Millionen Deutsche sind laut Mitte-Studie offen für antidemokratische Einstellungen

Millionen Menschen in Deutschland sind einer Studie zufolge offen für antidemokratische Einstellungen. Wie aus der repräsentativen Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hervorgeht, sprechen sich mehr als 20 Prozent nicht eindeutig gegen rechtsextreme Positionen aus. Dieser Graubereich zwischen Zustimmung und Ablehnung macht den Forschern Sorgen. Studienleiter Andreas Zick von der Universität Bielefeld zufolge haben nur knapp 7 Prozent aller Befragten sämtliche 18 Fragen zum Rechtsextremismus klar abgelehnt. Das seien weniger Menschen, als je zuvor, betonte er. Hinzu kommen überzeugte Rechtsextremisten, also solche Menschen mit einem geschlossenen Weltbild.

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siehe auch: Mitte-Studie 2025 Weniger Rechtsextreme, mehr Zweifel an der Demokratie Die neue Mitte-Studie zeigt: Der Anteil der Menschen mit einem klar rechtsextremen Weltbild ist deutlich gesunken. Doch das Vertrauen in die Demokratie bröckelt – und ein großer Graubereich bleibt anfällig für autoritäres Denken. In Deutschland haben laut der aktuellen Mitte-Studie 3,3 Prozent der Befragten ein geschlossen rechtes Weltbild. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Höchststand von 8,3 Prozent vor zwei Jahren. Dennoch bleibt ein hoher Graubereich: Gut 20 Prozent der Befragten äußern sich weder zustimmend noch klar ablehnend zu rechtsextremen Einstellungen. (…) Warum ist der Graubereich so gefährlich? Jede fünfte befragte Person äußert sich nicht klar gegen rechtsextreme Positionen. Damit gilt dieser sogenannte Graubereich als offen für antidemokratische Einstellungen. Studienautor Andreas Zick sagt, dass nur 6.6 Prozent der Befragten alle 18 Fragen zum Rechtsextremismus klar abgelehnt haben – und damit weniger Menschen als je zuvor. Welche Einstellungen machen besonders Sorgen? Mehr Menschen zeigen sich offen für Nationalchauvinismus, der fordert, deutsche Interessen aggressiv durchzusetzen. So stimmen 23 Prozent der Aussage zu: „Das oberste Ziel der deutschen Politik sollte es sein, Deutschland die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zusteht.“ Auch fast jede sechste Person (15 Prozent) befürwortet eine Diktatur: „Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert“.

Kommunalpolitik – AfD-Politiker lässt Bundestagsabstimmung für Ratssitzung sausen

Otto Strauß verpasst Bundestagssitzungen, um im Arnsberger Stadtrat zu reden. Vier namentliche Abstimmungen ausgelassen. Im neuen Rat der Stadt Arnsberg ist die Alternative für Deutschland (AfD) so stark vertreten wie noch nie. Zum Auftakt ergriff sie nur bei zwei Themen das Wort. Die Diskussion um die Einführung eines technischen Beigeordneten wollte sie in einen für Haushaltsfragen zuständigen Ausschuss schieben, den von den Grünen beantragten Stopp der Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete lehnte die AfD erwartungsgemäß ab. Die Begründungen dafür gab jeweils Otto Strauß (71), der eigentlich an diesem Tag als Bundestagsabgeordneter eine Sitzung in Berlin gehabt hätte. Tatsächlich sind aktuell in Berlin Sitzungswochen im Bundestag – auch am Donnerstag tagte das Bundesparlament, während Otto Strauß im Campus der Arnsberger Stadtwerke Kommunalpolitik machte. „Ich bin extra aus Berlin gekommen“, erklärt Otto Strauß. So verpasste er den Donnerstag und auch den Freitag in Berlin. Grundsätzlich gehe für ihn aber der Bundestag vor. „So kann es sein, dass ich nicht an jeder Ratssitzung teilnehmen kann“, so Strauß. Es sei ihm aber „eine Herzensangelegenheit“, auch die Verbindung zu seiner Heimatstadt zu zeigen. Eine Entschuldigung für die Nichtanwesenheit im Bundestag ist das im Sinne des Abgeordnetengesetzes nicht. Das sieht Abzüge von der Kostenpauschale für Abgeordnete in Höhe von 200 Euro vor, wenn man sich unentschuldigt nicht in die Anwesensheitsliste des Bundestages einträgt. Demnach müssten ihm 400 Euro für beide Tage abgezogen werden. Allein am Donnerstag verpasste Otto Strauß vier namentliche Abstimmungen zu den Themen Mietwucher (Antrag Linke), Begrenzung Zuwanderung im Gesundheitssystem (Antrag AfD), Entlastung Landwirtschaft (Antrag AfD) und Abstimmung Internationale Gesundheitsvorschriften (Antrag AfD).

