Nach seinen Aussagen über orthodoxe Juden hagelte es Kritik an Richard David Precht – auch vom Studierendenparlament in Lüneburg. Laut Leitung der Universität hat der TV-Philosoph nun Konsequenzen gezogen. Der Autor Richard David Precht ist nach Vorwürfen des Antisemitismus von seiner Honorarprofessur an der Leuphana Universität in Lüneburg zurückgetreten. Das teilt die Universität dem SPIEGEL mit. Precht habe am Wochenende gegenüber der Universitätsleitung seinen sofortigen Rückzug erklärt, sagt ein Sprecher der Universität. »Die Universitätsleitung respektiert diese Entscheidung und dankt Herrn Precht für sein großes Engagement und seine über viele Jahre hinweg für die Universität geleistete Arbeit.« Zuvor hatte das Studierendenparlament die Universität aufgefordert, jegliche Kooperation mit Precht mit sofortiger Wirkung zu beenden. Prechts Äußerungen seien »zutiefst antisemitisch«. »Als Studierendenschaft der Universität Lüneburg stellen wir uns klar gegen jeden Antisemitismus an unserer Universität und darüber hinaus«, hieß es in einer Stellungnahme auf Instagram.
via spiegel: Antisemitismusvorwürfe Richard David Precht tritt von Honorarprofessur in Lüneburg zurück
siehe auch: Friedman kritisiert Reaktion des ZDF auf Aussage von Philosoph Precht. Richard David Precht hat mit einer falschen Behauptung über ultraorthodoxe Juden in einem ZDF-Podcast für Kritik gesorgt. Publizist Michel Friedman macht dem Sender im Umgang mit dem Eklat Vorwürfe. Das ZDF hätte sofort erklären müssen, dass „eine rote Linie überschritten“ worden sei. Publizist Michel Friedman hat im Zusammenhang mit der Aussage Richard David Prechts über ultraorthodoxe Juden in einem Podcast Vorwürfe gegen das redaktionell verantwortliche ZDF erhoben. „So ein Podcast geht auch durch einen Schnitt, wird von verantwortlichen Redakteuren gehört, aber niemand beim ZDF will bemerkt haben, was da für eine menschenverachtende Aussage gefallen ist“, sagte Friedman der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Friedman kritisierte: „Der Vorfall hätte sofort dazu führen müssen, dass der Sender erklärt, hier wurde eine rote Linie überschritten. Das ist bis heute nicht geschehen.“ Im Podcast „Lanz & Precht“ vom 13. Oktober hatte Precht behauptet, ultraorthodoxen Juden sei es aus religiösen Gründen untersagt, zu arbeiten – „außer ein paar Dinge wie Diamanthandel und Finanzgeschäfte“. In einer fünf Tage später veröffentlichten Folge des Podcasts stellt er gemeinsam mit ZDF-Moderator Markus Lanz klar, dass dies nicht den Fakten entspricht, und bat um Entschuldigung.