Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) macht sich Sorgen, dass Rechtsextremisten die Ukraine-Krise für ihre Zwecke missbrauchen könnten. “Unsere Demokratie ist wachsam und wehrhaft”, sagte Faeser in Berlin. In den sozialen Netzwerken rufen einzelne Gruppen dazu auf, ins ukrainische Kriegsgebiet zu reisen. Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Der Nutzer Julian W. ist sich noch nicht sicher. Schließlich lasse er „mit seinen 22 Jahren“ seine Mutter allein zurück in Deutschland, er verliere seinen Job, seine Krankenversicherung. „Was ist mit meinem Lohn?“, fragt er in der Chatgruppe auf Englisch. Und was passiere, wenn er einen „Schuss ins Knie“ bekomme und nie wieder arbeiten könne. Am Ende schreibt er: „Bedenkt, dass wir kämpfen wollen.“ Aber er wolle kämpfen, um zu leben. Nicht um zu sterben. Julian W. interessiert sich für den Krieg in der Ukraine. An der Seite der ukrainischen Streitkräfte will er offenbar in den Krieg gegen die russischen Angreifer ziehen. Doch das Forum, in dem er gelandet ist, macht ihn für die Sicherheitsbehörden verdächtig. Der Kanal in dem Messengerdienst Telegram heißt „White Powder“, weißes Pulver, ist gespeist mit rechtsextremen Beiträgen und Symbolen. In dem Kanal rufen Neonazis seit den ersten Kriegstagen zum freiwilligen Kampf in der Ukraine auf. Unter einem Foto eines Mannes mit Sturmhaube, Messer in der Hand und einem T-Shirt mit NS-Symbolik heißt es in Großbuchstaben: „Lemberg Sammelpunkt für alle Freiwilligen!“ Dazu eine Adresse in der westukrainischen Stadt Lwiw, eine Straße mitten im Zentrum der Stadt. Der Aufruf in dem rechten Forum ist schon einige Tage her, seitdem reagieren mehrere Personen.
via waz: RECHTSEXTREMISMUS – Ukraine-Krieg: Deutsche Neonazis mobilisieren zum Kampf
