Vorwürfe gegen AfD-Politiker : Zoll gab Verdacht gegen Bystron nicht weiter

AfD-Politiker Petr Bystron steht unter Geldwäscheverdacht. Recherchen zeigen nun, dass der Zoll eine Verdachtsmeldung erst nach einem Jahr an die Staatsanwaltschaft weitergab. Als Petr Bystron im März 2023 30.000 Euro auf ein Konto einer seiner Firmen einzahlte und am selben Tag wieder abhob, klingelten bei der Targobank die Alarmglocken. Eigentlich ein alltäglicher Vorgang. Banken sind verpflichtet, bei auffälligen Geldbewegungen eine Geldwäscheverdachtsmeldung an die “Financial Intelligence Unit” (FIU) beim Zoll zu geben. Die Spezialeinheit verteilt die Informationen dann an die zuständigen Ermittlungsbehörden. Die Targobank meldete Bystrons Zahlungen auch an die FIU – aber dort geschah offenbar lange nichts. Nach Informationen von ZDF und “Spiegel” leitete die Geldwäsche-Einheit des Zolls den Hinweis auf die verdächtigen Zahlungen des AfD-Politikers erst über ein Jahr später an die Generalstaatsanwaltschaft in München weiter. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang April 2024, hatten der “Spiegel” und andere Medien bereits über den Verdacht berichtet, dass Bystron Geld aus Quellen der russischen Einflussoperation “Voice of Europe” erhalten haben soll. Erst dann leitete die Münchner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Bestechlichkeit von Mandatsträgern und Geldwäsche gegen Bystron ein.

via zdf: Vorwürfe gegen AfD-Politiker : Zoll gab Verdacht gegen Bystron nicht weiter

siehe auch: Behördenpanne Zoll ging Geldwäsche-Verdacht gegen AfD-Politiker Bystron nicht nach Eine für Finanzkriminalität zuständige Zoll-Behörde versagte offenbar im Fall Bystron: Nach SPIEGEL-Informationen leitete sie wichtige Hinweise nicht weiter. Es ist der nächste Fehler einer Behörde, die seit Jahren als Sicherheitsrisiko gilt: Die Geldwäsche-Spezialeinheit des Zolls leitete einen wichtigen Hinweis auf verdächtige Transaktionen des AfD-Spitzenpolitikers Petr Bystron mehr als ein Jahr lang nicht an die zuständigen Behörden in Bayern weiter. Nach Informationen von SPIEGEL und ZDF erhielt die Financial Intelligence Unit (FIU) im März 2023 eine Verdachtsmeldung der Targobank. Dem Institut war aufgefallen, dass Bystron 30.000 Euro auf ein Konto seiner weitgehend inaktiven Schuhfirma eingezahlt und noch am selben Tag wieder abgehoben hatte. Inzwischen steht der Verdacht im Raum, dass der Rechtsextremist von Russland bestochen worden sein könnte – was Bystron bestreitet.