Anlässlich der heutigen Enthüllungen des Magazins „Der Spiegel“ erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Es ist schon ein starkes Stück, das dem mit 8.500.000 Euro Steuergeldern finanzierten Thüringer Verfassungsschutz durch die Lappen gegangen ist, dass langjährig bekannte Thüringer Neonazis offenbar unter einem neuen Bandnamen demokratiefeindliche, gewaltaffine und antisemitische Texte in Umlauf bringen und es ihnen gelingen konnte, den Vertrieb eines Albums über den größten Musikproduzenten der Welt zu befördern und auf Platz 5 der deutschen Albumcharts zu landen. Es ist ein weiterer Erfolg für die rechte Musikszene nach dem Großkonzert mit 6.000 Teilnehmern 2017 in Themar und das, obwohl nach unserer Kenntnis mehrere der mutmaßlichen Bandmitglieder bereits Gegenstand von Akten des Amtes für Verfassungsschutzes in der Vergangenheit waren. Einer auch als Mitglied einer Thüringer Neonazi-Band, ein anderer als Teil der extrem rechten Vertriebsszene, der den früheren Neonazi-Gruppen „Nationaler Widerstand Weimar“ bzw. „Braune Aktionsfront Weimar“ angehörte und auch Gegenstand einer Razzia 2004 war. Hier gab es eine Reihe von Anhaltspunkten zum militanten „Blood & Honour“ Netzwerk.“ Der Abgeordneten liegen Informationen vor, dass eines der Band-Mitglieder als Gast bei der Hochzeit des militanten Thüringer Neonazis Thorsten Heise eingeladen war: „Es besteht also sowohl ein Bezug zum Unterstützernetzwerk des NSU als auch zur militanten Neonaziszene.“
via die linke thüringen: Verfassungsschutz-Versagen bei Band aus dem Neonazi-Umfeld
siehe auch: Verbindungen in die Neonazi-Szene – Universal Music brachte rechte Rocker in die deutschen Charts. Hinter der Rockband Weimar sollen Männer mit Verbindung in die Neonazi-Szene stecken. Der Rockband „Weimar“ gelingt mit ihrem Album „Auf Biegen & Brechen“ 2022 ein Chart-Erfolg. Doch hinter der Band sollen einem Medienbericht zufolge Neonazis stecken, die bereits vom Staatsschutz beobachtet werden. Gefördert wurde die Gruppe ausgerechnet vom größten Plattenlabel der Welt. Sie singen von Medien als „gekauften Marionetten“, Deutschland werde „mit voller Wucht an die Wand gefahren“ und bedienen antisemitische Stereotype: Bei der Band Weimar handelt es sich nicht um wirre Dorfrocker aus der Provinz, sondern um eine erfolgreiche Rockband. Beim weltgrößten Musikkonzern der Welt, Universal Music, unter Vertrag, schaffte es ihr Album „Auf Biegen & Brechen“ im vergangenen Jahr auf Platz fünf der Album-Charts. Ein Bericht des „Spiegels“ enthüllt nun, dass hinter den anonymen Bandmitgliedern und ihren weißen Grusel-Masken ein Geflecht mit Verbindungen in die Neonazi-Szene steckt. Ihre wahren Namen wollen sie in der Öffentlichkeit nicht nennen, offenbar aus gutem Grund. Handelt es sich beim „Weimar“-Sänger um einen bekannten Neonazi? Das Magazin sprach von Indizien, dass hinter „Weimar“-Sänger Richard Wegnar der bekannte Neonazi Christian P. stecken soll. Der 37-jährige P. wird seit den 2000er-Jahren von den Sicherheitsbehörden beobachtet, steht in Verbindung mit der verbotenen „Blood&Honour“-Bewegung. Der Vorwurf: „Bildung bewaffneter Gruppen“. 2004 soll er dem verurteilten NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben beim Organisieren einer Demonstration geholfen haben. Christian P. sang auch damals schon hetzerisch über Juden und den Holocaust. In Geschäftsbeziehungen soll er dem Bericht zufolge weitere Aliasnamen nutzen, um unerkannt zu bleiben. Sie leugnen den Holocaust und werden vom Staat beobachtet Bandmitglied Konstantin P., genannt Till Schneider, soll laut Behördenakten bis Ende der 1990er-Jahre Mitglied der Neonazi-Band Dragoner gewesen sein. In ihren Texten leugnete die Gruppe den Holocaust als „Sechs-Millionen-Lügen“, Verräter sollten exekutiert werden und die Demokratie sei eigentlich eine Dikatur. Bandkollege Steffen P., bei „Weimar“ als Kurt Ronny Fiedler bekannt, fiel dem thüringischen Staatsschutz 2005 ins Auge, als er ein rechtsextremes Konzert in Andisleben besuchte. Unter dem Label von Universal Music singen sie heute von Verschwörungstheorien und judenfeindlicher Hetze. Die Vermittlung an den Plattengiganten könnte über einen langjährigen Mitarbeiter gelaufen sein, heißt es in dem Bericht. Nach der Bandgründung von „Weimar“ im Jahr 2016 kaufte das Plattenlabel „Rookies & Kings“ Web-Domains wie weimar.band – weil man anfänglich eine Zusammenarbeit mit der Band erwog. Dazu soll es laut „Spiegel“ aber nicht gekommen sein. Hinter „Rookies & Kings“ steckt ein Ex-Universal-Mitarbeiter und Manager der Band „Frei.Wild“, auch ihr wird rechtsextremes Gedankengut vorgeworfen. „Rookies & Kings“ bekannte sich laut „Spiegel“ dazu, dass dieser Mann „Weimar“ an Universal vermittelt hat – allerdings über seine eigene Firma Harder Entertainment.