Dass Gegner der Impfung und einer diskutierten Impfpflicht ausgerechnet in einer Stadt marschieren, die unzweifelhaft demonstriert, dass Impfen der Weg aus der Pandemie ist, bleibt ein Paradoxon für sich. Passau hat heute die niedrigste Corona-Inzidenz aller bayerischen Städte, liegt zusammen mit dem Landkreis Wunsiedel als einzige Kommune unter 100. Ein krisenerprobter SPD-OB hat erfolgreich durchgesetzt, dass sein Impfzentrum nie ganz geschlossen war und mit seinem Seuchenstab von Anfang an Hausärzte eingesetzt. (…) Früher waren es die Aufmärsche der Neonazis, die angereist aus der ganzen Republik und aus Südtirol das Stadtleben teilweise lahmlegten. Neuerdings sind es Anti-Coronamaßnahmen-Aktivisten aus rechtsextremen Ecken, die sich mehren durch Anhänger aus den AfD-Hochburgen der umliegenden Landkreise. Dass harmlose Bedenkenträger der Corona-Politik zu ihren Mitläufern geworden sind, verschlimmert die Lage. Dennoch repräsentiert dieses Straßenvolk, das den Staat vorführen will, nur eine einstellige Prozentzahl der Bevölkerung. In der Impfhochburg Passau ist ihr Anteil verschwindend gering. Dies sollte man sich angesichts verstörender Bilder der illegalen Aufmärsche stets vor Augen halten. Den Staat vorzuführen hat sich, ein erneutes Paradoxon, in unserer Region ein Mann zur Aufgabe gemacht, der ihn als gewählter Volksvertreter eigentlich mit Vernunft und Anstand vertreten sollte: AfD-Landtagsabgeordneter Ralf Stadler. Er liefert beispielsweise über den Kanal Telegram Ideen, wie sich das Versammlungsrecht austricksen lasse.
via buergerblick: Paradoxien der Pandemie. Impfhochburg Passau: AfD-Aktivist führt Zug der Impfgegner an