Wieder trafen sich Funktionäre der AfD mit dem Umfeld der Identitären Bewegung, wieder ging es um das Thema Remigration. Der Ort des von der Jungen Alternative Bayern ausgerufenen „Strategietreffens“ sollte geheim bleiben. Es fand schließlich mitten in Nürnberg in den Räumen der AfD statt. Auch bei der Partei eigentlich in Ungnade gefallene Personen bekamen eine Bühne. Vergangenen Samstag trafen sich in den Räumen der Nürnberger AfD am Willy-Brandt-Platz etwa 30 Personen zu einem von der Jungen Alternative Bayern ausgerufenen „Strategietreffen“. Der Kreis der beworbenen Redner zeigte deutlich, wer sich hier austauschen und vernetzen sollte. Referieren sollten einerseits mit Benjamin Nolte und Daniel Halemba zwei amtierende Landtagsabgeordnete. Gegen letzteren wurde kürzlich Anklage wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Geldwäsche erhoben. Die zweite Gruppe bildeten Personen aus dem rechtsextremen Vorfeld. Mit Philipp Huemer war ein Kader der Identitären Bewegung Österreich geladen, der dort das Medienprojekt „Heimatkurier“ verantwortet. Mit Johannes Konstantin Poensgen und dem Youtuber „Der Schattenmacher“ wurden zwei weitere Medienschaffende eingeladen, die den Ideen und Konzepten der Neuen Rechten, der Identitären und des vor Kurzem formal aufgelösten „Instituts für Staatspolitik“ nahestehen. Poensgen trug etwa bei einer Demonstration 2023 der IB in Wien das Shirt von „Revolte Rheinland“, einer Nachfolgeorganisation der aufgelösten Regionalgruppe der IB Rheinland-Pfalz. Die Gruppe steht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD. (…) Laut Beiträgen von Teilnehmern ging es bei dem Treffen auch wieder um das Thema Remigration. Nolte überschrieb seinen Vortrag mit diesem Schlagwort. Es sei „die Schicksalsfrage des Deutschen Volkes“. Schwer vorstellbar, dass es bei der Diktion allein um vollziehbar ausreisepflichtige Personen ohne Duldung ging und nicht um das generelle Gesicht der Mehrheitsbevölkerung. Nolte war eine der Ansprechpersonen des bayerischen Flügels, der sich laut Behörden über das verfassungswidrige ethnisch-homogene Volksverständnis definierte. Sein Landtagskollege Halemba referierte über „Formen der Repression“, womit der kurzzeitlich per Haftbefehl gesuchte Abgeordnete auch reichlich persönliche Erfahrung mitbringen dürfte. Martin Sellner war zumindest Thema in seinen Ausführungen. Die Bundes-AfD will Halemba aus der Partei werfen.

via endstation rechts: Rechtsextremes Vernetzungstreffen bei der Nürnberger AfD