Gegen mindestens zwei weitere Bundeswehr-Soldaten laufen aktuell Ermittlungen, da sie sich radikal gegen Corona-Maßnahmen äußerten. Das haben Recherchen von BR und tagesschau.de ergeben. Man solle genau auf die Wortwahl achten, so ein Gebirgsjäger in einer mehr als siebenminütigen Sprachnachricht, veröffentlicht auf der Messenger-Plattform Telegram im Dezember vergangenen Jahres. Die Bundeswehr sei eine “Firma”, in der alles unternommen werde, um “uns Patrioten, die in der Bundeswehr gefangen sind, kaputtzumachen”. Gemeint ist die Durchsetzungspflicht der Corona-Impfungen für Soldatinnen und Soldaten.Der Soldat, der als militärischen Rang Hauptfeldwebel angibt, wähnt sich im “Krieg”, spricht davon, dass man “sich hier im Endkampf” befände und fordert alle anderen Soldatinnen und Soldaten auf: “Auf keinen Fall spritzen lassen!” Darüber hinaus hält er die Bundesrepublik Deutschland für keinen souveränen Staat und sagt: “Die Zionisten ziehen aus dem Hintergrund immer noch die Fäden.” (…) Die Identität des Soldaten bestätigten Ermittlerinnen und Ermittler, die mit dem Fall betraut sind. Nach Informationen von BR und tagesschau.de ist der Hauptfeldwebel im Bataillon 231 eingesetzt, derselben Einheit, in der auch der 29-jährige Oberfeldwebel Andreas O. seinen Dienst tat. O. hatte Ende Dezember 2021 öffentlich auf einer Kundgebung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung eine Art Ultimatum gesetzt und “Hochverrätern und Feiglingen am Grundgesetz” gedroht: “Eure Leichen wird man auf den Feldern verstreuen.” Neben den beiden Fällen in Bayern gibt es einen weiteren Soldaten, gegen den Ermittlungen laufen. Er ist nach Informationen von BR und tagesschau.de am Luftwaffenstützpunkt Erndtebrück in Nordrhein-Westfalen stationiert. In einer Telegram-Gruppe aus dem “Querdenker”-Spektrum schrieb er im Februar 2021, Anhänger der Verschwörungsideologie “QAnon” zu sein. Zu der Zeit wurde er zur Kontaktverfolgung beim Kreisgesundheitsamt abkommandiert. Über den Fall hatte die “Westfalenpost” berichtet. Der Soldat kündigte damals auf Telegram an, exklusive Informationen zu liefern: “So Leute, da ich ja bei der Bundeswehr bin und ab heute zur Amtshilfe eingeteilt bin, kann ich direkt ab heute aus erster Hand berichten.” Laut den eigenen Schilderungen des Soldaten fiel er mit seinen Äußerungen bereits mehrfach in der Kaserne auf.

via tagesschau: Bundeswehr – MAD ermittelt gegen zwei weitere Soldaten