Argentiniens Präsident Javier Milei hetzt gegen Feminismus und Geschlechtervielfalt. Die queerfeministische Bewegung organisiert nun den Protest. Diese Versammlung ist entstanden, weil wir es nicht mehr aushalten.“ Alejandra Rodríguez ist eine der Personen, die der argentinische Präsident Javier Milei zu Feinden erklärt hat. Die trans Feministin betreut gemeinsam mit dem Kollektiv Yo No Fui ein queeres Schutzhaus für Menschen, die aufgrund von Diskriminierung obdachlos geworden sind. Anfang der Woche kam sie mit Hunderten anderen Menschen im Parque Lezama in ­Buenos Aires zusammen, um den Widerstand gegen die Regierung des rechtslibertären Präsidenten Milei zu organisieren. Samstag soll die Demo stattfinden. Lesben, Schwule und trans Personen schwenken Regenbogenfahnen. „Unser Leben ist in Gefahr“, ist auf einem rosafarbenen Banner zu lesen. Mileis Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am 23. Januar hat sie zusammengebracht. Der argentinische Präsident widmete seine Ansprache, anders als erwartet, nicht etwa seinen marktliberalen Reformen, der Kürzung der öffentlichen Ausgaben und der Bekämpfung der Inflation. Stattdessen sprach er eine halbe Stunde lang über die sogenannte woke Ideologie, die er als „Krebs“ bezeichnete, der ausgemerzt werden müsse. Feminismus sei überflüssig, weil Gleichheit vor dem Gesetz bereits existiere. Alles andere sei ein „Streben nach Privilegien“, um eine Hälfte der Bevölkerung gegen die andere aufzubringen. Auf dem Höhepunkt seiner Rede holte er gegen Homosexuelle und trans Personen aus. Die „Genderideologie“ würde „gesunde Kinder unwiderruflich verstümmeln“, weshalb sie mit Kindesmissbrauch und Pädophilie gleichzusetzen sei. „Es ist unsere moralische Pflicht und unsere historische Verantwortung, das ideologische Gebäude des krankhaften Wokismus zu zerschlagen“, sagte Milei. Und er fühle sich nicht allein, er habe Weggefährten in seinem „Kampf für die Freiheit“: Elon Musk, Giorgia Meloni, Viktor Orbán, Benjamin Netanjahu und Donald Trump. Die Federación Argentina de Lesbianas, Gays, Bisexuales y Trans (FALGBT), Argentiniens größte Dachorganisation für LGBT-Rechte, reagierte prompt. Sie erstattete Anzeige gegen Milei wegen Anstiftung zu Hass, Drohungen und öffentlicher Einschüchterung. Seine Aussagen in Davos würden zu einer Stigmatisierung und Entmenschlichung von Bevölkerungsgruppen führen, die des besonderen Schutzes durch die staatlichen Behörden bedürfen, heißt es in der Anklageschrift. Gleichzeitig gefährde der Präsident demokratische Grundsätze und Grundrechte und missachte die argentinische Gesetzgebung.

via taz: Feminismus und LGBT in Argentinien „Unser Leben ist in Gefahr“

siehe auch: Una marea antifascista sale a la calle para rechazar las políticas antiderechos de Milei: “La vida está en riesgo” El rechazo a la cruzada del presidente Javier Milei contra las mujeres y colectivos LGTBIQ+ ha sido contundente y transversal, catalizador de las distintas luchas y conflictos que atraviesan hoy el conjunto de la sociedad argentina. Como un faro antifascista que se proyecta al mundo. El rechazo a la cruzada de Javier Milei contra las mujeres y colectivos LGTBIQ+ ha sido contundente y transversal. La Marcha Federal del Orgullo Antifascista y Antirracista bajo la consigna “La vida está en riesgo. ¡Basta! Al clóset no volvemos nunca más”, movilizó a cientos de miles de personas desde el Congreso de la Nación hasta Plaza de Mayo, frente a la Casa Rosada en la ciudad de Buenos Aires. La protesta ha tenido el apoyo de colectivos feministas y diversidades sexuales, organismos de Derechos Humanos, centrales sindicales, centros de estudiantes y casi todo el arco político menos La Libertad Avanza, el partido de Milei y se ha reproducido en distintas ciudades de Argentina, así como también ha tenido sus muestras de solidaridad en Madrid, París y Lisboa. Es que el discurso del presidente ultraderechista en Davos despertó la indignación de amplios sectores sociales: en el foro económico Milei se manifestó en contra de los feminismos y acusó a los homosexuales de ser pedófilos. Entre otras medidas alarmantes, su gobierno impulsa un proyecto para derogar el femicidio como agravante penal, el documento no binario y el cupo laboral trans.