Bei der „Marzahn Pride“-Parade laufen rund 2000 Menschen mit. In Eberswalde findet der zweite CSD statt – trotz Anfeindungen und nach dem Angriff in Bad Freienwald unter erhöhtem Polizeischutz. „Wir sind verschieden. Wir stehen zusammen“: Unter diesem Motto hat am Samstag die sechste „Marzahn Pride“-Parade im Osten der Hauptstadt stattgefunden. Mehr als 2000 Demonstrantinnen und Demonstranten haben sich auf der Allee der Kosmonauten versammelt und laufen seit 13 Uhr zum Victor-Klemperer-Platz. Den Abschluss macht ein Straßenfest. Im Vorfeld der Parade mobilisierten Rechtsextreme gegen den Pridemarsch und kündigten eine Gegendemo mit 300 Teilnehmern an. Zunächst wollten sie ab 14 Uhr ebenfalls über die Allee der Kosmonauten zum Victor-Klemperer-Platz laufen und „Gegen Identitätsverwirrung und genderpropaganda“ [sic] demonstrieren. Laut Versammlungsbehörde sollte die Gegendemo als „ortsfeste Kundgebung“ stattfinden. Nach Tagesspiegel-Information steckt die Neonazi-Gruppe „Deutsche Jugend voran“ (DJV) hinter der Gegendemo. Sie war bereits im vergangenen Jahr mit mehreren Störversuchen bei verschiedenen Christopher Street Days (CSD) aufgefallen. Anmelder ist laut Polizei allerdings eine Privatperson. Gegen 14 Uhr versammelte sich zunächst eine Neo-Nazi-Gruppe mit 38 Teilnehmenden in einem kleinen Park an der Raoul-Wallenberg-Straße Ecke Lea-Grundig-Straße. Die Polizei informierte sie daraufhin, dass die Gegendemonstration ortsfest ist und wies sie an, den Platz wieder zu verlassen. Dabei trafen sie bei den Neonazis auf Unverständnis. Auch der rechtsextreme und kürzlich zu über drei Jahren Haft (unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung) verurteilte Julian M. ist anwesend. Seine Strafe ist jedoch noch nicht rechtskräftig.

via tagesspiegel: Christopher Street Day in Berlin und Brandenburg: Queere Menschen feiern CSD mit erhöhtem Schutz

siehe auch: Christopher Street Days in Deutschland Queere Community trotzt brauner Hetze und Gewalt Nach menschenverachtenden Attacken Rechtsextremer findet der CSD in Eberswalde unter Polizeischutz statt. In Düsseldorf feiern 7.300 Menschen mit klarer Botschaft; Sachsen-Anhalt CSD Wittenberg: “Kein Kniefall vor dem Faschistenpack” Unter dem Motto “Vielfalt sichtbar machen!” demonstrierten rund 500 Menschen in der Lutherstadt Wittenberg erstmals für LGBTI-Rechte. Zur Neonazi-Gegendemo, angemeldet vom Bruder des CSD-Organisators, kamen etwa 60 Personen. (,,,) Immer öfter finden während CSD-Veranstaltungen auch rechtsextreme Gegendemonstrationen statt: Döbeln, Bautzen, Leipzig. Auch in Wittenberg hatten sich die Jungen Netionalisten (JN), die Jugendorganisation der Partei Die Heimat (vormals NPD), angekündigt. Das Motto ihrer zur Schau getragenen Menschenfeindlichkeit lautete: “Heimat, Familie und Nation statt CSD und Perversion”. Unverhohlen antisemitisch wurden im Flyer die Worte “CSD” und “Perversion” in Buchstaben geschrieben, die dem Hebräischen nachgebildet waren.


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