Zehn Monate nach Erhebung ist immer noch nicht über die Zulassung der Anklage gegen den AfD-Landtagsabgeordneten entschieden. Das Landgericht Würzburg hält manche der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft für unzutreffend. Vor ziemlich genau zehn Monaten hat die Staatsanwaltschaft Würzburg Anklage gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Daniel Halemba erhoben. Normalerweise wäre über deren Zulassung längst entschieden, und hätte der Gerichtsprozess im Falle der Zulassung schon begonnen, wäre womöglich bereits ein Urteil ergangen. In der Causa Halemba ist dagegen nichts davon geschehen. Wie kann das sein? Kurz gesagt: Es herrscht Uneinigkeit darüber, wer für das Verfahren gegen das Mitglied der rechtsextremistischen Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg und einen weiteren Burschenschafter zuständig ist. Die Anklage erhoben hat die Staatsanwaltschaft Ende Mai vergangenen Jahres vor dem Jugendgericht Würzburg. Sie wirft Halemba, 23, vorsätzliche Geldwäsche in drei Fällen, versuchte sowie vollendete Nötigung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung sowie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor. Der Vorsitzende des Jugendschöffengerichts am Amtsgericht hielt allerdings nach Prüfung der Anklage ob deren Umfang das Landgericht Würzburg für möglicherweise zuständig, also gingen die Akten am 25. Oktober an die dortige Jugendkammer. Deren Vorsitzender verfügte am 26. November, dass die Staatsanwaltschaft Würzburg Nachermittlungen durchführen solle. Dazu gehörte nach Angaben einer Landgerichts-Sprecherin unter anderem die Vernehmung eines Zeugen zum Vorwurf der Geldwäsche. Diese sowie weitere Nachermittlungen hätten „eine gewisse Zeit in Anspruch genommen“. Und ließen die Jugendkammer des Landgerichts zu dem Schluss kommen, dass ein Verfahrensaufwand, der eine Übernahme rechtfertigen würde, nicht gegeben ist. (…) Hinter dieser Formulierung verbirgt sich nach SZ-Informationen die Auffassung des Landgerichts, dass bei zwei von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfen kein hinreichender Tatverdacht besteht
via sz: Würzburg : Gericht zieht Teile der Anklage gegen Halemba in Zweifel