Die regionale Querdenker-Szene mobilisiert seit Tagen für den Samstag (21.01.) zu Demonstrationen in Stuttgart. Neben der Innenstadt und dem Cannstatter Wasen soll dabei auch vor dem Funkhaus des Südwestrundfunks (SWR) eine Kundgebung stattfinden. In Szene-Kanälen auf Telegram hieß es dazu im Vorfeld: „Wir ziehen vor die Medienhäuser (SWR), denn da sitzt das Virus.“ „Wer unter so einem menschenverachtenden Motto direkt vor den Arbeitsplätzen von Medienschaffenden demonstrieren will, missbraucht das Demonstrationsrecht”, wird Martin Gross, Landesbezirksleiter der Gewerkschaft Verdi, in einer aktuellen Pressemitteilung zitiert. Das sei ein “Angriff auf die Pressefreiheit”. Feindbild Journalist: “Besorgniserregend” Journalistinnen und Journalisten stehen als Feindbild seit längerem im Fokus der Querdenker-Szene. Bundesweit wurden in der Vergangenheit Medienschaffende auf Demonstrationen angegriffen – auch in Stuttgart, auch Teams des SWR. Zuletzt waren Medienhäuser vermehrt Ziel- oder Kundgebungsort von Aufmärschen und Demos.

via zvw: Demo in Stuttgart: “Da sitzt das Virus” – Querdenker mobilisieren zum SWR

siehe auch: ver.di zur Querdenken-Demo vor dem Funkhaus des SWR. ver.di Baden-Württemberg und die dju zur für morgen Nachmittag angekündigten Demo von Querdenken-711 vor dem Funkhaus des SWR, die unter dem Motto „Wir ziehen vor die Medienhäuser, denn da sitzt das Virus.“ stattfinden soll. Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Wer unter so einem menschenverachtenden Motto direkt vor den Arbeitsplätzen von Medienschaffenden demonstrieren will, missbraucht das Demonstrationsrecht. Dies ist ein Angriff auf Kolleginnen und Kollegen, ein Angriff auf die Pressefreiheit. Kritik an der aktuellen Politik und auch an der Berichterstattung darüber sind nicht nur erlaubt, sie sind in einer Demokratie auch geboten. Aber alle Grenzen werden eingerissen, wenn Journalistinnen und Journalisten diffamiert und bedroht werden.“ „Was haben das Corona-Virus, Impfungen und der unabhängige öffentlich-rechtliche Rundfunk überhaupt miteinander zu tun? Für Reichsbürger, alte und neue Nazis vor allem eines: Es sind Themen, um Unzufriedene in ihr Lager zu locken, mit dem klaren Ziel, selbst Macht und Einfluss zu erringen und die Demokratie am Ende abzuschaffen“, so Andrea Valentiner-Branth vom ver.di Senderverband im SWR: „Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten Kolleginnen und Kollegen bei der Berichterstattung vor Ort auch gewaltsam angegriffen. Mit der morgigen Kundgebung der Querdenker werden wir jetzt auch an unserem Arbeitsplatz bedroht. Wir appellieren dringend an die Polizei, uns vor Angriffen und Gewalt zu schützen. Für unsere Sicherheit, aber auch, damit wir weiter frei und unabhängig berichten können.“