Bei einer Razzia hat die Bundesanwaltschaft acht mutmaßliche Rechtsextreme in Sachsen und Polen festnehmen lassen. Die Gruppe soll sich als „Sächsische Separatisten“ bezeichnet haben. Unter den Festgenommenen ist auch ein AfD-Stadtrat und Schatzmeister der Jungen Alternative in Sachsen. Die Bundesanwaltschaft hat acht mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung in Sachsen und Polen festnehmen lassen. Gleichzeitig wurden rund 20 Objekte durchsucht, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Nach Informationen des RND und der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) handelt es sich bei einem der Festgenommenen um den AfD-Kommunalpolitiker Kurt Hättasch, der für die Partei im Stadtrat von Grimma sitzt und auch Kreisvorstandsmitglied im AfD-Kreisverband Landkreis Leipzig ist. Hättasch ist zudem Schatzmeister des AfD-Nachwuchses Junge Alternative in Sachsen. Wie die LVZ berichtet, trat Hättasch – nach offiziell noch unbestätigten Angaben aus Sicherheitskreisen – am Morgen mit einer Langwaffe vor die Polizeibeamten. Ein Polizist habe daraufhin zwei Warnschüsse abgegeben, hieß es. Der Beschuldigte habe einen Bruch am Kiefer erlitten und werde zur Stunde operiert. (…) Der auch festgenommene Kevin R. engagiert sich ebenfalls für die AfD in der Kommunalpolitik, vertritt Hättasch etwa bei Sitzungen des Beirates für Kultur, Jugend und Sport des Stadtradts in Grimma. Bei den Verdächtigen Jörg und Jörn S. handelt es sich nach RND-Informationen um die Söhne eines bekannten österreichischen Rechtsextremisten, der in den 1990er Jahren Anführer einer Neonazi-Kameradschaft im österreichischen Bezirk Krems-Land und Mitglied einer paramilitärischen rechtsextremen Gruppe war (…) Die Bundesanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, den „Sächsische Separatisten“ anzugehören. Diese Gruppierung habe sich spätestens im November 2020 gegründet. „Hierbei handelt es sich um eine aus fünfzehn bis zwanzig Personen bestehende militante Gruppierung, deren Ideologie von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt ist“, heißt es in der Mitteilung. „Ihre Mitglieder verbindet eine tiefe Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.“ Die Vereinigung geht den Angaben zufolge davon aus, dass Deutschland vor einem „Kollaps“ stehe. Wenn Staat und Gesellschaft zusammenbrechen, wolle die Gruppierung mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und gegebenenfalls auch in anderen ostdeutschen Ländern erobern, „um dort ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Staats- und Gesellschaftswesen zu errichten“, hieß es weiter. „Unerwünschte Menschengruppen sollen notfalls durch ethnische Säuberungen aus der Gegend entfernt werden.“ (…) Haldenwang erklärte weiter: „Bei zentralen Protagonisten dieser Gruppierung handelt es sich um teils sehr junge Rechtsextremisten, die Bezüge zu einer insbesondere im virtuellen Raum aktiven Szene aufweisen. Die Anhänger dieser sogenannten ‚Siege-Szene‘ bzw. des militanten Akzelerationismus glorifizieren Taten bekannter Rechtsterroristen wie Anders Breivik und Brenton Tarrant. Sie verfolgen das Ziel an einem erwarteten gewaltsamen Umsturz – Tag X – des politischen Systems mitzuwirken.“ Der Verfassungsschutzchef stellte außerdem klar: „Mehrere Akteure sind dem Verfassungsschutz zudem aus anderen Zusammenhängen wie dem Spektrum der Neuen Rechten, rechtsextremistischen Parteien oder der Neonaziszene bekannt.“
via rnd: Razzia gegen mutmaßliche Nazi-Terrorgruppe: AfD-Kommunalpolitiker unter Festgenommenen
siehe auch; Festnahmen von Neonazis in Sachsen „Sächsische Separatisten“ mit Verbindungen zur AfD. Seit 2020 sollen sich Rechtsextreme in Sachsen auf einen Umsturz vorbereitet haben, darunter auch AfD-Leute. Nun wurden sie festgenommen. Es fielen Schüsse. Es sind junge Rechtsextreme, die sich selbst als „Sächsische Separatisten“ („SS“) bezeichneten: Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstagmorgen acht Neonazis in Sachsen festnehmen lassen und wirft ihnen rechtsterroristische Pläne vor. Die Festnahmen erfolgten im Raum Leipzig, in Dresden, im Landkreis Meißen und eine auch im polnischen Zgorzelec. Insgesamt wurden 20 Objekte durchsucht. Unter den Beschuldigten sind mehrere AfD-Lokalpolitiker. Bei einer der Festnahmen fielen Schüsse. Neben den Festgenommenen hat die Bundesanwaltschaft auch sieben weitere Beschuldigte