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#Bundestag hebt #Immunität auf: Büro von AfD-Bundestagsabgeordnetem #RaimondScheirich durchsucht – #razzia

Gegen einen neu in den Bundestag gewählten AfD-Abgeordneten aus Augsburg laufen Ermittlungen. Das Parlament gab per Beschluss die Genehmigung für Durchsuchungen. Um welche Vorwürfe es geht. Wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug haben Ermittler das Bundestagsbüro des Augsburger AfD-Abgeordneten Raimond Scheirich durchsucht. Zuvor hatte der Bundestag die Genehmigung dafür erteilt: Das Plenum stimmte einer entsprechenden Beschlussempfehlung des Immunitätsausschusses zu. Die Immunität Scheirichs wurde damit aufgehoben. Wie die Staatsanwaltschaft Augsburg und die Polizei mitteilten, wurden am Donnerstag auch Büroräume eines Abgeordneten im bayerischen Landtag durchsucht. Um wen genau es sich dabei handelte, blieb zunächst unklar. Gelder für andere Zwecke verwendet? Scheirich, dem Landtagsabgeordneten und weiteren Beschuldigten wird laut Staatsanwaltschaft vorgeworfen, in den Jahren 2022 bis 2023 von der Stadt Augsburg gewährte Gelder mit weiteren Mitbeschuldigten zweckentfremdet verwendet haben. Zudem sollen diese Gelder im Rechenschaftsbericht „bewusst wahrheitswidrig falsch deklariert“ worden sein, um so eine Rückzahlung an die Stadt Augsburg zu verhindern.

via tagesspiegel: Bundestag hebt Immunität auf: Büro von AfD-Bundestagsabgeordnetem Raimond Scheirich durchsucht

siehe auch: Ermittlungen in Bayern Betrugsverdacht gegen AfD-Politiker. Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt gegen zwei AfD-Politiker wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug. Dazu zählt der Bundestagsabgeordnete Scheirich. Ihm wurde vom Bundestag die Immunität entzogen. Gegen einen AfD-Bundestagsabgeordneten, einen Landtagsabgeordneten sowie weitere Beschuldigte wird ermittelt – wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs. Das teilte die Staatsanwaltschaft Augsburg mit. Die Ermittler führten mehrere Durchsuchungen durch, unter anderem in den Abgeordnetenbüros sowie in den Büroräumen der Augsburger AfD-Fraktion. Beweismittel seien beschlagnahmt worden. Zuvor hatte der Bundestag dem AfD-Politiker Raimond Scheirich die Immunität entzogen, damit gegen ihn ermittelt werden kann. Wie die Staatsanwaltschaft Augsburg mitteilte, sollen öffentliche Gelder zweckentfremdet worden sein. Konkret geht es um Gelder, die von der Stadt Augsburg für Fraktionsarbeit bereitgestellt wurden. Anschließend sollen die Beschuldigten die Gelder im Rechenschaftsbericht “bewusst wahrheitswidrig falsch deklariert” haben, so die Staatsanwaltschaft weiter. Damit wollten die Beschuldigten eine Rückzahlung der Gelder an die Stadt Augsburg verhindern, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft; Ermittlungen wegen Betrugs gegen zwei AfD-Abgeordnete. Razzia gegen zwei AfD-Bundestagsabgeordnete: Raimond Scheirich und Andreas Jurca sollen von der Stadt Augsburg gewährte Gelder zweckentfremdet verwendet haben. Ermittler durchsuchten die Büros und beschlagnahmten diverse Beweismittel. Die Staatsanwaltschaft Augsburg ist am Donnerstag mit einer Razzia gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Raimond Scheirich und den bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Andreas Jurca vorgegangen. Gegen die beiden Politiker sowie weitere Beschuldigte läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Untreue und des Betrugs, wie die Ermittler mitteilten. Auslöser war eine Strafanzeige.

