Am Freitag beginnt am Landgericht Mannheim ein Prozess gegen vier Angeklagte, gegen die einst wegen Terrorverdachts ermittelt wurde. Angeklagt ist auch der als „Druide“ auftretende Rechtsextremist, Antisemit und Islamhasser Karl Burghard B. alias „Burgos von Buchonia“. Anfang 2017 war es in sechs Bundesländern zu einer Razzia wegen des Verdachts auf terroristische Aktivitäten gekommen. Unter den sieben Hauptverdächtigen war die zentrale Figur ein Mann aus Baden-Württemberg, der sich als „Druide“ bezeichnet und der Szene rechtsesoterischer, antisemitischer Verschwörungsideologen angehört. Seinerzeit lebte Karl Burghard B. zeitweise auch im brandenburgischen Rietz-Neuendorf. Die Gruppe stand im Verdacht, Anschläge auf Juden, Asylbewerber und Polizisten geplant zu haben. Ungeachtet der Aufrufe in sozialen Medien zu Gewalt und zum Mord hieß es später dann, dass die Männer zwar Waffen und Munition gehortet hätten, allerdings angeblich nur zur Verteidigung einer autarken ländlichen Wohngemeinschaft im Falle von innerstaatlichen Unruhen.
Die Anklage thematisiert in dem am Freitag beginnenden Prozess daher auch überwiegend den Besitz von Waffen und Munition oder deren Weitergabe. Der Reichsbürger Karl Burghard B. muss sich ferner verantworten wegen Postings in den sozialen Medien. Als selbsternannter Druide namens „Burgos von Buchonia“ hatte B. bundesweit Schlagzeilen wegen seines Erscheinungsbilds gemacht. Zwar bewegte sich B. seinerzeit in der Neonazi-, NPD-, Holocaust-Leugner- und Antisemiten-Szene und besuchte auch einen Prozess gegen die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck. Angesichts einer rechtsesoterischen Querfront, der „Mahnwachen-“ und „Friedensbewegung“ hatte er sich zuvor aber auch in der Nähe von politischen Aktivisten bewegt, die Schnittmengen zur linksalternative Szene hatten. Von der Querfront in den Rechtsextremismus
„Burgos von Buchonia“ nahm etwa 2016 an Protesten gegen das Bilderberger-Treffen in Dresden teil. Selbsternannte Friedensaktivisten hatten dabei die Proteste abgehalten. Der „Druide“ hatte sich 2012 auch im Umfeld von linksalternativen Tierschützern bewegt und etwa an einer kleinen Aktion von Aktivisten im Kreis Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) teilgenommen. Durch sein skurriles und hippieskes Äußere schöpfte seinerzeit niemand Verdacht, in welche politische Kreise „Burgos von Buchonia“ alsbald abdriften sollte. Die vier nun Angeklagten B. (Jhrg. 1950), Thiemo B. (Jhrg. 1965, Raum Karlsruhe),  Klaus D. (Jhrg. 1956, Raum Bad Kreuznach) und Frank E. (Jhrg. 1964, Raum Heidelberg) sollen laut Anklage von 2015 bis 2017 eine „staatskritische Einstellung“ verbunden haben. Sie seien überzeugt gewesen, sich zum Selbstschutz gegen den drohenden Zusammenbruch der staatlichen Ordnung bewaffnen zu müssen. Ihre Rhetorik in den sozialen Netzwerken indes wirkte wie der Aufruf zum bewaffneten Umsturz – und weniger wie eine Gemeinschaft von „Preppern“, die sich nur verteidigen will.

via bnr: Burgos von Buchonia und Mitstreiter vor Gericht

siehe dazu auch: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen “Druiden”. Er soll im Internet den Mord an Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke begrüßt haben: Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt gegen den selbst ernannten Druiden Karl Burghard B. – es gab bereits eine Razzia. Der rechtsextreme “Druide” Karl Burghard B. alias “Burgos von Buchonia” beschäftigt erneut die Justiz. Die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) ermittelt gegen den 69-Jährigen wegen des Verdachts auf “Billigung von Straftaten”. Demnach soll B. im Internet den Mord an Kassels Regierungspräsidenten Walter Lübcke begrüßt und zur Tötung politischer Gegner aufgerufen haben.

siehe dazu auch: Rechtsextreme Terrorpläne Druide “Burgos” besorgt die Knarren – #schauhin #Terroristen und ihre #Waffenlager. Sie fantasieren von neugermanischen “Todesschwadronen” und der “zionistischen Bestie”: Rechtsextreme Esoteriker um einen selbst ernannten Druiden horteten Waffen und Sprengstoff – und sollen Anschläge geplant haben. Als die Polizisten des Spezialeinsatzkommandos der Brandenburger Polizei um Punkt sechs Uhr das Anwesen in der Beeskower Straße in Rietz-Neuendorf stürmten, entdeckten sie zunächst nichts Verdächtiges.Erst draußen wurden sie fündig: In einem Erddepot lagerten 1200 Schuss Munition des Kalibers 9 Millimeter, eine Reichskriegsflagge und ein Ausweis des – nicht existierenden – Kaiserreichs Preußen. Die Polizisten hoben außerdem mehrere selbst gebaute Schussgeräte aus dem Boden, darunter zwei umgebaute Maulwurfsfallen mit abfeuerbaren Bolzen.

Burgos von Buchonia – screenshot vk