Stand: 19.01.2025, 03:02 Uhr In Aachen fiel die Demo eines Rechtspopulisten kleiner aus als gedacht. Mehrere Tausend Menschen stellten sich ihnen in den Weg, einige von ihnen gewaltsam. Zwei Polizisten wurden verletzt. Statt der erwarteten 800 Teilnehmer waren der Polizei zufolge 150 Menschen zu der Demo gekommen, die ein selbst ernannter Rechtspopulist angemeldet hatte. Etwa 7.700 Menschen haben sich nach Polizeiangaben zu Gegendemonstrationen versammelt. Beide Demonstrationszüge sind am Samstagnachmittag ungefähr zeitgleich im Aachener Ostviertel gestartet und zogen Richtung Hauptbahnhof – nicht weit voneinander entfernt, jedoch ohne auf der Strecke aufeinanderzutreffen. Am Bahnhof Rothe Erde sind die Teilnehmer der Rechtsaußen-Demo losgezogen, die unter dem Motto “für Recht und Ordnung, gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt” angemeldet wurde. Veranstalter ist Ferhat Sentürk, der früher AfD-Mitglied in Aachen war und sich heute selbst als Rechtspopulist bezeichnet. Ein WDR-Reporter vor Ort zählte rund 80 Personen. Die Aachener Polizei sprach von 150 Teilnehmern und teilte mit: “Zusammenfassend störten ca. 600 gewalttätige Straftäter wiederholt den Demonstrationszug der ‘Bürgerlichen Allianz für Deutschland’ und verübten Straftaten.” Die Staatsanwaltschaft wird prüfen, ob es sich um Straftaten gehandelt haben könnte. Am Abend gab es am Aachener Hauptbahnhof eine Abschlusskundgebung der Demo gegen Rechts. Mit dabei war auch Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Sie sagte, sie sei stolz auf so viele Teilnehmende. Die parteilose Politikerin war 2020 zur Oberbürgermeisterin gewählt worden. Im Netz haben im Vorfeld diverse rechtsextreme Gruppierungen Interesse für die Veranstaltung gezeigt – und damit Sorgen geschürt, dass Neonazis durch Aachen ziehen und eine Veranstaltung der queeren Community ins Visier nehmen könnten, die am Abend im Autonomen Zentrum stattfindet (…) Schon im Vorfeld hatte die von Sentürk angemeldete Demo hohe Wellen geschlagen. Mehr als 42.000 Menschen haben eine Petition mit dem Titel “Gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch am 18.01.2025 in Aachen” unterzeichnet. In der Petition heißt es, man rechne damit, dass die Demo gewaltbereite Rechtsextreme und Neonazis aus ganz Deutschland anziehen könnte, und sehe die Sicherheit von queeren Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund gefährdet.
via wdr: Demo in Aachen gegen Rechtsextremismus mit Tausenden Teilnehmern