BERUFUNGSPROZESS #LANDGERICHT #DRESDEN -Rechtsextremist #MaxSchreiber rechtskräftig wegen #Körperverletzung und #Volksverhetzung verurteilt – #LockHimUp

Im Juni 2023 griffen der Rechtsextremist Max Schreibeer und sein Bruder einen jungen Mann in Dresden an, schlugen ihn zu Boden und prügelten weiter. Für diesen brutalen Angriff sowie für die Bedrohung von Journalisten sowie weiterer Straftaten wurden die beiden nun rechtskräftig verurteilt. Die Entscheidung fiel, nachdem Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Berufungen zurückgezogen hatten. Der Neonazi Max Schreiber ist rechtskräftig wegen gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Volksverhetzung verurteilt. Die Gesamtfreiheitsstrafe für den Stadtrat der rechtsextremen “Freien Sachsen” in Heidenau beträgt ein Jahr und zwei Monate. Sie ist für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Das ist das Ergebnis im Berufungsprozess vor dem Landgericht Dresden. Das Urteil aus dem Verfahren am Amtsgericht ist damit bestätigt. Gleiches gilt für den mitangeklagten Bruder von Schreiber. Er bekam zehn Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung. Am schwerwiegendsten war der Angriff auf einen Scooter-Fahrer in Dresden gewertet worden. Bei der Auseinandersetzung im Juni 2023 schlugen sie mit Fäusten auf den Kopf und den Oberkörper des Opfers ein, brachten es zu Boden und prügelten danach noch weiter, hieß es bereits im Amtsgerichtsurteil. Beide Männer verpflichteten sich am Mittwoch nun dazu, dem Opfer ein Schmerzensgeld in Höhe von 4.000 Euro zu zahlen. Verurteilt wurden die zwei auch für eine Jagd auf Journalisten. Am Rand einer unangemeldeten Demonstration in Dresden-Laubegast hatten sie gemeinsam mit anderen Rechtsextremisten eine Gruppe von Journalisten bedroht, beleidigt und über Hunderte Meter durch den Stadtteil verfolgt.

via mdr: BERUFUNGSPROZESS LANDGERICHT DRESDEN Rechtsextremist Max Schreiber rechtskräftig wegen Körperverletzung und Volksverhetzung verurteilt

Ex-Beschäftigte berichten – Rassismus und Misshandlungen in JVA Weiterstadt: “Das System ist kaputt”

