Die Polizei hat das Kinderzimmer eines erst 13-jährigen Neonazis in Köln durchsucht. Der Hinweis auf das noch nicht strafmündige Kind sei von einem „deutschen Dienst“ gekommen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Freitag auf Anfrage. Der Schüler habe Gewaltfantasien gezeigt, die sich gegen Flüchtlingsunterkünfte richteten, sagte eine Staatsschützerin der Kölner Polizei. Das Jugendamt habe ihn aus seiner Familie herausgenommen und in einer Einrichtung untergebracht. Ob seine rechtsextremen Einstellungen familiär begünstigt wurden, werde noch untersucht. Dem „Spiegel“ zufolge hatte der Junge in einer Telegram-Chatgruppe namens „Feuerkrieg Division“ mit mehreren Dutzend Teilnehmern Anschläge gegen Geflüchtete, Juden und Schwarze propagiert. Dort habe er auch Anleitungen zum Bombenbau gepostet und den rechtsextremen Attentäter von Neuseeland verherrlicht, der 2019 zwei Moscheen gestürmt und 51 Menschen ermordet hatte.

via spiegel: Terror aus dem Kinderzimmer

siehe auch: Terror aus dem Kinderzimmer In Chatgruppen träumen junge Neonazis vom »Rassenkrieg«. Nun steht ein 13-Jähriger unter Verdacht. Auf Telegram präsentierte er sich mit Stahlhelm, Softair-Waffe und Totenkopfmaske. Einblicke in einen verstörenden Fall. (…) In den folgenden Wochen wird Lukas Heinz noch radikaler, während die Chatgruppe auf mehr als 60 Mitglieder wächst. »Feuerkrieg Division« hat er die Gruppe genannt. Heinz postet dort Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen und Pistolen, präsentiert stolz seinen Warenkorb beim Onlinehändler Amazon, darin finden sich mehrere Chemikalien. Mit Handyclips führt er erste Experimente vor, in einem Video geht ein blaues Pulver in Flammen auf. »Wir brauchen Waffen sonst können wir keine Juden töten oder Niggas«, schreibt er. (…) Lukas Heinz ist ein drastisches Beispiel für einen Trend, der die Sicherheitsbehörden beunruhigt. Auf Telegram und anderen Onlinekanälen schließen sich junge Neonazis zusammen, die der »Siege«-Ideologie anhängen. Das englische Wort für Belagerung ist der Titel eines Buchs des US-Neonazis James Mason, das zur Bibel einer neuen rechts­terroristischen Subkultur wurde. Ihr Ziel: durch Anschläge Chaos stiften und einen »Rassenkrieg« herbeiführen. Akzelerationismus nennen Fachleute das brandgefährliche Gedankenkonstrukt. Die wohl bekannteste Gruppe der weltweiten Hassbewegung war die »Atomwaffen Division«  , die in den USA entstand und auch in Deutschland Anhänger fand. Im Frühjahr 2022 ließ der Generalbundesanwalt die Wohnungen von fünf mutmaßlichen Mitgliedern und Unterstützern der rechtsextremen Truppe durchsuchen. Internationale Hass-Subkultur Die Neonazis in diesen Chatgruppen sind oft erschreckend jung, wie der Verfassungsschutz im aktuellen Jahresbericht warnt