Er war 96 Jahre alt und hat während der NS-Herrschaft mehrere Konzentrationslager überlebt – nun ist Boris Romantschenko bei einem russischen Bombenangriff in der ukrainischen Stadt Charkiw getötet worden.Boris Romantschenko, ein Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, ist nach Angaben der Gedenkstättenstiftung bei einem Bombenangriff in Charkiw getötet worden. Der 96-jährige sei bereits am Freitag durch einen Angriff auf sein mehrstöckiges Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt ums Leben gekommen, sagte der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner. (…) Romantschenko setzte sich später intensiv für die Erinnerung an die NS-Verbrechen ein. Er war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und kam seit den 1990er-Jahren regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers bei Weimar, sagte Wagner.Seine Wohnung in Charkiw habe Romantschenko seit Monaten nicht verlassen – aus Angst, sich mit Corona zu infizieren. Am Freitag habe ein Geschoss das Gebäude getroffen. Romantschenkos Wohnung sei ausgebrannt. “Der entsetzliche Tod von Boris Romantschenko zeigt, wie bedrohlich der Krieg in der Ukraine auch für die KZ-Überlebenden ist”, hieß es in der Mitteilung weiter. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat mit Erschütterung auf den Tod Romantschenkos reagiert. “Das macht mich fassungslos. Sein Tod lässt mich entsetzt zurück. Die Nationalsozialisten haben es nicht geschafft, diesen großen Menschen zu brechen, ihn zu töten – sehr wohl aber das System Putin mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine”, erklärte Ramelow in Erfurt.
via tagesschau: Durch russischen Angriff – Holocaust-Überlebender in Charkiw getötet
siehe auch: Ukraine war: Holocaust survivor killed by Russian shelling in Kharkiv. Boris Romantschenko survived detention in four separate concentration camps between 1942 and 1945. A Ukrainian man who survived the Nazi Holocaust during World War Two has been killed during a Russian attack on the eastern city of Kharkiv. Boris Romantschenko, 96, died during Russian shelling of his apartment block on Friday, relatives said. Russian forces have been relentlessly shelling Kharkiv, which lies just 30 miles (50km) from the border, for over three weeks. At least 500 civilians have now been killed there, Ukrainian officials say. Police said one of the victims has been identified as a nine-year old boy. The Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation said it was “deeply disturbed” by Mr Romantschenko’s death. The organisation, of which Mr Romantschenko was vice-president, announced the news after being informed by his family and said he had “worked intensely on the memory of of Nazi crimes”. “We mourn the loss of a close friend. We wish his son and granddaughter, who brought us the sad news, a lot of strength in these difficult times,” the foundation’s statement added.