Ex-Beschäftigte berichten Rassismus und Misshandlungen in JVA Weiterstadt: “Das System ist kaputt” Frühere Beschäftigte der Haftanstalt Weiterstadt berichten dem hr von systematischem Rassismus und Sexismus sowie Misshandlungen von Gefangenen. Kritik an den Missständen werde nicht geduldet. Die Kritiker würden stattdessen gemobbt. Auch Anstalten in Frankfurt seien betroffen. Ehemalige Mitarbeitende erheben schwere Vorwürfe gegen die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt (Darmstadt-Dieburg). Sie berichten von Rassismus und Sexismus innerhalb der Belegschaft. Auch von Misshandlungen von Gefangenen ist die Rede. (…) “Rassismus gehört zum guten Ton und wird offen und subtil täglich gelebt. Gefangene mit Migrationshintergrund werden regelmäßig als Kakerlaken bezeichnet. Die Beamten, die sich nicht an diesem Verhalten beteiligen, werden ausgegrenzt.” “Ein rassistischer Kollege, der mehrere Kollegen mit Migrationshintergrund gemobbt hat, ist befördert worden zum Mentor. Wegen ihm haben mehrere der gemobbten Kollegen den Dienst beendet.” (…) “Sexuelle Belästigung durch männliche Beamte ist Teil des Arbeitsalltags. Die Beamtinnen haben oft Beziehungen zu anderen Beamten, damit sie nicht als Freiwild gelten.” “Sexuelle Belästigung kommt häufig vor und wird nicht ernst genommen. Wenn man das bei den Vorgesetzten zur Sprache bringt, hat man schon verloren.” (…) “Es hat oft gereicht, wenn Häftlinge angeblich doof geguckt haben. Dann haben sich die Kollegen untereinander abgesprochen über vorgebliche Gründe, sie in besonders gesicherte Einzelhaft zu stecken. Meistens über das Wochenende, damit sie dort drei Tage leiden müssen. Das nennt man ‘den Bunker’. Darin gibt es gar nichts außer einer blauen Matratze. Da müssen die Gefangenen fast nackt rein. Es gibt oft nur ein Papier-Höschen, das ihnen bei angeblicher Suizidgefahr oft verwehrt wurde. Manche haben den Gefangenen in besonders gesicherter Einzelhaft das Essen auf dem Pappteller extra neben das Klo gelegt. Das ist so ein schlüssellochförmiges Loch auf dem Boden. So viel zum Grundrecht ‘Die Würde des Menschen ist unantastbar’.” “Meldungen zu Verlegungen in die besonders gesicherte Einzelhaft werden regelmäßig vorab von Kollegen abgestimmt und passend formuliert, so dass Fehlverhalten seitens der Beamten nicht dokumentiert wird.” “Häftlinge haben häufiger Verletzungen wie durch schwere Stiefelabdrücke. Wie diese zustande gekommen sind, wird in den Meldungen nicht gezeigt.” “Nervige Gefangene werden so lange getriggert, bis sie sich fehlverhalten.”

via hessenschau: Ex-Beschäftigte berichten Rassismus und Misshandlungen in JVA Weiterstadt: “Das System ist kaputt”

Schock und Freude: Stellvertretende AfD-Bürgermeisterin in Bad Salzuflen – #Brandmauer

Bei der Wahl im Stadtrat bekam eine AfD-Politikerin am Mittwochabend unerwartet mehr Stimmen, als die Partei Sitze hat. Dabei hatten sich die Fraktionen eigentlich auf eine Liste geeinigt. Es war eine große Überraschung in der konstituierenden Sitzung des neues Rates: als dritte stellvertretende Bürgermeisterin wurde Sabine Reinknecht von der AfD gewählt. Sie erhielt 16 Stimmen – obwohl die AfD nur 13 Sitze im Rat hat. Die Partei ist in Bad Salzuflen die drittstärkste Fraktion. Abgestimmte Liste bekam nicht genug Stimmen Als Stellvertreter von CDU-Bürgermeister Dirk Tolkemitt waren eigentlich drei Kandidaten von CDU, SPD und Grünen vorgesehen. Diese Liste erhielt aber nicht ausreichend Stimmen. Die Kandidatin der Grünen fiel raus, stattdessen darf jetzt eine AfD-Frau Bad Salzuflen bei repräsentativen Terminen nach außen vertreten. “Ich war sehr überrascht, aber ich habe mich darüber gefreut”, sagte Reinknecht dem WDR. “Wir als Fraktion hatten nicht damit gerechnet, aber wir sehen es als Ergebnis unserer Arbeit in der Stadt.” Parteichefin Alice Weidel habe ihr bereits telefonisch gratuliert. Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt zeigte sich im WDR-Interview entsetzt über das Ergebnis und übte klare Kritik: “Sieben Kolleginnen und Kollegen haben mit Nein gestimmt [gegen die Kandidatenliste, Anm. d. Red.] und es gab eine Enthaltung. Durch ihr Zutun haben sie aktiv dazu beigetragen, auch wenn sie die AfD nicht gewählt haben.” Das Ergebnis zeige auch, “dass man sich anscheinend auf Absprachen im Stadtrat im Vorfeld nicht verlassen kann”, sagte Tolkemitt.

