Razzien und Festnahmen bei “Reichsbürgern” – darunter auch ein Ex-Polizist aus Hannover. Früher kümmerte er sich um Sicherheitskonzepte jüdischer Gemeinden. 25 Menschen aus der “Reichsbürger”-Szene sind am Mittwoch bei einer groß angelegten Razzia festgenommen worden – darunter auch der Ex-Polizist Michael Fritsch und dessen Partnerin Melanie Ritter aus der Region Hannover. Fritsch wird vorgeworfen, zum “militärischen Arm” der Umstürzler und zum Führungsstab von Heinrich XIII P. gehört zu haben. Bereits im Jahr 2020 war Fritsch durch skandalöse Demo-Auftritte vor Corona-Leugnern aufgefallen, wurde vom Dienst freigestellt – und im April 2022 schließlich entlassen – das Berufungsverfahren steht noch aus. Doch was ist sonst über Michael Fritsch bekannt? (…) Fritsch hatte Verschwörungssmythen über den BER und Stuttgart 21 verbreitet, in denen Migranten auf den Great Reset warten würden; über Kinder, aus deren Blut Adrenochrom gewonnen werde; er hatte die Corona-Maßnahmen mit Methoden des NS-Regimes verglichen, seinen alten Pass weggeworfen und einen neuen beantragt. “Preußen” nannte er in dem Antrag sein Geburtsland. In Reden bezeichnete Fritsch sich selbst als “Staatenloser”. Gegenüber dem NDR distanzierte sich Fritsch damals noch von “Reichsbürger”-Vorwürfen: Er sehe sich als Verteidiger der Demokratie. Wenn er von der “Befreiung Deutschlands” spreche, dann meine er damit einen “Regelungswahnsinn”, so der 58-Jährige damals. Laut Richter Goos galt Fritsch als Polizist mit guten Beurteilungen, ohne Zwischenfälle nach 40 Jahren im Polizeidienst. Besonders brisant: Fritsch war in Hannover als Polizist für Prävention und Einbruchschutz verantwortlich, entwarf Konzepte, die nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Halle im Oktober in den jüdischen Gemeinden umgesetzt wurden. Im Jahr 2021 trat Fritsch als niedersächsischer Spitzenkandidat für die “Querdenker”-Partei “Die Basis” an.
via t-online: “Reichsbürger” sollte Synagogen schützen Der Ex-Polizist, der den Umsturz plante