Patriarch Gernot Mörig teil. Der Zahnarzt engagiert sich seit Jahrzehnten für die extreme Rechte. Bundesweit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Mörig im Zuge von Correctiv-Recherchen zu einem Treffen in Potsdam. Dort wurde im November 2023 ein Masterplan zur Vertreibung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund diskutiert – mit dabei: Mitglieder von Werteunion und CDU, Rechtsanwälte, Unternehmer und einschlägig bekannte Neonazis. Thema in den Reden und auf Transparenten bei der Kundgebung sind aber auch Glorias Kontakte zu dem US-amerikanischen Rechtsextremen Steve Bannon, über die die New York Times berichtete, ein gemeinsamer Demoauftritt mit dem Burschenschaftler und AfD-Abgeordneten Benjamin Nolte in Regensburg. Kundgebung gegen Thurn und Taxis Schlossfestspiele Ebenso zig Aussagen der Milliardärin, die zwischen Rassismus, Verschwörungsgeraune und barem Unsinn wabern und die sich vor allem auf dem Youtube-Kanal des rechten Internetaktivisten Julian Reichelt, wegen Machtmissbrauch geschasster Ex-Bild-Chefredakteur, zum Besten gibt. Die selbsternannte Fürstin sei eine „rechtsradikale Influencerin“, die „ekelerregende Freundschaften“ pflege, heißt es unter anderem in einem Redebeitrag.

via merkur: Protest gegen „rechtsextreme Influencerin“ Thurn und Taxis: Aktivisten besetzen Schlosspark

The Revolutionary Rage of Pussy Riot’s Nadya Tolokonnikova

For the opening of her debut solo museum exhibition, the Pussy Riot founder discusses feminine rage, the creative process, spirituality and manifesting Russia’s post-Putin future. For Nadya Tolokonnikova, rage has always been an antidote to her despair at the Kremlin’s repressions.  “When something terrible happens, I’m free to choose — either I lay low in tears, or I rage. And through my rage, the better world starts to manifest,” the founder of the Pussy Riot feminist protest art collective says. “Like an alchemist, I transform rage into beauty, rage into art, rage into political action.” In “Rage,” her debut solo museum exhibition that opens Friday at the OK Linz contemporary art museum, Tolokonnikova, 34, channels that emotion into powerful and provocative meditations on violence, spirituality, patriarchy and resistance to authoritarianism. Consisting of sculptures, mixed-media pieces, paintings and the Situationist-style performance art for which Pussy Riot is known, “Rage” is as much an encapsulation of Tolokonnikova’s rich career as an artist and activist as it is a reflection of her present-day fury at President Vladimir Putin and his war in Ukraine. In a room called Putin’s Mausoleum, Pussy Riot’s 2022 performance “Putin’s Ashes” plays on a loop. In the video, Tolokonnikova and other balaclava-clad women from Russia, Ukraine and Belarus burn a portrait of Putin in the desert, then stab the ground in an almost shamanistic ritual. The ashes were stored in vials that are placed throughout the room. That performance is believed to have prompted the Russian authorities to add Tolokonnikova, who lives outside Russia, to the country’s federal wanted list. She was arrested in absentia last year, putting her at risk of extradition, and certain detention upon entering Russia.

via moscow times: The Revolutionary Rage of Pussy Riot’s Nadya Tolokonnikova

Bistum ändert Satzung – Keine AfD-Mitglieder in Gremien

Die Bischofskonferenz hatte im Frühjahr mit einer mehr als deutlichen Erklärung zur AfD überrascht. Nun hat das Bistum Magdeburg Konsequenzen gezogen. Das Bistum Magdeburg hat Vorgaben entsprechend einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zur Unvereinbarkeit von Christentum und völkischem Nationalismus geändert. Demnach dürfen etwa Mitglieder der AfD auch nicht in kirchlichen Gremien arbeiten. „Wir haben damit nun eine klare, der politischen Situation angepasste Regelung gefunden“, sagt Generalvikar Bernhard Scholz laut Mitteilung. „Das bedeutet aber nicht, dass wir Menschen aus den Gottesdiensten oder der Seelsorge ausschließen.“ Gespräche würden weiter angeboten, die Änderungen betreffen ausdrücklich die Arbeit in den kirchlichen Gremien. Satzung und Wahlordnung angepasst Konkret hat das Bistum zum 1. Juli unter anderem die Satzung der Pfarrgemeinderäte und die Wahlordnung für kirchliche Gremien durch einen Passus ergänzt. Demnach können Mitglieder ausgeschlossen werden, die „öffentliche Äußerungen gegen die Menschenwürde, insbesondere völkisch-nationalistische, rassistische, antisemitische, antidemokratische Positionen oder gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ tätigen.

via focus: Bistum ändert Satzung Keine AfD-Mitglieder in Gremien

Petition der Omas gegen Rechts : AfD verliert Konto – #KickThemOut

Die Berliner Volksbank kündigt nach einer Kampagne das Konto der Bundes-AfD. Überweisungen an die Partei sind derzeit nicht möglich. Die Bundes-AfD hat ihr Konto bei der Berliner Volksbank verloren. Das teilten die Omas gegen Rechts am Mittwoch nach einem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bank, Carsten Jung, mit. Die antifaschistischen Se­nio­r:in­nen hatten vor zwei Monaten eine Petition auf der Online-Plattform innn.it initiiert und nun mehr als 33.500 Unterschriften für die Beendigung der Geschäftsbeziehungen übergeben. Die Bank selbst wollte den Schritt mit Hinweis auf das Bankgeheimnis nicht bestätigen, so Gregor Hackmack, Vorstand von innn.it, der an dem Treffen zusammen mit der Petitionsinitiatorin Betina Kern teilgenommen hatte. Doch auf die Frage, ob das Spendenkonto gekündigt sei, hätten sie die Antwort bekommen: „Schauen Sie mal auf die AfD-Seite.“ Tatsächlich ist die Möglichkeit einer Spende per Überweisung an das Konto bei der Berliner Volksbank von der Website der AfD verschwunden. Übrig sind nur noch die Möglichkeiten der Spende von Wahlplakaten, per Lastschrift und Paypal. Zudem sei, so Hackmack, das Statement der Omas gegen Rechts, das den „Erfolg“ feiert, mit der Öffentlichkeitsabteilung der Bank abgestimmt worden. Anfang Mai hatten die Omas ihre Kampagne mit einer Kundgebung vor der Berliner Volksbank in Wilmersdorf eingeleitet und darauf verwiesen, dass andere Volksbanken etwa im bayerischen Dachau oder in Mittelhessen Konten der Partei bereits gekündigt hätten.

via taz: Petition der Omas gegen Rechts :AfD verliert Konto