Rechtsextremismus auf Steam und Co.: Wie Hass im Umfeld von Videospielen gedeiht

Hitler-Profile auf Steam, frauenfeindliche Rennspiele, Jump&Runs mit AfD-Politiker Björn Höcke. Rechtsextremismus in Spiele-Kontexten ist weit verbreitet. Und fängt nicht erst beim Hitlergruß an. Sucht man auf der Spieleplattform Steam nach Profilen mit dem Begriff »Hitler« im Namen, bekommt man über 57.000 Treffer. Eine Flut von Hitler-Memes, Profilbilder mit Hitler-Antlitz, Hitlergruß, Hakenkreuz, Antisemitismus: In manchen Steam-Foren kein Problem.  Eine Studie der Non-profit-Organisation Institute for Strategic Dialogue (ISD) zeigt: Die Spieleplattform Steam wird von der rechtsextremen Szene bewusst genutzt. Für Rekrutierungsversuche und Radikalisierung, aber vor allem als Echokammer und Community-Netzwerk der eigenen Gesinnung. (…) Wer sich über Frauen, marginalisierte Gruppen oder Minderheiten lustig mache oder diese abwerte, der mache sich nicht unbedingt im juristischen Sinne strafbar. »Das ist ein großes Problem, weil da ein riesiger Hebel fehlt«, so Prinz. Gerade bei Steam gehe es besonders lax zu. »Die scheinen da nach dem Motto zu fahren: Alles, was nicht strafbar ist, lassen wir zu.« Steam werde so zum Auffangbecken rechter Perspektiven.  Jump&Run mit Höcke und Co. Es gibt Spielestudios, die sich ausdrücklich auf die Entwicklung rechter Spiele konzentrieren. Ein österreichischer Entwickler etwa (Name ist der Redaktion bekannt) will laut Webseite »patriotische Werte vermitteln und damit zu einem neuen Bewußtsein innerhalb der Gamingszene beitragen«. In den Spielen wehrt man sich gegen die »globale Homogenisierung«, Feindbilder sind wahlweise Frauen, Antifa, Juden oder Homosexuelle.  In einem Spiel kämpft man Seite an Seite mit realen Politikern und Politikerinnen der rechtsextremen Bewegung, unter anderem AfD-Politiker Björn Höcke und dem neurechten Verleger Götz Kubischek. Das Spiel, dessen Namen wir hier bewusst nicht nennen, wurde als Freeware auf Steam angeboten, bis es die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien im Dezember 2020 auf die Liste der jugendgefährdenden Medien setzte.  Anderswo konnte man auf der vor allem auch unter Kinder und Jugendlichen beliebten Spiele- und Baukastenplattform Roblox 2022 das rechtsextremistische Attentat von Halle nachspielen. Täglich sind mehr als 70 Millionen Spielende in Roblox unterwegs – ein enormes potentielles Publikum. Auch wenn, so Mick Prinz, »solche Arten von rechtsextremen Games eher eine Nische sind« – sie haben gerade die jüngere Zielgruppe im Blick

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