Nahe der Gedenkstätte an das KZ Buchenwald werden zwei Gedenkkastanien zerstört. Ministerpräsident Ramelow unterbricht seinen Urlaub. Bodo Ramelow reagierte empört. „Wer solche feigen Taten begeht, ist geistig genauso unterwegs wie die Mörder in allen Konzentrationslagern“, sagte Thüringens Ministerpräsident am Sonntag der taz. „Mit dieser Brutalität gegen wehrlose Bäume begeht man diese barbarischen Taten erneut.“ Zuvor hatte das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda publik gemacht, dass nahe der Gedenkstätte des NS-Konzentrationslagers Buchenwald erneut zwei Gedenkkastanien zerstört wurden – wenige Tage nachdem sieben weitere Bäume abgesägt und abgebrochen worden waren. Die zwei zerstörten Kastanien standen an einem Feld nahe dem Weimarer Ortsteils Schöndorf. Auf Fotos ist zu sehen, wie die Kronen abgebrochen wurden. An der Stelle war bereits 2019 eine Rotbuche zerstört worden. Ein Jahr später wurden auch andere Gedenkbäume attackiert. Am Mittwoch, dem Jahrestag des Hitlerattentats, waren nun die sieben anderen aktuell zerstörten Bäume nahe der Gedenkstätte entdeckt worden. Die Bäume gehören zum Projekt „1000 Buchen“ des Lebenshilfewerks, die seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus dem früheren KZ gepflanzt wurden. Sie werden von Pat:innen gestiftet und erinnern etwa an die 1.600 Kinder, die das Lager nicht überlebten, oder an die Betroffenen des NS-Euthanasieprogramms zur Beseitigung „unwerten Lebens“. Insgesamt wurden in dem Lager zwischen 1937 und 1945 rund 280.000 Menschen eingesperrt und gefoltert, 56.000 von ihnen starben.
via taz: Gedenken an früheres KZ Buchenwald :Schon wieder Gedenkbäume zerstört