Die Berliner AfD-Chefin versucht, sich von einem Treffen mit Rechtsextremen zu distanzieren. Denen gefällt das gar nicht, auch Parteifreunde begehren auf. “Geschockt” sei sie gewesen über das Publikum, schnell sei sie wieder gegangen: So versucht sich die Berliner AfD-Chefin Kristin Brinker gerade von einem Treffen zu distanzieren, das im Juni 2023 beim ehemaligen Finanzsenator und CDU-Politiker Peter Kurth stattfand. In dessen Wohnung und auf dessen Dachterrasse diskutierte man am lauen Sommerabend über literarische Neuerscheinungen – mit prominenten Köpfen der rechtsextremen Szene. Andere Teilnehmer des rechtslastigen Bücherabends begehren nun gegen Brinkers Darstellung beim Lokalsender RBB auf. Verblüfft sind auch Parteifreunde über die Behauptungen der AfD-Landeschefin. Und mindestens ein prominenter rechtsextremer Gast ist offenbar sehr verärgert über ihre Distanzierung. (…) Häufig zu Gast bei Kubitschek in Schnellroda ist zum Beispiel Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl – auch er war an dem Abend in Berlin bei Kurth zu Gast. Krah stellte sein Buch “Politik von rechts” vor, Sellner sein Werk “Regime Change von rechts”. Beide Bücher sind 2023 in Kubitscheks Antaios-Verlag erschienen und skizzieren Strategien, mit denen der AfD und den ihr befreundeten Organisationen zuerst die Hoheit über den Diskurs, dann die Machtübernahme in den Parlamenten gelingen soll. (…) Ein für sie nicht ganz unproblematischer Kurs, denn auch in der Berliner AfD sind die völkischen Kräfte stark. Brinker hat sich mit ihnen arrangiert und es so an die Spitze geschafft. Doch noch immer tritt sie oft eher konservativ-bürgerlich auf als stramm rechts – der von ihr geäußerte “Schock” mit Blick auf die Hauptgäste des Abends gehört nun offenbar zu dieser Strategie, ebenso wie die behauptete rasche Flucht von dem Buchabend. Bei anderen Teilnehmern an dem Abend regt sich gegen Brinkers Distanzierungen allerdings vehementer Widerstand und Unmut. “Unsinn” sei die Behauptung, heißt es da hinter vorgehaltener Hand. Es sei ein “gelungenes und harmonisches Event über den Dächern von Berlin” gewesen, beschreibt der Europa-Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, den Abend im Gespräch mit t-online. “Auch Kristin Brinker hat ihn sehr genossen, wie sie mir bei einem Gespräch zu sehr fortgeschrittener Stunde an jenem Abend bestätigte.” Die Betonung liegt auf: “sehr fortgeschrittener Stunde” – Brinker also sei lange geblieben. In Chatgruppen der AfD kursiert außerdem ein Schreiben, das aus der Feder von Verleger Götz Kubitschek stammen soll. Gerichtet ist es an Brinker, darin heißt es unter anderem: Brinkers Darstellung entspreche nicht der Wahrheit. Im Gegenteil, sie habe sich doch mit Kubitschek über parteiinterne Strategien unterhalten – nämlich darüber, dass sich die Berliner Landeschefin der Gruppe der AfD-Ost anschließen und “die ein oder andere Stellungnahme unterzeichnen” wolle.

via t-online: Streit um Sellner-Treffen Radikale attackieren Berliner AfD-Chefin

siehe auch: Berliner AfD-Chefin #Brinker war Gast bei Treffen mit radikalen Rechten – #Braunzone #Sellner #PeterKurth. Nach Berichten über ein Geheimtreffen Rechtsradikaler hatte der SPIEGEL eine weitere Zusammenkunft prominenter Vertreter der AfD bekannt gemacht. Nun stellt sich heraus: Auch die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker nahm daran teil. Die Berliner AfD-Fraktions- und Landesvorsitzende Kristin Brinker hat ihre Teilnahme an einem Treffen unter anderem mit radikalen Rechten in der Wohnung des früheren CDU-Finanzsenators Peter Kurth bestätigt.