»150 Euro« für den Namen einer linken Aktivistin, die an seinem Wahlkampfstand protestierte: In München hat der AfD-Kandidat René Dierkes eine Art Kopfgeld ausgesetzt. Das ruft nun offenbar auch die Polizei auf den Plan. Dem Münchner AfD-Politiker René Dierkes droht nach einem radikalen Aufruf im Internet womöglich rechtlicher Ärger. Wie die »Süddeutsche Zeitung « berichtet, prüft die Polizei derzeit, ob ein Facebook-Post des AfD-Landtagskandidaten, in dem dieser eine Geldsumme für den Namen einer linken Aktivistin in Aussicht gestellt hatte, strafbar sein könnte. Dierkes war dem Bericht zufolge am 12. August an einem AfD-Infostand im Münchner Stadtteil Berg am Laim mit einer Gruppe Antifa-Aktivisten aneinandergeraten. Diese wollte den Wahlkampf der Partei mit einer Protestaktion gezielt stören. Der AfD-Politiker postete daraufhin später ein Foto einer Teilnehmerin der Protestaktion, die er offenbar als Organisatorin der Aktion ausgemacht hatte, auf Facebook. Dazu schrieb Dierkes: »150 Euro für denjenigen, der den Namen der Linksextremistin auf dem Foto mitteilt.« Dierkes will den Namen nach eigenen Angaben inzwischen herausgefunden haben. Die Aktivistin, die der Zeitung zufolge anonym bleiben will, teilte mit, es habe schon bei der Protestaktion Einschüchterungsversuche und Beleidigungen durch AfD-Leute gegeben.
via spiegel: Nach Störung am Wahlkampfstand AfD-Landtagskandidat verspricht Geld für Namen linker Aktivistin
siehe auch: München AfD-Politiker setzt “Kopfgeld” auf junge Frau aus. Weil eine Gruppe linker AfD-Gegner einen Wahlkampfstand belagert, sucht Politiker Rene Dierkes im Netz mit einem “Kopfgeld” nach einer der Teilnehmerinnen. Der Münchner Landtagskandidat der AfD, Rene Dierkes, hatte auf Facebook das Foto einer jungen Frau gepostet. Dazu schrieb er: “150 Euro für denjenigen, der den Namen der Linksextremistin auf dem Foto mitteilt.” Mittlerweile hat er den Post wieder gelöscht. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Politiker eingeleitet. (…) Laut eigener Angabe seien die Antifa-Anhänger von einigen AfD-Leuten beleidigt worden. Auch die AfD gibt ihrerseits an, von der andern Seite beschimpft worden zu sein. Zwei Anhänger der Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wurde, hätten laut Polizei sogar Anzeigen gegen die Aktivisten gestellt. Die Polizei wies den linken Protestanten vor Ort schließlich nach einiger Zeit einen Platz rund zehn Meter abseits des AfD-Standes zu. Aufgelöst wurde allerdings keine der beiden Gruppen, dazu hätte es keinen Grund gegeben. “Jeder Bürger hat grundsätzlich das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln,” sagte die Polizei auf SZ-Anfrage. Rene Dierkes sah das aber nicht so, im Gegenteil: “Die Beamten hätten die Protest-Aktion unterbinden müssen.” Via Facebook wurde der Politiker deshalb selbst aktiv und suchte nach der Aktivistin, die an diesem Tag das Megafon gehalten hatte. Um den Namen der Frau herauszufinden, setzte er ein “Kopfgeld” in Höhe von 150 Euro fest