Das soll ab Herbst gelten In der Querdenker-Szene brodelt es. Ein Göttinger Rechtsanwalt wird aus dem „Corona-Ausschuss“ verbannt, da er Spendengelder veruntreut haben soll. Eine der Leitfiguren der Querdenker-Szene, der Göttinger Rechtsanwalt Reiner Fuellmich, ist in den eigenen Reihen unter Druck geraten. Eine seiner Mistreiterinnen, die Berliner Anwältin Viviane Fischer, wirft ihm vor, Spendengelder für sich verwendet zu haben. Beide waren bislang in mehrfacher Hinsicht eng miteinander verbunden: Fuellmich und Fischer teilen sich als Doppelspitze das Amt der Bundesvorsitzenden der Querdenkerpartei „dieBasis“. Fuellmich und Fischer hatten außerdem im Sommer 2020 gemeinsam mit zwei anderen Anwälten den so genannten „Corona-Ausschuss“ gegründet. Seitdem tagt das selbsternannte Gremium einmal wöchentlich. Die zumeist stundenlangen Sitzungen, in denen vor allem Corona-Verharmloser und Impfgegner zu Wort kommen, werden live im Internet übertragen. Anfang September teilte Fischer mit, dass Fuellmich nicht mehr an den Sitzungen des „Corona-Ausschusses“ teilnehmen werde. Grund hierfür seien „Unregelmäßigkeiten“. Inzwischen hat sich aus der vagen Andeutung ein öffentlich ausgetragener Streit zwischen den Protagonisten der Querdenker-Szene entwickelt. Fischer warf Fuellmich in einem späteren Video vor, jeden Monat für seine Kanzlei Rechnungen in Höhe von 29.750 Euro brutto gestellt zu haben, insgesamt habe er für seine Mitwirkung im „Corona-Ausschuss“ rund 660.000 Euro kassiert. Laut Satzung dürfe aber kein Ausschussmitglied Zuwendungen erhalten, erklärte Fischer. Fuellmich hat bestätigt, regelmäßig Zahlungen kassiert zu haben. Seinen Angaben zufolge soll es sich um eine monatliche Aufwandspauschale von 23.500 Euro plus Reisekosten gehandelt haben. Das Geld sei zur Bearbeitung von E-Mails verwendet worden. Fischer reagierte darauf mit der Erklärung, dass das E-Mail-Postfach des Corona-Ausschusses nie von Fuellmich betreut worden sei. Fischer berichtete außerdem, dass der Corona-Ausschuss eine Liquiditätsreserve gebildet habe. 700.000 Euro davon hätten sich bei Fuellmich befunden. Dieses Geld habe jederzeit abrufbar sein sollen. Als man Mittel für die Finanzierung eines Kongresses benötigt habe, habe Fuellmich jedoch das Geld nicht auf Abruf zurückführen können. Laut ihrer Darstellung soll das Geld zur Ablösung von Krediten in sein Haus geflossen sein

via hna: Streit in Querdenker-Szene: Göttinger Rechtsanwalt aus „Corona-Ausschuss“ verbannt