Putin nennt es einen „Terrorakt“, ein Selenskyj-Berater eine „Provokation“ Russlands: Am 2. März marschierte Denis Kapustin alias Nikitin mit seinem rechtsextremen „Russischen Freiwilligenkorps“ in ein russisches Grenzdorf ein. Der Vorfall wirft viele Fragen auf. „Wir haben die Staatsgrenze Russlands überschritten“, sagt der schwer bewaffnete Mann in die Kamera. Er klopft auf ein Metallschild hinter sich als Beweis, am Eingang einer Sanitätsstation im Dorf Liubechane in der russischen Oblast Brjansk – ein Örtchen wenige Hundert Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Neben ihm hält ein weiterer Kämpfer eine schwarze Flagge mit weißem Schild und Schwert hoch. „Wir kämpfen nicht mit Zivilisten, töten niemanden, der waffenlos ist“, sagt er weiter im Video, das am 2. März 2023 auf dem Messengerdienst Telegram hochgeladen wurde. „Jetzt ist es Zeit für die einfachen Bürger Russlands zu begreifen, dass sie keine Sklaven sind.“ Der Mann ist ein bekanntes Gesicht in der extremen Rechten: Denis Kapustin alias Nikitin, ein russischer Neonazi, in Moskau geboren, in Köln aufgewachsen. Er kam als Kind mit seiner Familie nach Deutschland, als jüdischer Kontingentflüchtling. Durch seine Marke „White Rex“ avancierte er zu einer Führungsfigur der rechtsextremen Kampfsportszene, soll gute Kontakte zu den deutschen Neonazis Thorsten Heise und Tommy Frenck halten. Er trat als Sponsor des Fight-Events „Kampf der Nibelungen“ auf, durfte 2017 beim Rechtsrock-Festival „Rock gegen Überfremdung“ vor 6.000 Neonazis im thüringischen Themar eine Rede halten. (…) Die Verbindungen Kapustins zu Sicherheitsbehörden auf ukrainischer und russischer Seite bleiben bis heute ungeklärt. Im Oktober 2018 soll er laut einem Bericht des Spiegel in der Ukraine festgenommen worden sein, als Teil eines Drogenrings. Das bestätigen auch Gerichtsunterlagen mit Kapustins Nachnamen, auf die sich Colborne in seinem Buch „From the Fires of War“ beruft. Fünf bis zehn Jahre Haftstrafe drohte ihm damals. Aber das Verfahren wurde aus unbekannten Gründen eingestellt. Und seitdem darf er in der Ukraine weiterhin und offenbar unbehelligt rechtsextreme Kämpfer rekrutieren, ein Freiwilligenkorps gründen und nun in Russland einmarschieren – alles unter den Augen der ukrainischen Sicherheitsbehörden. Womöglich führt die Spur aber auch nach Moskau: Eine Quelle beim Bundesnachrichtendienst sagte 2019 dem Spiegel im besagten Bericht über Kapustin, dass er staatlichen Stellen in Russland vielleicht näher stehe, als man belegen könne. „Es würde mich nicht überraschen, wenn er in den letzten zehn Jahren an verschiedenen Stellen Verbindungen sowohl zu russischen als auch zu ukrainischen Sicherheitsdiensten gehabt hätte“, sagt Michael Colborne: „Damit wäre er nicht alleine. Offen gesagt könnte man fast allen größeren organisierten rechtsextremen Bewegungen und Einzelpersonen in Russland, Belarus und der Ukraine ein gewisses Maß an Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten vorwerfen.“ Die widersprüchliche, undurchsichtige und wahrscheinlich transaktionale Natur einiger dieser angeblichen Kollaborationen mache es aber schwer, wenn nicht gar unmöglich, genau zu bestimmen, was vor sich geht, so Colborne weiter. Die Ideologie von Neonazis wie Kapustin ist ähnlich widersprüchlich. Für Selenskyj und die Ukraine kämpft er nicht.

via belltower: Vorfall in Brjansk WARUM IST DER NEONAZI DENIS KAPUSTIN IN RUSSLAND EINMARSCHIERT?

siehe auch: Putin-Hyped ‘Ukrainian Terror Attack’ Actually Led by Russian Neo-Nazi – #Bryansk #RussianVolunteerCorps #RDK #RVC #WhiteRex #DenisKapustin. Russian propaganda outlets claim Ukrainians took hostages on Russian territory. But a Russian nationalist was reportedly at the center of the chaos. Russia’s Vladimir Putin has called an emergency meeting of the Security Council after a supposed attack by Ukrainian saboteurs on Russian territory early Thursday that was apparently led by a notorious Russian nationalist. Lawmakers confirmed the meeting shortly after Russian propaganda outlets churned out a hodgepodge of horror stories claiming Ukrainian “saboteurs” had burst into the Bryansk region on the border, shot up a bus, and taken hostages. In a huge plot twist, however, a group of Russians led by a well-known Russian nationalist claimed they were behind the attack. The story of an attack by “Ukrainian saboteurs” is “all a lie by Kremlin propagandists,” the group said on Telegram. (…) Multiple independent Russian outlets identified the man as none other than Denis Kapustin, otherwise known as “White Rex,” a Russian neo-Nazi who just a few months ago admitted to previously cooperating with Russian security services.