AFD-NETZWERK – Rechte Chefs: Wer sind die AfD-Unternehmer?

Ökonom Max Otte, den Blick geradeaus. „Nach links“, sagte er dem Fotografen, „schaue ich nicht“ Bild:  Marcus Simaitis Warum stützen Unternehmer die AfD, obwohl Wirtschaftsverbände und Ökonomen vor ihr warnen? Treffen mit Mitgliedern und Spendern aus ihrem Netzwerk fördern Bemerkenswertes zutage. Max Otte, der Crashprophet, ist abgestürzt. Sagt: Max Otte. Und schiebt nach: Nicht generell, meine er, aber im Ansehen der „Mainstreammedien“. Otte, das einstmals allgegenwärtige Börsenorakel, wechselte von der CDU zur AfD, wurde Sprachrohr, Bundespräsidentschaftskandidat und Großspender der Blauen. Deshalb wollen ihn die meisten Medien nichts mehr fragen. (…) Ziemlich weit rechts, das ist unbestritten, steht die AfD inzwischen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist sie laut Verfassungsschutz eine „gesichert rechtsextreme Bestrebung“, Gleiches gilt für ihre Jugendorganisation. Als der Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, in einem Interview die SS verharmloste, stellten zuletzt sogar die rechten Schwesterparteien Rassemblement National und Fratelli d’Italia klar, dass die AfD ihnen zu extrem sei. Und so distanzieren sich auch die großen Wirtschaftsverbände im Land eindeutig von der AfD. Kein Wunder angesichts eines Parteiprogramms, das eine Abkehr Deutschlands von der EU vorsieht, die Abschaffung des Euro fordert. Auch für das Europaparlament, in das sich die Partei nun wählen lassen will, hat sie nichts übrig: „Das undemokratisch gewählte EU-Parlament wollen wir abschaffen.“ (…) Ein paar dieser Förderer sind bekannt, waren sie doch direkt an der Organisation des Treffens in Potsdam beteiligt. Etwa der IT-Unternehmer Christoph Hofer, der früher in der NPD war. Er wurde bei dem Treffen fotografiert. Der Gründer der Bäckereikette Backwerk und einstige Investor der Burgerkette Hans im Glück, Hans-Christian Limmer, lud zu dem Treffen ein, war aber offenbar nicht anwesend. Er habe „nichts Falsches“ getan, erklärt er dazu. Es sei „offensichtlich, dass der Dreiklang, der die große Empörung ausgelöst hat (Geheimtreffen, Geheimplan, Ausweisung von Millionen deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien), frei erfunden wurde“. Doch das Netzwerk ist größer, wie nun eine ausführliche Spurensuche zeigt. Es reicht von Milliardären wie dem Molkereiunternehmer Theo Müller, der mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel befreundet ist, über anonyme Spender aus der Schweiz, die in gestückelten Geldbeträgen und über Mittelsmänner der AfD hohe Geldsummen zukommen ließen, bis hin zu kleinen Mittelständlern, wie etwa dem weitgehend unbekannten Frankfurter IT-Unternehmer Thomas Daniel Kalman. Mit einer Spende von 40.000 Euro zählte Kalman im Jahr 2022 zu den größten Gönnern der Partei. Gelegenheiten zum Austausch finden die der AfD gewogenen Unternehmer in Organisationen wie der parteinahen Desiderius-Erasmus-Stiftung oder dem Unternehmerverband Mittelstandsforum für Deutschland.

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