Zu Silvester werden rassistische Parolen an die Erasmusbrücke in Rotterdam projiziert. Die Polizei ermittelt nun auch gegen die deutsche rechtsextreme Szene. (…) Das Fernsehen hatte zum Jahreswechsel live von der Brücke berichtet. Auch die rassistischen Leuchtschriften wurden versendet. Rechtsextreme Gruppen stellten die Bilder aus Rotterdam dann umgehend ins Netz. Die Polizei leitete Ermittlungen ein, wegen Volksverhetzung und Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Spur führt zur rechtsextremen Bewegung „White Lives Matter“ Die Spur führt zur rechtsextremen Bewegung „White Lives Matter“ (WLM). Die Gruppe hatte sich 2015 als Gegenpol zur Bewegung „Black Lives Matter“ formiert, dockt beim rechtsextremen Ku-Klux-Klan an und bedient sich aus dem Fundus rassistischer Ideologien. „Die niederländische WLM-Gruppe, die die Slogans auf der Rotterdamer Brücke projizierte, besteht aus einer kleinen Anzahl aktiver Mitglieder“, sagte Jaap van Beek vom Recherchenetzwerk Kafka der Zeitung Volkskrant. In einer Mitteilung im rechten Kurznachrichtendienst Telegram bekannten sich dann Rechtsextreme aus den Niederlanden und Deutschland zu der Tat. „Die Aktion erforderte reichlich Planung, Wissen und viele Tests“, hieß es in einem Statement. Auch über „reichlich Geld“ wurde geprahlt. Die Gruppe kündigte weitere Aktionen an. Nach Erkenntnissen der niederländischen Ermittlungsbehörden formierte sich WLM in den Niederlanden vor zwei Jahren in der Provinz Limburg an der Grenze zu Deutschland. Hierzulande tauchte die Gruppierung am Rande von Anti-Corona-Demonstrationen auf, etwa in Halle an der Saale. Auch in Thüringen ist ein Fall belegt. Die Bewegung ist seit geraumer Zeit in lokalen rechtsextremistischen Internetauftritten sowie im Gaming-Bereich auszumachen „und dient szeneintern als Erkennungszeichen, das – anders als etwa Kennzeichen verbotener und/oder verfassungsfeindlicher Organisationen – nicht strafbewehrt ist“, erklärte der thüringische Landesverfassungsschutz auf Anfrage. „Allerdings unterliegen gerade die Szenekontakte im virtuellen Raum steten Veränderungen, wodurch sich mitunter auch in kurzer Zeit neue (virtuelle) Gruppierungen entwickeln können“, warnte die Behörde.
via fr: Hassparolen in die Nacht geschrieben
siehe auch: Telegram group claims responsibility for Neo-Nazi, racist #Erasmus #Bridge stunt – #wlm Members of the Telegram group White Lives Matter (WLM) from the Netherlands and Germany have claimed responsibility for the racist and white supremacist statements projected on the Erasmus Bridge in Rotterdam during New Year’s Eve. It is unknown who is behind the Telegram group. The Public Prosecution Service is still investigating whether criminal offenses have been committed. In the app group they wrote that their “activists” from the Netherlands and Germany teamed up to make a public “pro-Blank” statement. The word “blank” is often criticized as an antiquated term used to describe white people. More closely translated as an absence of color, it can be considered a white supremacist term