Die rechtsextreme Szene versucht seit Ausbruch der Corona-Pandemie aus den Protesten gegen Infektionsschutz und Impfungen politisches Kapital zu schlagen. Mit „Gegengift2022“ wirbt eine weitere Kampagne für den „Widerstand gegen das System“. Nach außen gibt man sich zahm und versucht den Schulterschluss mit den „bürgerlichen Patrioten“ aber hinter der Aktion stehen anscheinend Neonazis. Sie seien der „Widerstand“. Die Letzten, die sich dem kranken System, der „Pandemie der Lügen“ entgegenstellen. Kämpferisch gibt man sich schon mit dem Logo: Ein DNA-Strang und ein Schwert, die zusammen eine Spritze bilden. Mit viel Pathos rufen sie zur „Impfrevolte“ auf – die Kampagne „Gegengift2022“, die seit Anfang des Jahres durch die sozialen Medien kursiert. Auf ihrem Telegram-Kanal teilt die selbsternannte Widerstandsbewegung immer wieder Videos und Bilder von eigenen Aktivisten, die auf Corona-Protesten mitmarschieren. (…) Auf der Website der Gruppierung gibt es erste Hinweise auf den politischen Hintergrund: Im Impressum wird als Sitz der Initiative ein Altbau im Chemnitzer Plattenbauviertel Markersdorf angegeben. Das Gebäude ist seit Jahren als rechtsextreme Szeneimmobilie bekannt. Hier wird „PC Records“ betrieben – ein bekanntes Musik-Label der Rechtsrock-Szene. In der Vergangenheit befand sich hier auch die Geschäftsstelle der sächsischen NPD-Jugend. Die inzwischen verbotene Kameradschaft „Nationale Sozialisten Chemnitz“ soll das Haus außerdem lange Zeit als Treffpunkt genutzt haben.
via endstation rechts: Neonazi-Kampagne fischt im Querdenker-Milieu