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FCK AfD

Vorschlag zur Steuerreform – AfD will die Reichsten reicher machen

Einheitssteuer statt Steuersätze: Die AfD schlägt eine Steuerreform vor, die selbst die Union als „Umverteilung von unten nach oben“ kritisiert. Am Donnerstag stellt die AfD im Bundestag eine Steuerreform zur Abstimmung. Mit einer Einheitssteuer wolle sie die „hohe Abgabenquote“ reduzieren, sagt die Partei. Die Frage ist jedoch: für wen? Laut Berechnungen des Steuer-Experten Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) würden die Leute mit den höchsten Einkommen am meisten profitieren. Rund drei Viertel der privaten Mehreinnahmen der Steu­er­zah­le­r:in­nen würden sich demnach mit dem AfD-Vorschlag zukünftig zu den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung verlagern. Einheitssteuer statt Steuersätze In dem zehnseitigen Antrag, der am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestages steht, plädiert die AfD für einen einheitlichen Satz von 25 Prozent bei der Einkommen- und Gewinnsteuer. Diese Einheitssteuer (Flat Tax) gälte für Privatpersonen und Unternehmen. Heute reichen die Steuersätze für Privathaushalte von 14 Prozent auf niedrige Verdienste bis 45 Prozent auf hohe. Während der Freibetrag für Erwachsene, bis zu dem keine Steuer anfällt, momentan bei knapp 12.100 Euro liegt, will ihn die AfD auf 15.000 Euro anheben. Auch Unternehmen sollen höchstens 25 Prozent entrichten. Heute zahlen sie bis zu rund 30 Prozent Körperschaft- und Gewerbesteuer, wobei die schwarz-rote Koalition schon beschlossen hat, die Belastung ab 2028 in Richtung 25 Prozent zu verringern. (…) DIW-Ökonom Bach hat die Verteilungswirkung des AfD-Vorschlags zur Einkommensteuer untersucht. Im Vergleich zum heutigen Steuersystem würde der einheitliche Satz von 25 Prozent in Kombination mit einem Freibetrag von 15.000 Euro den Staat 116 Milliarden Euro jährlich kosten – etwa zehn Prozent aller Steuereinnahmen. Während davon die reichsten zehn Prozent der Privathaushalte knapp 86 Milliarden Euro zusätzlich auf ihren Konten verbuchten, hätten die 40 Prozent wohlhabendsten Bür­ge­r:in­nen einen Vorteil von ungefähr 26 Milliarden Euro. Die Hälfte der Bevölkerung mit den niedrigen und mittleren Einkommen profitiert Bach zufolge auch, erhielte allerdings nur etwa fünf Milliarden Euro pro Jahr. Diese Verteilungswirkung verschöbe sich etwas, aber nicht deutlich zugunsten der Mittelschichten, wenn man den Kinderfreibetrag von 12.000 Euro berücksichtigt, den die AfD ebenfalls vorschlägt. Das Modell orientiert sich an den Vorstellungen des ehemaligen Verfassungsrichters Paul Kirchhof. Diese spielten 2005 eine große Rolle im Wahlkampf der späteren CDU-Kanzlerin Angela Merkel. Die damit verbundenen Verteilungs- und Gerechtigkeitsprobleme wurden damals jedoch scharf kritisiert, so dass die Union das Konzept wieder fallen ließ.

via taz: Vorschlag zur Steuerreform AfD will die Reichsten reicher machen