AfD-Abgeordneter in Schlägerei verwickelt: Video aus Gießen soll Vorfall zeigen

Im Rahmen der Proteste gegen den AfD-Jugendkongress in Gießen soll der AfD-Bundestagsabgeordnete Julian Schmidt in eine Schlägerei verwickelt gewesen sein. Das soll ein Amateur-Video belegen, das derzeit im Netz kursiert. (…) Wie mehrere Medien, darunter das nationalkonservative Portal „Junge Freiheit“, auf X berichten, sei der AfD-Politiker dabei von linken Demonstranten angegriffen und verprügelt worden sein. Klar geht das aus dem Video nicht hervor.  Verteidigt sich hier ein AfD-Politiker gegen tätlichen Angriff? Eine Person, die Schmidt im äußeren Erscheinungsbild ähnelt, geht in dem Video durch einen von ihr selbst verübten Schlag zu Boden. Im Anschluss kann man dieselbe Person außerhalb des Bildes rufen hören. Auch Rufe der linken Protestler sind zu hören: „Ihr Drecks-Faschos. Verpisst euch von hier. Haut bloß ab.“ Ob es sich bei dem Mann im Video tatsächlich um Schmidt handelt, ist bislang nicht abschließend bestätigt. Auch, von wem die körperliche Auseinandersetzung ausging, lässt sich nicht mit Sicherheit erkennen. Deutlich zu sehen: beide Parteien schlagen in der Aufnahme aufeinander ein.

via focus: AfD-Abgeordneter in Schlägerei verwickelt: Video aus Gießen soll Vorfall zeigen

Bröckelnde #Brandmauer – CDU-Arbeitnehmerflügel grenzt sich von AfD ab

Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft sieht in der AfD »die größte Bedrohung für die arbeitende Mitte«. Von ihrer Mutterpartei fordert sie einen klaren Kurs und mehr Bürgernähe. (…) Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA) hat sich nun noch einmal deutlich gegen die AfD positioniert – und fordert das in einer am Samstag verabschiedeten Kasseler Erklärung auch von ihrer Mutterpartei. »Wer Populisten stoppen will, braucht eine Partei, die Haltung zeigt«, erklärte der CDA-Bundesvorsitzende Dennis Radtke. Er nannte die AfD »die größte Bedrohung für die arbeitende Mitte«. Die CDU sei »die Heimat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Familien, für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen«, steht in der Erklärung der Arbeitnehmervereinigung der CDU. Die Partei müsse dieses politische Engagement noch deutlicher betonen und herausstellen.

via spiegel: Bröckelnde Brandmauer CDU-Arbeitnehmerflügel grenzt sich von AfD ab

“Generation Deutschland” Zehntausende protestieren in Gießen gegen neue AfD-Jugendorganisation

Zehntausende haben in Gießen gegen die neue AfD-Jugendorganisation demonstriert – die meisten von ihnen friedlich. Gleichzeitig kam es zu Blockaden, Wasserwerfereinsätzen und Gewaltvorwürfen. Die Gründung der “Generation Deutschland” verzögerte sich deutlich. Bei den Demonstrationen gegen die Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation am Samstag kam es nach Angaben der Polizei neben friedlichem Protest auch zu gewaltsamen Zusammenstößen. Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen wurden durch Demonstrationszüge und selbstgebaute Barrikaden blockiert. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Nach Angaben des Innenministeriums kamen 25.000 bis 30.000 Demonstranten nach Gießen. Das Bündnis Widersetzen hatte den Tag über zu Blockade-Aktionen aufgerufen. Insgesamt beteiligten sich 50.000 Menschen an Protesten. Die Vorgängerorganisation Junge Alternative (JA) war vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft worden und hatte sich aufgelöst. Poseck: “Ich verurteile diese Gewalt massiv” Die größte Kundgebung organisierte der Deutschen Gewerkschaftsbund mit rund 20.000 Teilnehmern. Die meisten Demonstranten protestierten friedlich, mit bunten Plakaten, Musik und Parolen gegen Rechtsextremismus. (…) In den Hessenhallen gründete die AfD am Nachmittag ihre neue Jugendorganisation. Sie heißt “Generation Deutschland”. Neuer Vorsitzender ist Jean-Pascal Hohm, der 28-Jährige wird vom Brandenburger Verfassungsschutz als Rechtsextremist beobachtet. Der 27-jährige Nafiur Rahman aus Bad Vilbel (Wetterau) wurde als hessischer Vertreter in den Bundesvorstand der neuen Organisation gewählt. Die Gründungsversammlung mit rund 840 Teilnehmern endete am frühen Abend. Die AfD nannte die zentrale Lage Gießens als Grund für die Wahl des Veranstaltungsortes. Die Stadt hatte darauf nach eigenen Angaben keinen Einfluss. Die Vermietung durch die privat betriebene Messe Gießen war im Vorfeld umstritten.

