Im Juni beantragte die Bundesanwaltschaft Haftbefehl gegen einen Leipziger. Er soll im großen Stil Ausgaben von Hitlers “Mein Kampf” verkauft haben. Nun ist er vorerst wieder frei. Die Entscheidung wurde öffentlich, als der Beschuldigte diese Woche beim Lina E.-Prozess auftauchte. Nach einer Razzia der Bundesanwaltschaft wegen Gründung und Mitgliedschaft in einer rechtsextremistischen kriminellen Vereinigung im sächsischen Röderaue sind zwei der Verdächtigen wieder auf freiem Fuß. Wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft dem MDR mitteilte, wurde der Haftbefehl gegen Enrico B. mit Beschluss vom 22. August “unter Auflagen ausgesetzt”. “Der dringende Tatverdacht bleibt aber bestehen”, erklärte sie. Auch der Haftbefehl gegen den weiteren Verdächtigen sei unter Auflagen durch Beschluss vom 29. Juni außer Vollzug gesetzt. Enrico B. erscheint bei Lina E.-Prozess Die Entscheidung ist öffentlich geworden, nachdem Enrico B. am Mittwoch zum Prozess gegen Lina E. und drei Männer am Oberlandesgericht Dresden erschien. Der ehemalige NPD-Stadtrat von Leipzig hatte mit einem Anwalt an seiner Seite auf der Nebenklagebank Platz genommen. Mutmaßliche Mitgliedschaft in krimineller Vereinigung Die Bundesanwaltschaft hatte beide Männer Anfang Juni im Zuge vom Ermittlungen gegen eine rechtsextremistische kriminelle Vereinigung und den Verlag “Der Schelm” festnehmen lassen. Beiden Männern wirft die Bundesanwaltschaft die Gründung und Mitgliedschaft in einer rechtsextremistischen kriminellen Vereinigung vor mit dem Zweck, unter dem Dach des Verlags “Der Schelm” “eine nationalsozialistische und antisemitische Ideologie” zu verbreiten.
via mdr: Bundesanwaltschaft hebt Haftbefehl gegen rechtsextremen Leipziger auf