Ein Professor an der Lübecker Polizeiakademie des Bundes hat eine rechte Vergangenheit. Eine interne Untersuchung sieht darin kein Problem. Ein Polizeiprofessor mit rechtsradikalem Hintergrund – die Medienberichte im August 2021 schlugen ein, schließlich geht es um die höchste Ebene. Stephan Maninger ist Sicherheitsexperte der Bundespolizeiakademie in Lübeck. Er soll Gründervater des seit 2000 bestehenden „Instituts für Staatspolitik“ (IfS) gewesen sein, einer Denkfabrik der Neuen Rechten, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall geführt wird. Er sprach vor NPD-Publikum und schrieb für die rechtsgerichtete Zeitung Junge Freiheit – ließ aber alle seine Artikel dort im Netz löschen. Maninger wuchs in Südafrika auf und schrieb Artikel, in denen er sich für einen „Volksstaat für Weiße“ in dem Land einsetzte. (…) Diese Untersuchung ist nun beendet. Das Fazit: Die Dienststelle kann kein „straf- und/oder disziplinarrechtlich relevantes Fehlverhalten“ feststellen. In der Sache bleiben jedoch die Vorwürfe bestehen, dass Maninger in der Vergangenheit rechtsgerichtete Organisationen unterstützt und entsprechendes Gedankengut geteilt hat. (…) Seit 2001 unterrichtet Maninger an der Fachhochschule des Bundes, seit 2019 als Professor für Sicherheitspolitik. In seinem Ressort ist ausgerechnet ein Programm gegen Extremismus in der Polizei namens „Radex“ angesiedelt, auch wenn daraus bisher kaum Ergebnisse bekannt wurden.

via taz: Rechter Professor in Polizeiakademie – Keine Konsequenzen