via hessenschau: “Generation Deutschland” Zehntausende protestieren in Gießen gegen neue AfD-Jugendorganisation

BGH-Verhandlung über rechtsextreme Schlägergruppe #Knoc­kout51 in Karls­ruhe – #terror

“Nur” eine kriminelle oder doch schon eine terroristische Vereinigung? Der BGH wird sein Urteil Ende Januar verkünden. Foto: picture alliance/dpa | Martin Schutt Die Bundesanwaltschaft hofft immer noch auf eine Einstufung der Nazi-Kampfsportgruppe Knockout 51 als terroristische Vereinigung, wird aber wohl enttäuscht werden. Christian Rath war bei der Revisionsverhandlung dabei. Knockout 51 war eine 2019 gegründete Kampfsportgruppe für Rechtsextremisten. Sie versuchte, mit Gewalt gegen Linke, Polizisten und Junkies in Eisenach-West einen “Nazi-Kiez” zu etablieren. Im April 2022 wurden mehrere Mitglieder verhaftet. Im April 2025 verurteilte sie das Oberlandesgericht Jena zu Haftstrafen. Leon Ringl, der Gründer und Rädelsführer, wurde zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das OLG Jena stufte Knockout 51 zwar als kriminelle Vereinigung gemäß § 129 Strafgesetzbuch (StGB) ein; das Ziel sei gewesen, mit Körperverletzungen gegen Linke, Polizisten und “Asoziale” vorzugehen. Eine “terroristische Vereinigung” gemäß § 129a StGB konnte das OLG aber nicht erkennen. Hier hätte das Ziel die Tötung politischer Gegner sein müssen, so das Gericht. Die Bundesanwaltschaft blieb aber bei ihrer Einschätzung, Knockout 51 habe sich ab Frühjahr 2021 radikalisiert und ab da das Ziel gehabt, Linke nicht nur zu verprügeln, sondern auch zu töten. Dazu sollten linke Angriffe provoziert werden, um in vermeintlicher Notwehr zuschlagen zu können. Die Bundesanwaltschaft wollte mit ihrer Revision gegen das Jenaer Urteil erreichen, dass Knockout 51 doch als terroristische Vereinigung eingestuft wird (…) Der BGH wird sein Urteil am 26. Januar 2026 verkünden.

via lto: BGH-Verhandlung über rechtsextreme Schlägergruppe Knoc­kout 51 in Karls­ruhe

