Geplanter Vortrag in #Kiel – Kritik an #Ganser: „Er verhöhnt die Opfer des #Holocaust“

Verharmlosung des Holocaust und Verbreitung von Verschwörungsmythen: Die Kritik am Auftritt des umstrittenen Historikers Daniele Ganser in Kiel wächst. Dieser sei ein „Verdummungsunternehmer“, sagt Prof. Joachim Krause, Kieler Politikwissenschaftler. Forderungen nach einer Absage werden lauter. Der Widerstand gegen den Vortrag des umstrittenen Historikers Daniele Ganser in der Kieler Wunderino-Arena wächst. Politik, Antisemitismus-Beauftragte und Wissenschaftler kritisieren den geplanten Auftritt des 50-jährigen Schweizers am 8. März mit dem Titel „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ Auch Forderungen nach einer Absage werden laut. In Dortmund und Nürnberg sind die Veranstaltungen des selbst ernannten Friedensforschers nach einem breiten Protest bereits abgesagt worden. In beiden Städten befinden sich die Veranstaltungsorte in kommunaler Regie. In der privatwirtschaftlich betriebenen Wunderino-Arena in Kiel, an der die Kieler Nachrichten zur Hälfte beteiligt sind, hält man bisher an dem Termin fest. Kieler Professor: „Ganser ist ein Verdummungsunternehmer“ Die Kritik an Ganser hat unterschiedliche Facetten. Ihm wird die Verharmlosung des Holocaust sowie die Verbreitung von Verschwörungsmythen und russischer Propaganda vorgeworfen. In der Rolle des seriösen Historikers verbreite er auch längst widerlegte wissenschaftliche Thesen – und habe mit all dem ein Geschäftsmodell etabliert. „Herr Ganser ist kein Wissenschaftler. Er ist ein Verdummungsunternehmer, der sein Geld damit verdient, dass er die Gehirne der Menschen mit Verschwörungsfantasien verjaucht“, sagt Prof. Joachim Krause, Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik der CAU Kiel. Deutliche Kritik vom Antisemitismus-Beauftragten Gerhard Ulrich In einem Film über die Corona-Pandemie sagt Ganser, es habe in einigen Ländern lokal immer wieder „Wahnsinn“ gegeben, unter anderem auch die Vergasung von Jüdinnen und Juden durch die Nazis im Dritten Reich. Aber mit Blick auf die Situation in der Corona-Pandemie sei „weltweit Wahnsinn“, sagt Ganser und spricht in dem Zusammenhang über die Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte. „Es ist inakzeptabel, dass jemand, der den Holocaust verharmlost und Verschwörungsmythen befördert, an Spielorten in Deutschland Verträge abschließen konnte“, sagt Gerhard Ulrich, Antisemitismus-Beauftragter des Landes. „Verschwörungsmythologien sind meist eng mit Antisemitismus verbunden, und Herr Ganser bedient sich rhetorischer Mittel, um diesen zu befördern“, ergänzt er.

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