Bereits im März durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft die Wohn- und Geschäftsräume einer sächsischen Ärztin, die gegen Bezahlung falsche Corona-Atteste ausgestellt haben soll. Am Donnerstag wurden mehr als 80 weitere Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht, diesmal von mutmaßlichen Empfängern der falschen Bescheinigungen. Auch vier sächsische Polizisten sind davon betroffen. Wegen des Verdachts auf Erstellung falscher Gesundheitszeugnisse in der Corona-Pandemie hat die Polizei am Donnerstag mehr als 80 Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht. Das teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Dresden mit. Insgesamt 225 Beamte seien an der Aktion am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligt gewesen, teilte die Polizei in Dresden am Freitagmorgen mit. Die Anfangsermittlungen richten sich laut Polizei gegen eine Ärztin aus Sachsen. Sie stehe im Verdacht, falsche Atteste im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgestellt zu haben. In diesen “Gefälligkeitsattesten” seien unter anderem Unverträglichkeiten beim Tragen einer medizinischen Maske oder ein unbegrenztes Impfverbot bescheinigt worden, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Für die Atteste soll die Ärztin Geld verlangt und damit etwa 60.000 Euro eingenommen haben. Die Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten erfolgte demnach bereits im März 2022, die Auswertung dauere an. (…) Die Durchsuchungen am Donnerstag richten sich laut Polizei gegen Unterstützer der Ärztin oder Menschen, die das Angebot in Anspruch genommen hätten. Ermittelt werde in dem Zusammenhang auch gegen vier Bedienstete der Polizei Sachsen, die sich mutmaßlich falsche Atteste ausstellen ließen. Bei den Durchsuchungen seien insgesamt 317 mutmaßlich falsche Atteste sichergestellt worden.

via mdr: STAATSANWALTSCHAFT Falsche Corona-Atteste: Durchsuchungen in mehreren Bundesländern

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