Der rechtsextreme Schwiegersohn

Jean-Pascal Hohm soll Vorsitzender der neuen AfD-Jugendorganisation werden. CORRECTIV hat sein Auftreten analysiert – und zeigt, wie vernetzt er in die rechtsextreme Szene ist und was das für die Zukunft der AfD-Jugend bedeuten könnte. In Gießen wird sich am Wochenende der neue Nachwuchs der AfD präsentieren – und dort seinen neuen Vorstand wählen. Doch nun lässt der Kandidat für den Vorsitz vermuten: Die neue Jugendorganisation könnte sich noch radikaler aufstellen als die vorige. (…) Nun steht Jean-Pascal Hohm zur Wahl. Er verlor bereits zweimal seinen Job bei der AfD wegen seiner Nähe zur Identitären Bewegung, fischt nach neuen Mitgliedern in der rechtsextremen Hooliganszene und steht dem völkischen Remigrationskonzept Martin Sellners nahe. (…) In Vetschau in der Lausitz demonstrierte Hohm mit 60 Leuten im Juli 2025. Einige trugen T-Shirts mit Aufschriften wie „Mordkommando“ und „Refugees not welcome“. Der Landtagsabgeordnete skandierte auf einem Rednerpult: „Es mag düster hier aussehen (…). Aber die Botschaft ist ganz klar: Wir geben keinen einzigen Quadratmeter unseres Landes verloren.“ Und: „Denn das ist das Deutschland der Deutschen.“ Es ist ein Beispiel für die völkische Sprache, die Hohm immer wieder nutzt. Hohm als Treiber der völkischen Ideologie CORRECTIV hat seine Netzwerke und seine politischen Positionen analysiert und ausgewertet. Neben dem kultivierten Schwiegersohn-Image gehört er zu den Akteuren, die die völkische Ideologie in der AfD vorantreiben – ganz nah an Martin Sellner. So könnte er die neue Jugendorganisation sogar noch weiter radikalisieren – und auf eine gefährliche Art und Weise professionalisieren. Dafür spricht, wie vernetzt Hohm ins rechtsextreme Spektrum ist, unter anderem zur Identitären Bewegung, zur Pegida-Schwester Zukunft Heimat, zum rechtsextremistischen Aktionsbündnis Ein Prozent, dem neofaschistischen Jungeuropa-Verlag und der rechtsradikalen Hooligan-Fußballszene. Gerade letztere spielte für Hohm bisher eine Rolle bei der Akquirierung neuer Mitglieder in und um Cottbus – und zeigt, dass er und die Akteure um ihn schon länger darüber nachdenken, wie sie das rechte Vorfeld in die neue Jugendorganisation integrieren können. Hohm wird vom Verfassungsschutz Brandenburg in einem Bericht aus dem August dieses Jahres als „aufstrebender Jungpolitiker“ bezeichnet, der in den Brandenburger Hochburgen des Rechtsextremismus politisch sozialisiert worden sei. Er sei dort persönlich vernetzt und nehme persönlich und privat Anteil an einer rechtsextremen Subkultur, welche die Partei zunehmend in sich aufzunehmen bereit sei. Hitlergrüße, Besetzungen und Verbindungen zu Identitären Schon früh vernetzte sich Hohm mit der Identitären Bewegung. Nachdem er 2014 die Junge Alternative in Brandenburg mitgründete, und später bei Aufmärschen der Pegida-Schwester Zukunft Heimat Reden hielt, zog er nach Cottbus. Sein Mitbewohner dort: Der damalige Vorsitzende der Identitären Bewegung Berlin-Brandenburg, Robert Timm.

via correctiv: Der rechtsextreme Schwiegersohn

MIGRANTENORGANISATIONEN “Welle rassistischer Gewalt” nach Anschlag in Magdeburg

Nach dem Anschlag in Magdeburg haben Rassismus und Gewalt in Sachsen-Anhalt offenbar zugenommen. Migrantenorganisationen berichten, dass mehr Menschen betroffen sind und Hilfe bei ihnen suchen. Viele würden darüber nachdenken, das Land zu verlassen oder hätten das sogar schon getan. Die Organisationen fordern, rassistische Gewalt konsequent zu bekämpfen und als Gesellschaft stärker zusammenzuhalten. In Sachsen-Anhalt haben Rassismus und Gewalt nach dem Anschlag in Magdeburg zugenommen, berichten Migrantenorganisationen. Die Organisationen bieten Hilfe und Beratung an – und verzeichnen höheren Bedarf als zuvor. Sie fordern mehr Konsequenzen und Zusammenhalt angesichts der zunehmenden Gewalt. Knapp ein Jahr nach dem Anschlag in Magdeburg hat rassistische Gewalt in Sachsen-Anhalt zugenommen. Das berichteten Migrantenorganisationen am Mittwoch in der Landespressekonferenz in Magdeburg. (…) Am 20. Dezember vergangenen Jahres ist der 50-jährige Taleb A. in Magdeburg mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Sechs Menschen wurden bei dem Anschlag getötet, mehr als 300 verletzt. A. stammt aus Saudi-Arabien. Seit dem 10. November läuft in Magdeburg der Prozess gegen ihn. Schon in den ersten Wochen und Monaten nach dem Anschlag berichteten Betroffene und Beratungsstellen, dass rassistische und rechtsextrem motivierte Gewalttaten zugenommen haben.

