Vier mutmaßliche “Reichsbürger” wollten sich mit selbst gebauten Waffen gegen einen Zusammenbruch des Staates wappnen. Seit Freitag stehen sie in Mannheim vor Gericht. Zwei haben die Vorwürfe bereits eingeräumt. Zwei der vier Angeklagten legten zum Prozessauftakt am Freitag ein Geständnis ab, ein weiterer räumte zumindest einen Teil der Vorwürfe ein. Der als “Druide von Schwetzingen” bekannt gewordene Angeklagte wollte sich dagegen zunächst nicht äußern. (…) Die vier Angeklagten haben laut Staatsanwaltschaft zahlreiche Waffen selbst hergestellt – darunter einen Flammenwerfer, etliche Pistolen Marke Eigenbau und Schussapparate. Dazu sollen die Männer jede Menge Munition gehortet haben. Die Anklage lautet dementsprechend unter anderem auf Verdacht des unerlaubten Erwerbs von Munition. Das Quartett wollte sich laut Anklage damit für den vermeintlich “drohenden Zusammenbruch der staatlichen Ordnung” wappnen. Alle vier hätten eine “staatskritische Einstellung”, heißt es. In dem Prozess wird es unter anderem darum gehen, inwieweit die Angeklagten die staatliche Ordnung selbst untergraben wollten.

via swr: ANKLAGE-VORWURF: UNTER ANDEREM BESITZ VON MUNITION – Geständnisse im Prozess gegen mutmaßliche “Reichsbürger”

siehe auch: Burgos von Buchonia und Mitstreiter vor Gericht – #terror. Am Freitag beginnt am Landgericht Mannheim ein Prozess gegen vier Angeklagte, gegen die einst wegen Terrorverdachts ermittelt wurde. Angeklagt ist auch der als „Druide“ auftretende Rechtsextremist, Antisemit und Islamhasser Karl Burghard B. alias „Burgos von Buchonia“. Anfang 2017 war es in sechs Bundesländern zu einer Razzia wegen des Verdachts auf terroristische Aktivitäten gekommen. Unter den sieben Hauptverdächtigen war die zentrale Figur ein Mann aus Baden-Württemberg, der sich als „Druide“ bezeichnet und der Szene rechtsesoterischer, antisemitischer Verschwörungsideologen angehört. Seinerzeit lebte Karl Burghard B. zeitweise auch im brandenburgischen Rietz-Neuendorf. Die Gruppe stand im Verdacht, Anschläge auf Juden, Asylbewerber und Polizisten geplant zu haben; REICHSBÜRGER-ZELLE HORTETE WAFFEN UND MUNITION – Wie gefährlich ist Druide „Burgos von Buchonia“? Ermittler fanden Tausende Patronen, selbstgebaute Pistolen, explosive Stoffe. Der keltische Kleidungsstil und der Künstlername „Burgos von Buchonia“ klingen harmlos. Doch die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ist sicher: Hinter der Zauberstein-Kette des selbsternannten Druiden (keltischer Priester aus vorchristlicher Zeit) Karl B. (71) verbirgt sich ein offenbar knallharter Antisemit mit Vernichtungsfantasien! (…) SEK-Beamte sichern das Gebäude, strengste Einlasskontrollen: Journalisten dürfen keine Kugelschreiber mitnehmen. Nur Bleistifte sind erlaubt. Sogenannte Schieß-Kugelschreiber seien bei den Angeklagten sichergestellt worden: Umgebaute Stifte, die Klein-Kaliber Geschosse abfeuern. Laut Anklage soll sich der Hass des 71-Jährigen aus Schwetzingen hauptsächlich gegen Flüchtlinge, Juden und Muslime gerichtet haben. Er hetzte demnach im Jahr 2015 und 2016 im Internet aber auch gegen das Christentum, träumte von einem Europa ohne Moscheen, Synagogen und Kirchen. Zudem soll er dazu aufgerufen haben, „Volksfeinde“ zu erhängen, Migranten kastrieren zu lassen – außerdem soll er zum Mord an Juden aufgerufen haben. (…) Laut Ermittlern scharte er zu dieser Zeit auch seine drei Mitangeklagten um sich: darunter Thiemo B. (56), der für ihn in seinem Wohnanwesen im Rhein-Neckar-Kreis u.a. Waffen und Sprengstoff aufbewahrt haben soll – sowie den handwerklich geschickten Frank E. (57) aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der für ihn Waffen gebaut haben soll. Und Sportschütze Klaus D. (65) aus Bad Kreuznach, der Tausende Patronen beschaffte. Laut Ermittler horteten Karl B. und seine Mitstreiter Tausende Patronen, Flammenwerfer, Kurzwaffen (sogenannte „Slam-Guns“) und Eigenbau-Waffen bis hin zu aus Wühlmausfallen hergestellten Schussapparaten sowie explosive Stoffe, darunter 1,4 Kilogramm Schwarzpulver.; ‘Nazi Druid’ Accused of Hoarding Weapons to Prepare for Society’s Collapse. The New Age insurance-agent-turned-druid claimed he was raised by “the great wizard Merlin”. He’s now on trial accused of breaking Holocaust hate speech laws. A so-called “Nazi druid” who allegedly denied the Holocaust and called for the murder of Jews went on trial in Germany on Friday, charged with sedition and violation of gun laws. Karl Burghard Bangert, a bearded, longhaired 71-year-old who styles himself as a mystical Celtic druid under the alias “Burgos von Buchonia,” is facing trial along with three other men, who are all considered to be right-wing extremists by German security services. The four defendants, who are all allegedly Reichsbürger (“citizens of the Reich”) – members of Germany’s anti-establishment, sovereign citizen conspiracy movement, who believe the government is illegitimate – are charged with illegally hoarding an arsenal of weapons, ammunition and explosives between 2015 and 2017, when they were raided by authorities. (…) Among the weapons recovered in the raids were a flamethrower, a semi-automatic self-loading pistol, and self-made single-shot handguns. Bangert is also charged with sedition over a series of social media posts in which he denied the Holocaust, called for the murder of Jews, and incited hatred against refugees, according to prosecutors.