Am Rande einer Großdemo stellt sich ein AfD-Funktionär triumphierend auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Die „Betonklötze“ würden auch als „öffentliches Klo“ fungieren. Ein Foto des AfD-Mitglieds und ehemaligen Thüringer Landtagskandidaten Holger Winterstein sorgt für Empörung. Das von Winterstein selbst bei Facebook hochgeladene Bild zeigt den Kommunalpolitiker auf dem Holocaust-Mahnmal in der Nähe des Brandenburger Tors – die Arme in die Höhe gestreckt, freudestrahlend, augenscheinlich jubelnd. Er selbst bezeichnete das Denkmal als „Betonklötze“, die auch als „öffentliches Klo“ fungieren würden. Entstanden ist das Bild offenbar bei der AfD-Großdemonstration am Samstag. Unter dem Motto „Energiesicherheit und Schutz vor Inflation – Unser Land zuerst“ hatten laut Polizeiangaben „mehr als 10.000“ Menschen gegen die Politik der Bundesregierung demonstriert. Auf Videos der Kundgebung waren, neben friedlichen Demonstranten, vereinzelt auch Reichsflaggen, Hitlergrüße und Angriffe auf Journalisten zu sehen. „Wir da unten haben denen da oben ihren Weg gezeigt“, heißt es unter dem Foto Wintersteins. „Ohne Umweg, über die hochverdiente Hölle, ins Nirvana“. Gegen den regierungskritischen Protestzug am Wochenende – bei dem es insgesamt 31 Festnahmen und mehrere Anzeigen wegen schwerer Körperverletzung gegeben hatte – sei „jeder Widerstand sinnlos“ gewesen. „Wir holen uns unsere Heimat zurück“, schrieb der AfD-Politiker.

via berliner zeitung: „Holen unsere Heimat zurück“: AfD-Politiker posiert auf Holocaust-Mahnmal

siehe auch: Thüringer AfD-Politiker posiert auf Holocaust-Mahnmal – Foto erntet Kritik. Der Sonneberger Kreistagsabgeordnete Holger Winterstein hat Kritik an einem im Internet veröffentlichten Foto zurückgewiesen. Auf dem Bild ist der AfD-Politiker zu sehen, wie er mit ausgebreiteten Armen auf dem Holocaust-Denkmal in Berlin steht. (…) Das Foto hatte beim Kurznachrichtendienst Twitter teils heftige Reaktionen ausgelöst. So schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): “Wie abstoßend. Eine Schande, besonders für das Parlament.” Der Thüringer AfD-Landesverband bezeichnete das Verhalten als inakzeptabel. Der Sachverhalt solle intern aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen sollen gezogen werden, twitterte der Verband.