via mdr: MIGRANTENORGANISATIONEN “Welle rassistischer Gewalt” nach Anschlag in Magdeburg

Rechtsextremismus im Gaming: Wie Akteure digitale Räume ausnutzen

Rechtsextremistische Inhalte waren in digitalen Spielen und auf Gamingplattformen schon immer präsent. Neu ist jedoch, dass rechtsextreme Akteure diese Räume gezielt für politische Strategien nutzen. Laut Medienpädagoge Maximillian Kreft vom Verein Kiel Gaming Port nutzen rechtsextreme Gruppen private Chaträume, um mit ihrer Ideologie junge Menschen zu beeinflussen. Dort werden viele rechtsextreme Aussagen und Symbole wie Hakenkreuze als “schwarzer Humor” verkauft. Kinder und Jugendliche können solche Inhalte oftmals nicht einordnen. Aus Erfahrung sei aber klar, dass wenn rechtsextreme Symbolik oder “schwarzer Humor” im Gaming auftaucht, es selten nur um Ironie geht, sondern fast immer um ideologische Beeinflussung. Reichweite der Gaming Welt ist riesig Laut Referentin Mareike Stürmburg vom Institut für Rechtsextremismus der Universität Tübingen ist die Welt des Gamings und der Videospiele größer als alle anderen Medien und daher auch ein großer Einfluss auf politische Ideologien möglich. Denn der deutsche Gaming-Markt wächst kontinuierlich. (…) Auf größeren Plattformen wie Steam tauchen seit Jahren Benutzernamen, Profilbilder oder Gruppen auf, die eindeutig Bezüge zu rechtsextremen Symbolen herstellen. So zum Beispiel mit Hakenkreuzen und Namen wie “Arier” oder “Führer”. Da das Moderations- und Serviceteam dort mit 79 Mitarbeitern vergleichsweise klein ist, gelangen solche Inhalte häufig unbehelligt an junge Nutzerinnen. Der Rekord für gleichzeitig aktive Spieler liegt bei über 41 Millionen Nutzern. Diese können nicht alle von dem kleinen Team kontrolliert werden. Man kann davon ausgehen, dass Kindern und Jugendlichen häufig eine gewisse Reflektionsfähigkeit fehlt. Wenn auf einem Minecraft-Server plötzlich Hakenkreuze auftauchen, muss darüber gesprochen werden: Was bedeutet das? Warum ist das ein verfassungsfeindliches Symbol? Maximillian Kreft, Medienpädagoge beim Verein Kiel Gaming Port Auch Discord gilt als problematisch. Die Plattform bietet zwar öffentliche Bereiche, vor allem aber zahlreiche private und schwer kontrollierbare Kanäle. Laut Kreft schaffen rechtsextreme Gruppen hier abgeschottete digitale Räume, in denen sie als gezielte Maßnahme Jugendliche ansprechen und nach und nach in ideologische Inhalte hineinziehen. Mods und Rollenspiele für rechtsextreme Inhalte missbraucht Podiumsdiskussion in Kiel über Rechtsextremismus im Gaming mit Referentin Stürmburg vom Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen und Medienpädagoge Kreft von Kiel Gaming Port e.V. Laut Referentin Stürmburg nutzen manche Gruppen Rollenspiel-Elemente, um extremistische Narrative auszuspielen. So zum Beispiel in Red Dead Redemption Online, in denen sich Spieler treffen und sich mit Computer Cheats als Ku-Klux-Klan verkleiden und die Ureinwohner jagen. Dabei ist das eigentliche Spiel darauf ausgelegt, als Cowboy im Wilden Westen zu leben. Hinzu kommen sogenannte Mods (Spielmodifikationen). Auf den ersten Blick wirken sie wie harmlose Zusatzinhalte, führen aber etwa dazu, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen aus dem Spiel “entfernt” werden.

via ndr: Rechtsextremismus im Gaming: Wie Akteure digitale Räume ausnutzen