Katholiken legen Studie vor – „AfD für Christen unwählbar“

Wie hält die Kirche es mit der AfD? Sozialwissenschaftler aus Münster sind zu dem Schluss gekommen, dass die Positionen der Partei der katholischen Soziallehre widersprechen. Eine Gemeinsamkeit gibt es nur bei der Haltung zur traditionellen Familie. Trotzdem ist das Urteil klar. Die veröffentlichten Positionen der AfD sind nach einer Untersuchung des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster nicht mit der katholischen Soziallehre vereinbar. Die untersuchten Texte der AfD wiesen eine Mischung aus nationalistischen, sozial-interventionistischen und neoliberalen Forderungen auf, erklärte das Institut am Freitag in Münster bei der Vorstellung der Studie. „Die Partei bleibt für Christinnen und Christen unwählbar“, sagte die Institutsdirektorin und Studienautorin, die Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins. Grundlage der rund 190-seitigen Untersuchung sind den Angaben zufolge ausschließlich schriftliche, programmatische Eigendarstellungen der Partei, etwa in Wahlprogrammen. Diese haben die Studienautoren Texten der katholischen Soziallehre gegenüberstellt. Die Soziallehre entwickelte sich in im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert, als die Kirche Antworten auf soziale Probleme, gesellschaftliche Entwicklungen und Fragen des menschlichen Zusammenlebens suchte. (…) Die Studie wurde von Heimbach-Steins gemeinsam mit dem Theologen Alexander Filipovic von der Universität Wien sowie mit einem Team beider Institute erarbeitet.

via welt: Katholiken legen Studie vor – „AfD für Christen unwählbar“

siehe auch: “AfD ist für Christinnen und Christen nach wie vor unwählbar” Studie vergleicht schriftliche Positionen der AfD und der katholischen Soziallehre Die Positionen der “Alternative für Deutschland” (AfD) und der katholischen Soziallehre sind in den letzten Jahren noch weiter auseinandergedriftet. Das belegt eine neue Studie, die heute am Institut für Christliche Sozialwissenschaften (ICS) der Universität Münster erschienen ist. Grundlage der Untersuchung sind erstmals ausschließlich schriftliche, programmatische Eigendarstellungen der Partei, etwa in Wahlprogrammen, die die Studienautor:innen den inhaltlich passenden Texten der katholischen Soziallehre gegenüberstellt haben. Diese Art von streng textbasierter Genauigkeit gab es bislang nicht. “Die Partei bleibt für Christinnen und Christen unwählbar”, bilanziert Institutsdirektorin und Sozialethikerin Prof.’in Dr. Marianne Heimbach-Steins, die die Analyse mit dem Theologen Prof. Dr. Alexander Filipović von der Universität Wien und den Teams beider Institute erarbeitet hat. Bereits 2017 hatten die Wissenschaftler:innen zahlreiche Aussagen, Reden und Positionen der AfD mit der katholischen Soziallehre verglichen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind online abrufbar: https://doi.org/10.17879/87938471427 Das Forscherteam analysierte neun Themenfelder, darunter die Migrations- und Familienpolitik, das Grundverständnis des Sozialstaats sowie Umwelt- und Klimapolitik. Diesen stellten sie die Aussagen der katholischen Soziallehre gegenüber. “Ziel der Studie ist es nicht, die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben”, betont Alexander Filipović. Vielmehr möchten die Wissenschaftler:innen aktuelles und fundiertes Material und Argumente für die Basis in den katholischen Gemeinden und Verbänden zur Verfügung stellen.