Im Prozess um einen Angriff auf drei Männer aus dem westafrikanischen Guinea lässt die Staatsanwaltschaft keinen Zweifel daran, dass es sich ihrer Sicht nach um eine Tat aus rechtsextremen Beweggründen handelt. Ein Überfall in Erfurt auf drei Männer aus dem westafrikanen Guinea ist aus Sicht der Staatsanwaltschaft rassistisch motiviert gewesen. Der Angriff sei zutiefst menschenverachtend gewesen, sagten eine Staatsanwältin und ein Staatsanwalt am Mittwoch vor dem Landgericht Erfurt während ihres Plädoyers in dem Prozess. Die Angeklagten hätten den Opfern das Recht abgesprochen, nach einem Abend in einem Club nach Hause zu gehen. “Einfach nur deshalb, weil sie eine andere Hautfarbe haben”, sagte die Staatsanwältin. Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass die Angeklagten die Afrikaner schlugen, traten und rassistisch beleidigten, als diese am frühen Morgen des 1. August 2020 auf dem Weg vom Tanzen nach Hause an ihnen vorbeikamen. Der Übergriff ereignete sich im Südosten Erfurts vor dem Vereinsheim einer rechtsextremen Gruppierung. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sollen deshalb alle sieben in dem Verfahren noch angeklagten Männer zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt werden. Zunächst waren neun Männer und eine Frau angeklagt gewesen. Im Laufe des Prozesses wurde das Verfahren gegen die Frau und zwei Männer allerdings eingestellt.
via stern; Angriff auf Männer aus Guinea: Rassistisches Tatmotiv betont