Die kurzfristige Umwidmung eines Denkmals hat in Wunsiedel dazu geführt, dass Rechtsextreme eine geplante Kundgebung abgesagt haben. Trotzdem zogen sie am Samstag durch die Stadt – Hunderte demonstrierten dagegen für Toleranz und Demokratie. Von BR24 Redaktion Christoph Röder Hunderte Bürgerinnen und Bürger haben am Samstag in Wunsiedel ihre Haltung gegen Rechtsextremismus zum Ausdruck gebracht. Anlass war ein seit einigen Jahren immer am Vorabend des Volkstrauertags stattfindender Marsch der Neonazi-Kleinstpartei “III. Weg” im Norden der Stadt. Dieser zählte in diesem Jahr laut Polizei rund 120 Teilnehmer, weniger als in den Jahren zuvor. Kundgebung wegen Denkmal-Umwidmung abgesagt Ursprünglich hatte ein rechtsextremer Aktivist eine weitere Kundgebung im Umfeld des Wunsiedler Kriegerdenkmals angemeldet. Diese wurde aber kurzfristig abgesagt. Aus einer Ansprache ebendieses Aktivisten vor Ort ging als Grund für die Absage die Umwidmung des Kriegerdenkmals durch den Wunsiedler Stadtrat hervor. Dieser hatte das Denkmal kurzfristig per Beschluss zum Mahnmal für den Frieden umgewidmet. Zusätzlich wurden dort gestern und heute 203 weiße Kreuze aufgestellt, die die Namen der Opfer rechtsextremistischer Morde seit 1989 tragen.

via br: Ausgetrickst: Denkmal-Umwidmung verhindert Neonazi-Kundgebung