Matthias Helferich: Türöffner am rechten Rand

Er hofiert militante Rechtsextreme und lässt Verfassungsfeinde ins Parlament: Der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich gewinnt in seiner Partei weiter an Macht. Kurz vor seinem Auftritt ist Matthias Helferich besonders gut gelaunt. Der AfD-Politiker scherzt mit dem Reporter von ZEIT ONLINE über seine Konflikte mit Parteikollegen, Fragen nach Neonazikontakten bügelt er mit einem Lachen ab. Dann betritt er die Bühne des Landesparteitages in Marl nahe Dortmund. Unter Applaus fordert er, die AfD solle “nicht vor dem Verfassungsschutz kuschen”, spricht von “Biestern” und “importieren Schlachtergesellen”, verlangt die “millionenfache Remigration”. Die Mehrheit der Parteibasis ist überzeugt und wählt Helferich bei der Versammlung Anfang Januar auf Listenplatz sechs – der Wiedereinzug in den Bundestag ist ihm damit so gut wie sicher. Dort sitzt er seit der vergangenen Wahl, jedoch nicht in der Fraktion der AfD. Mehrfach hatte er sich mit der Fraktion gestritten, derzeit läuft ein Parteiausschlussverfahren wegen rassistischer Aussagen gegen Helferich. Zum Beispiel hatte er die Aussage “raus mit die Viecher” in sozialen Medien geteilt, verbunden mit dem Aufruf zur Remigration. Sein eigener Landesvorstand warnte im Ausschlussantrag vor Szenarien, die “an die finstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte, speziell auch der deutschen Geschichte erinnern”; sollten “Personen wie Matthias Helferich jemals politisch-exekutive Macht erhalten”. Über den Erfolg des Dortmunder Abgeordneten auf dem Landesparteitag freut sich vor allem das rechtsextreme Vorfeld der AfD. Nicht ohne Grund: Der 36-jährige Jurist unterstützt radikale Gruppen nach Kräften, selbst solche, von denen sich die Bundesspitze seiner Partei abgrenzen will.

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