im Visier. Verbindungen der Gruppe gibt es dabei nach Österreich, konkret nach Wien und in den Bezirk Krems, wo ebenfalls Durchsuchungen stattfanden. (…) Rädelsführer der Gruppe soll Jörg S. gewesen sein, der im polnischen Zgorzelec festgenommen wurde, dem Nachbarort von Görlitz. Sein Großvater war Politiker der FPÖ in Österreich. Sein Vater, Hans Jörg S. jun., ist ein mehrfach verurteilter Rechtsextremist aus Österreich, der in den 80er Jahren dort in der militanten Neonazi-Szene aktiv war, später nach Sachsen zog und dort mit Baufirmen tätig war. Auch einer der Brüder von Jörg S., Jörn S., ist unter den Festgenommenen. Nach taz-Informationen gab es Durchsuchungen bei einem weiteren Bruder und beim Vater, aber ohne Festnahmen. Zu den Beschuldigten gehören nach taz-Informationen auch die AfD-Lokalpolitiker Hans-Georg P., Kevin R. und Kurt Hättasch. Hans-Georg P. saß bis Ende 2022 für die AfD im Leipziger Stadtbezirksbeirat Ost. Kevin R. sitzt seit August 2024 für die AfD als stellvertretendes Mitglied sowohl im Sozialausschusses als auch im Beirat für Kultur, Jugend und Sport der Stadt Grimma. 2021 war R. „Medienbeauftragter“ und „Koordinator“ des Parteinachwuchs, der Jungen Alternative (JA), des AfD-Kreisverbands Landkreis Leipzig. Hättasch sitzt aktuell im Vorstand des gleichen AfD-Kreisverbands im Landkreis Leipzig und wurde 2024 in den Stadtrat von Grimma gewählt. Erst Ende Oktober war er zum Schatzmeister der Jungen Alternative Sachsen gewählt worden. Ende Juni war Hättasch einer der Teilnehmer einer Sonnenwendfeier in Strahwalde, über die die taz berichtet hatte. Bei der Zusammenkunft hatten sich AfD-Politiker und Mitglieder der Jungen Alternative mit Neonazis, Hooligans und Völkischen getroffen und den Nationalsozialismus verherrlicht: Es wurden Lieder der Hitlerjugend gesungen und ein SS-Standartenführer geehrt. Im Frühjahr 2022 zeigen Fotos Hättasch im sachsen-anhaltinischen Schnellroda bei der Anreise zur sogenannten „Frühjahrsakademie“ im damaligen „Institut für Staatspolitik“ des neurechten Ideologen Götz Kubitschek. Das Institut hat sich im Mai 2024 aufgelöst, um einem Verbot zu entgehen, macht aber unter anderem Namen weiter. Die Events in Schnellroda dienten zur übergreifenden Vernetzung der rechtsextremen Szene. Auf weiteren Fotos der Frühjahrsakademie 2022 ist unter anderem Martin Sellner zu erkennen, eine Führungsfiguren der Identitären Bewegung in Österreich und Deutschland. (…) Der Szeneanwalt Martin Kohlmann, auch Anführer der rechtsextremen Kleinpartei „Freie Sachsen“, gab in einem Video an, Jörg S. rechtlich zu vertreten. Er sprach nach eigenen Angaben vor dem Gebäude der Bezirksstaatsanwaltschaft von Jelenia Góra, wo das Gericht über die Auslieferung von S. nach Deutschland entscheide. Kohlmann benutzte in dem Videostatement konsequent die deutschen Städtenamen und erklärte: „Vorläufig sieht es für mich so aus, dass hier eine relative harmlose Wandergruppe zur nächsten Terrororagnisation hochgepuscht werden soll.“ Es sei auch ein Schlag gegen die AfD und patriotische Gruppe, überwiegend kämen die Festgenommenen aus dem Umfeld der Jungen Alternativen und der AfD, sagte Kohlmann; „Sächsische Separatisten”: Rechtsterror mit Arm nach Österreich In Deutschland gab’s heute acht Festnahmen aus der mutmaßlich rechtsterroristischen Gruppierung „Sächsische Separatisten”, die einen gewaltsamen Umsturz und die Errichtung eines Staates nach Vorbild des Nationalsozialismus plante. Verbindungen führen wie so oft auch nach Österreich. Heute wurden acht mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung namens „Sächsische Separatisten” (Abkürzung „SS”) verhaftet. Die Festnahmen erfolgten in verschiedenen Städten Deutschlands, darunter Leipzig, Dresden und im Landkreis Meißen, sowie in Zgorzelec, Polen. „Zudem werden Räumlichkeiten von nichttatverdächtigen Personen, darunter solche in Wien und im Bezirk Krems-Land (Österreich), durchsucht”, berichtet die deutsche Generalbundesanwaltschaft in einer Pressemitteilung. Auch drei AfD-Politiker, darunter der Stadtrat Kurt Hättasch aus Grimma, seien verhaftet worden. Unter den Festgenommenen sollen sich zwei Söhne eines amtsbekannten österreichischen Neonazis mit Vergangenheit in der „Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition” (VAPO) des Gottfried Küssel befinden. Jörn S., der jüngere Bruder des Rädelsführers Jörg, ist „Stoppt die Rechten” aufgefallen, weil er 2024 als Teilnehmer des Neonazi-Marsches am „Tag der Ehre” in Budapest gelistet ist. „Bei zwei weiteren Brüdern fanden Durchsuchungen statt, aber keine Festnahmen”, berichtet die „taz” (5.11.24). (…) Update 17.40: Das„profil” berichtet, dass bei Hausdurchsuchungen der Familie der beiden festgenommenen Brüder in Langenlois und Wien NS-Devotionalien und Waffen gefunden worden seien; Razzia bei deutschen Neonazis – Enkel von FPÖ-Politiker verhaftet, Hausdurchsuchungen auch in Österreich Acht mutmaßliche Neonazis wurden in Deutschland festgenommen. Darunter zwei Enkel eines FPÖ-Politikers und Söhne eines verurteilten Neonazis. Sie sollen Teil der rechtsextremen “Sächsischen Separatisten” sein. Acht mutmaßliche Neonazis wurden in den frühen Morgenstunden in Deutschland festgenommen. Darunter auch die zwei Enkel des ehemaligen FPÖ-Politikers Hans Jörg Schimanek senior und Söhne des gleichnamigen Neonazis und Weggefährten des mehrfach verurteilten Rechtsextremen Gottfried Küssel, Hans Jörg Schimanek junior. Die Razzien und Hausdurchsuchungen erfolgten auf Anordnung der deutschen Bundesanwaltschaft in Zusammenarbeit mit den österreichischen Behörden und waren am Nachmittag noch in vollem Gange, wie profil aus Ermittlerkreisen erfahren hat. Gefunden wurden etwa Tarnanzüge und Gegenstände, die zu Wehrsportübungen dienen. Die Beschuldigten werden verdächtigt, Teil der „Sächsischen Separatisten“ zu sein, einer rechtsextremen Terrorgruppe, die sich selbst „SS“ nennt und seit November 2020 aktiv sein soll. Die Festnahmen fanden in und um Leipzig, in Dresden, im Landkreis Meißen und im polnischen Zgorzelec statt, wo der Anführer der Gruppe Jörg Schimanek gefasst wurde. Er soll in Polen eine Wohnung besitzen. Insgesamt sollen der Gruppierung rund 15 bis 20 Personen angehören. FPÖ-Politikerfamilie im Visier der Ermittler Der 24-Jährige und sein jüngerer Bruder Jörn Schimanek (20) sind die Enkel des FPÖ-Politikers Hans Jörg Schimanek senior und Söhne des gleichnamigen Neonazis Hans Jörg Schimanek junior. Die beiden Brüder gehören neben zwei weiteren Männern zu den Ursprungsmitgliedern der rechtsextremen Gruppe. Der 20-jährige Jörn Schimanek hat im Februar am faschistischen Gedenkmarsch zum “Tag der Ehre” in Budapest teilgenommen (…) Wie profil aus Ermittlerkreisen erfahren hat, sollen Hausdurchsuchungen in Deutschland aber auch in Langenlois und Wien bei der Familie Schimanek stattgefunden haben. Es sollen unter anderem Waffen und NS-Devotionalien gefunden worden sein. Hans Jörg Schimanek junior ist zur Zeit der Wende nach Deutschland ausgewandert. Dort kamen auch seine Söhne Jörg und Jörn zur Welt. Schimanek jun. organisierte bis 1991 gemeinsam mit dem mehrfach verurteilten Rechtsextremisten Gottfried Küssel paramilitärische Übungen. Küssel wurde im April 2011 wegen Verhetzung verhaftet und im Jänner 2019 nach Verbüßung seiner Gefängnisstrafe entlassen; Germany arrests suspected members of neo-Nazi group plotting revolt. German police have arrested eight suspected members of a neo-Nazi militant group driven by racist ideology and conspiracy theories who had been training in warfare for the downfall of the modern German state, prosecutors said on Tuesday. News of the arrests came amid a 450-strong police operation to dismantle the group, named by prosecutors as “Saechsische Separatisten”, or Saxony Separatists, which has the abbreviation SS, the same as the Nazi party’s elite militia. “Our security authorities have thus thwarted at an early stage militant coup plans by right-wing terrorists, who were longing for a Day X to attack people and our state with armed force,” Interior Minister Nancy Faeser said in a statement. Media reports linked one of the suspects to the nationalist Alternative for Germany (AfD) – which commands as much as 18% support in national polls, behind only the centre-right opposition – although the party itself insisted it had nothing to do with such a group.

1 Comment
GBA geht gegen “Sächsische Separatisten” vor – Acht mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen – #terror – dokmz · November 6, 2024 at 9:25 pm
[…] auch: #Razzia gegen mutmaßliche Nazi-#Terrorgruppe: AfD-Kommunalpolitiker unter Festgenommenen – #Säch…. Bei einer Razzia hat die Bundesanwaltschaft acht mutmaßliche Rechtsextreme in Sachsen und Polen […]
Comments are closed.