Der Gütersloher Kreistag lehnte einen Finanzzuschuss für den Ausbau einer Weltkriegsgedenkstätte ab – unter anderem mit Stimmen der CDU und AfD. Nun schaltete sich die Bundesregierung in den Fall ein. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) will die Schließung der Gedenkstätte Stalag 326 in Ostwestfalen abwenden. Hintergrund ist, dass der Gütersloher Kreistag eine Beteiligung an den Betriebskosten abgelehnt hatte. Roth kritisierte dies und teilte mit, sie werde die Verantwortlichen auf der Landesebene und der kommunalen Ebene zu einem klärenden Gespräch bitten. Eigentlich ist vorgesehen, die Gedenkstätte in Schloß Holte-Stukenbrock auszubauen. Den Plänen droht aber das Aus, nachdem der Gütersloher Kreistag dem Zuschuss von 400.000 Euro nicht zugestimmt hatte. Laut dem Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte wendeten sich unter anderem CDU und AfD gegen die Beteiligung. Diese Entscheidung »hat uns zutiefst getroffen und schockiert«, teilte der Vorstand am Samstag mit. Die Gedenkstätte bleibe bis auf Weiteres geschlossen. Roth sprach von einem gefährlichen Präzedenzfall, »wenn die Gütersloher CDU mit Unterstützung der AfD die Finanzierung einer wichtigen Gedenkstätte stoppt und damit deren Schließung riskiert«. Die Kostenbeteiligung war mit 33 Ja- und 36 Nein-Stimmen abgelehnt worden. (…) »Die Erinnerung für die Zukunft an Krieg und Gewalt, die vom nationalsozialistischen Deutschland ausgegangen ist, muss demokratischer Konsens sein«, teilte Roth mit. Die Stätte beleuchte ein immer noch viel zu wenig bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte. In dem Lager waren von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter untergebracht. Sehr viele der Insassen starben, unter anderem durch Zwangsarbeit, Zehntausende sind auf dem Gelände begraben.
via spiegel: Stalag 326 bei Gütersloh Kulturstaatsministerin Roth wendet sich gegen Schließung von Weltkriegsgedenkstätte
siehe auch: Gedenkstätte Stalag 326 : Claudia Roth will drohende Schließung von Gedenkstätte verhindern. “Kulturstaatsministerin “Claudia Roth” (Grüne) hat sich in die Debatte über die Gedenkstätte Stalag 326 in Nordrhein-Westfalen eingeschaltet. “Es wäre ein herber Rückschlag für die Erinnerungskultur in unserem Land und ein gefährlicher Präzedenzfall, wenn die Gütersloher CDU mit Unterstützung der AfD die Finanzierung einer wichtigen Gedenkstätte stoppt und damit deren Schließung riskiert”, sagte Roth. Der Kreistag in Gütersloh hatte zuvor gegen eine geplante Kostenbeteiligung gestimmt. “Die Gedenkstätte in Schloss Holte-Stukenbrock bei Bielefeld erinnert seit 1996 an deutsche Kriegsverbrechen im Nationalsozialismus. Zwischen 1941 und 1945 befand sich dort ein Kriegsgefangenenlager, wo mehr als 300.000 Menschen vor allem aus der Sowjetunion festgehalten, durch Zwangsarbeit ausgebeutet und ausgehungert wurden. Viele von ihnen starben. “Nach einer Anregung des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck im Jahr 2015 wurde dem Vorstand des Fördervereins zufolge unter Vorsitz von Nordrhein-Westfalens Landtagspräsident André Kuper (CDU) und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein neues Konzept für die “Gedenkstätte” ausgearbeitet. “Wie Roth mitteilte, stellte der Bund 25 Millionen Euro für die dortige Erinnerungsarbeit zur Verfügung, im “Vertrauen darauf, dass auch die anderen Beteiligten ihren Beitrag dazu leisten”.
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