Ein 24-Jähriger hat vor einem Jahr nach einer Pressekonferenz in München zur Corona-Impfung einen BR-Reporter zweimal attackiert. Dabei schlug er dem Reporter auch ins Gesicht. Der Mann erhielt nun eine Haftstrafe von zehn Monaten ohne Bewährung. Er war schockiert, er war völlig überrascht – so beschrieb der BR-Journalist die beiden Attacken auf ihn im August 2022 am Rande einer Pressekonferenz zur Corona-Impfung mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Am Montag wurde der vielfach vorbestrafte 24-jährige Angreifer vom Amtsgericht München zu zehn Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Attacken ohne Vorwarnung Die Richterin am Amtsgericht verurteilte den Mann wegen versuchter Körperverletzung, Körperverletzung und Beleidigung. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann am 23. August 2022 auf dem Münchner Marienplatz zweimal innerhalb kurzer Zeit den Reporter ohne Vorwarnung attackierte und ihn beim zweiten Mal im Gesicht verletzte. Vor der Attacke hatte der Mann offenbar Impfbefürworter beleidigt und zweimal einen Platzverweis für den Marienplatz erhalten. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, immer wieder zurückzukommen. Polizei und Sicherheitsdienste hielten den Mann jedoch nicht effektiv auf. Der attackierte BR-Journalist konnte vier Wochen lang nach der Attacke nicht mehr als Videojournalist arbeiten und wurde kurze Zeit psychotherapeutisch betreut. Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt gesagt, er könne sich an einen Schlag mit der flachen Hand erinnern, weitere wolle er nicht ausschließen. Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage von zwei Attacken und jeweils mehreren “unkoordinierten Faustschlägen” aus. Der Mann räumte Beleidigungen ein – auch gegen Polizeibeamte – und gab an, sich in der Corona-Zeit mit Verschwörungstheorien befasst zu haben. Heute vertrete er diese Meinung nicht mehr. Zudem tue ihm sein Verhalten leid. Allerdings bezeichnete er beim Prozessbeginn anwesende Pressevertreter im Vorbeigehen als “Drecksjournalisten”

via br: BR-Reporter ins Gesicht geschlagen: Zehn Monate Haft für Täter