Eko Fresh versteht sich als Sprachrohr migrantischer Menschen – und kritisiert in ihrem Namen den Bundeskanzler in seinem neuen Song. Der Rapper Eko Fresh setzt sich in seinem neuen Song »Friedrich« kritisch mit der »Stadtbild«-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auseinander. Darin singt er: »Lieber Friedrich, du hast echt bezaubernde Töchter. Wir auch – aber unsere hausen in Löchern. Junkies im Flur, Hochhaus mit Verbrechern, aber nicht, dass du denkst, dass wir Ausländer meckern.« Sein Hauptkritikpunkt sind die schlechteren Ausgangsbedingungen und Lebensverhältnisse von Zuwanderern. »Nee, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte, unsere Mamas feuert man für ein paar Schmutzreste«, heißt es. Die Diskriminierung von Menschen aus Einwandererfamilien fasst der 42-Jährige in dem Song so zusammen: »Wir werden in der zweiten Reihe geparkt.« Im Video zum Song geht Fresh rappend über die Keupstraße im Kölner Stadtteil Mülheim. Die Straße gilt als Zentrum der türkeistämmigen Community in Köln. Im Sommer 2004 verübte dort die rechtsextreme Terrorgruppe NSU einen Anschlag: Eine Nagelbombe verletzte 22 Menschen teils schwer. Die Behörden schlossen damals Terrorismus aus, sprachen stattdessen von einem »kriminellen Milieu« und suchten die Täter in der migrantischen Community. (…) Kanzler Merz hatte unter anderem gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik. »Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.« Vergangenen Montag war er bei seiner Haltung geblieben und hatte nachgelegt: »Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.« Am Mittwoch konkretisierte er, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten. Gegen die Äußerungen gab es Demonstrationen in mehreren Städten, die auch dieses Wochenende weitergehen.

via spiegel: »Werden in der zweiten Reihe geparkt« Eko Fresh rappt über Merz und sein »Stadtbild«


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