In einem alten Schullandheim nahe des Örtchens Lüsche hat sich der Verein Gaudium in Vita niedergelassen. Dessen Vorsitzende ist nicht nur Verschwörungstheoretikerin, auf den Gelände wird auch nach einer rechtsextremen russischen Pädagogik gelehrt. Mitten im Landkreis Gifhorn, versteckt hinter Zäunen und jeder Menge Grün, versucht der Verein Gaudium in Vita nach eigener Aussage neue Lernmethoden, ganz ohne Noten oder Disziplin, zu erforschen. Die Fassade des angeblichen Forschungsinsituts bröckelt jedoch wenn man näher hin sieht: Im ehemaligen Schullandheim in Lüsche haben sich Rechtsextreme und Querdenker eingefunden, die versuchen das staatliche Bildungssystem zu umgehen. Grundlage ist eine von der russischen Regierung finanzierte, esoterische Bildungsideologie. (…) Dafür betreibt der Verein ein selbsterklärtes Forschungsinstitut und bietet interessierten Eltern Anträge an, mit denen sie ihr Kind aus der regulären Schule nehmen können. Das sei legal, so der Verein. Das Kultusministerium sieht das allerdings anders. Gaudium in Vita erklärt auf Anfrage von regionalHeute.de aber, dass das sein eigenes Gesetz schlicht falsch interpretiere. Vorsitzende des Vereins ist Nicole Wolf, die in der Vergangenheit auf Querdenker-Demonstrationen als Rednerin auftrat. Ihr werden auch Kontakte in die rechtsextreme Szene nachgesagt. Dazu passt, was im Schullandheim praktiziert wird: Die russische Schetenin Pädagogik. (…) Vorsitzende des Vereins ist derweil Nicole Wolf. Wolf, die laut Medienberichten in verschiedenen Kleinstparteien immer wieder durch rechtsextreme Ansichten aneckte, moderierte im Februar eine Querdenkerdemonstration in Gifhorn, mit dabei waren Szenegrößen wie die Ärzte für Aufklärung und Bodo Schiffmann, der mittlerweile wegen Volksverhetzung angeklagt ist. Wolf gilt als gut vernetzt in der rechtsextremen Szene, auch wenn sie selbst und der Verein das bestreiten. Zumindest in Sachen Verschwörungstheorien scheint Wolf aber vorn mit dabei zu sein: In einem Video aus dem Jahr 2020, damals noch Mitglied der ÖDP, wettert sie etwa gegen den Ausbau des 5G-Netzes, weil das angeblich die Strahlenbelastung der Bevölkerung erhöhe und somit gesundheitsschädlich sei. Folgerichtig, so Wolf in diesem Video, sei 5G “digitaler Hausfriedensbruch mit Körperverletzung”.
via regionalheute: Versteckt im Wald: Querdenker betreiben Kaderschmiede in der Region