Rund 3000 Menschen stellen sich einer Gruppe von 50 Rechtsextremisten entgegen. Der von den Nazis geplante Marsch durchs Stadtzentrum kommt nicht zustande. Bei Zusammenstößen mit Gegendemonstranten setzt die Polizei Pfefferspray ein. Mit Demonstrationen und Straßenblockaden hat ein breites Bündnis von antirassistischen Initiativen, Parteien, Gewerkschaften und Kirchengruppen am Samstag eine Versammlung von 50 Rechtsextremisten in Mainz gestoppt. Die Anhänger der rechtsextremen Neuen Stärke Partei (NSP) skandierten am Rand der Stadt Sprechchöre wie „Mainz Nazistadt“ oder „Revolution jetzt“, ehe sie umkehren mussten. Die Polizei forderte sie auf, wegen „starker Gegenproteste“ nicht weiterzugehen. An den Gegendemonstrationen nahmen nach Angaben eines Polizeisprechers rund 3000 Menschen teil. Für das Bündnis „Kein Nazi-Aufmarsch in Mainz! Wir stellen uns Quer!“ schlossen sich mehr als 60 Organisationen zusammen, darunter antirassistische Initiativen, Gewerkschaften und Parteien, der Stadtjugendring, die Omas gegen Rechts und der FSV Mainz 05. Die Teilnehmer der Gegendemonstration trugen Schilder mit Aufschriften wie „Kein Schobbe für Nazis“, „Hass ist keine Meinung“ oder „Rassismus schadet der Seele“. Außerdem folgten viele einem Aufruf von Antifa-Gruppen aus bundesweit mehreren Städten unter dem Motto „Rechte Kampfkultur entwaffnen“. In drei Demonstrationen zogen die Teilnehmer des antifaschistischen Bündnisses zum Hauptbahnhof, dem vermeintlichen Versammlungsort der NSP. Dann wurde bekannt, dass die rechtsextreme Versammlung mit erheblicher Verspätung am drei Kilometer entfernten Bahnhof Waggonfabrik im Stadtteil Mombach beginnen sollte. Daraufhin lief ein großer Teil der Gegendemonstranten dorthin los. Eine kleinere Gruppe bildete an dem Vorortbahnhof eine Straßenblockade.
via saarbrücker zeitumng: Demonstration : Breiter Gegenprotest stoppt Neonazis in Mainz