„Döb, Dödödöb, döb, dödödöb“: Als die als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD nach den Landtagswahlen in Thüringen ihre 32,8 Prozent feiert, grölen die Anwesenden den Song „L‘amour toujours“. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke mittendrin. Zu sehen ist die Szene im YouTube-Livestream des als rechtsextrem eingestuften Compact-Magazins, das im Gegensatz zu anderen Medienhäusern Zugang zur Wahlparty der AfD in Thüringen hatte. Auf X (ehemals Twitter) teilt die Rechercheplattform zur Identitären Bewegung das Video: „Meine Mutter würde sich im Grabe umdrehen …“, kommentiert eine Person darunter. „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas noch möglich ist“, findet eine andere. Weitere sprechen von einer „Fucking Schande“ und finden das, was sie sehen, „einfach beschämend“. „Diese selbstverliebte rechtsextreme Provokation macht einfach nur wütend“, sagt der Rechtsextremismus-Experte Lorenz Blumenthaler von der Amadeu-Antonio-Stiftung zu BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. „Er bedient ein rassistisches Meme, ohne den Inhalt überhaupt aufgreifen zu müssen, denn die eigenen Wähler wissen, wie es gemeint ist“, sagt er. „Eine moderne rechtsextreme Partei, im Grunde die erfolgreiche NPD, betrunken am eigenen Erfolg ihrer rassistischen Hetze.“ Wahlen in Thüringen und Sachsen: Welchen Einfluss hatte „L‘amour toujours“? Spätestens seit dem Vorfall auf Sylt wird der Song „L´amour toujours“ mit Nazi-Parolen in Verbindung gebracht. Ende Mai 2024 hatten mehrere junge Menschen beim Feiern im Sylter Lokal „Pony“ „Ausländer raus!“ gegrölt. Schon zuvor, aber vor allem nach diesem Vorfall wurde der Song von Gigi D‘Agostino zum rassistischen Meme, obwohl das Lied laut einem Musikexperten eigentlich für Internationalität steht.