Corona-Verharmloser setzen auf Parteipolitik. Mit 6,1 Prozent zog die neue Partei MFG am Sonntag in den oberösterreichischen Landtag ein. Was steckt hinter ihr? „Menschen, Freiheit, Grundrechte“ – klingt gut, oder? Wer den führenden Köpfen der neuen Partei MFG in Interviews zuhört oder auf ihrer Homepage stöbert, wird geradezu überschwemmt von Schlagwörtern und Floskeln, die nahelegen, dass man es hier mit Leuten zu tun hat, die nur eines wollen: Eine bessere Welt, ein schönes und gerechtes Leben für alle. „Wir schöpfen unsere Energie mit dem Bewusstsein von Achtsamkeit, Haltung und Mut“, ist auf der Homepage zu lesen. Den „wissenschaftlichen Diskurs“, die Demokratie und „freie Meinungsäußerung“ wolle man fördern. Man sei „weder rechts noch links“. Aber: Die Partei will ein „Gegengewicht zu den maßlosen, schädlichen, einseitigen, gesetzwidrigen und wissenschaftswidrigen Maßnahmen“ bilden. Am vergangenen Sonntag zog MFG als erste Querdenker- und Impfgegner-Partei im deutschsprachigen Raum in einen Landtag ein: 6,1 Prozent, drei Landtagsmandate, das Ergebnis für MFG bei der Oberösterreichischen Landtagswahl übertrifft alle Prognosen – und sorgt seitdem über Österreichs Grenzen hinaus für Schlagzeilen. Als „Corona-Leugner“ wollen sie sich nicht bezeichnen lassen, sagen die führenden Köpfe stereotyp in Interviews. Es gehe ihnen lediglich um eine „freie Impf-Entscheidung“. (…) Die erwiesenermaßen wirksame Corona-Impfung nennt Fiala vor seinen Anhängern im oberösterreichischen Maria Neustift – hier wählten 20 Prozent die Querdenker-Partei, deren bestes Ergebnis landesweit – eine „programmierte Autoimmunzerstörung der Zellen“. Fiala redet von einem „politischen Umbruch, Umsturz“, in dem Österreich sich befinden würde. Die Regierung „benutze“ die Pandemie dazu, „uns mit politischen Maßnahmen in Angst und Schrecken zu versetzen“. Es gebe „keinen Grund, sich vor dem Virus zu fürchten“. Unter tosendem Applaus sagt Fiala: „Es ist leider so, es sterben Menschen. Das ist ein Problem des Lebens auf dieser Welt.“ Es sind Irrationalität und pseudowissenschaftliche Ausführungen, die an Zynismus und Menschverachtung grenzen.
Die MFG-Querdenker wähnen sich im „Krieg“. Aus demselben Holz geschnitzt ist MFG-„Parteivorstand“ Michael Brunner, ein Wiener Anwalt, der in einem Querdenker-Netzwerk mit dem irreführenden Titel „Anwälte für Aufklärung“ aktiv ist. Brunner verbreitet in Maria Neustift die Falschnachricht, dass ein PCR-Test keine Infektionen nachweisen könne. Seine Rede ist eine Aneinanderreihung von kruden Verschwörungserzählungen und Desinformation. Auch NS-Verharmlosung – typisch für die Querdenker – findet sich im MFG-Kontext: So hält ein MFG-Mitstreiter, der als „Gesundheitsmechaniker“ auf Facebook bekannt ist und über eine beträchtliche Anhängerschaft verfügt, dort in einem Video einen gelben Judenstern mit der Aufschrift „ungeimpft“ in die Kamera. In Berlin wird das Tragen der Judensterne inzwischen als Volksverhetzung geahndet. (…) Die erwiesenermaßen wirksame Corona-Impfung nennt Fiala vor seinen Anhängern im oberösterreichischen Maria Neustift – hier wählten 20 Prozent die Querdenker-Partei, deren bestes Ergebnis landesweit – eine „programmierte Autoimmunzerstörung der Zellen“. Fiala redet von einem „politischen Umbruch, Umsturz“, in dem Österreich sich befinden würde. Die Regierung „benutze“ die Pandemie dazu, „uns mit politischen Maßnahmen in Angst und Schrecken zu versetzen“. Es gebe „keinen Grund, sich vor dem Virus zu fürchten“. Unter tosendem Applaus sagt Fiala: „Es ist leider so, es sterben Menschen. Das ist ein Problem des Lebens auf dieser Welt.“ Es sind Irrationalität und pseudowissenschaftliche Ausführungen, die an Zynismus und Menschverachtung grenzen. Die MFG-Querdenker wähnen sich im „Krieg“ Aus demselben Holz geschnitzt ist MFG-„Parteivorstand“ Michael Brunner, ein Wiener Anwalt, der in einem Querdenker-Netzwerk mit dem irreführenden Titel „Anwälte für Aufklärung“ aktiv ist. Brunner verbreitet in Maria Neustift die Falschnachricht, dass ein PCR-Test keine Infektionen nachweisen könne. Seine Rede ist eine Aneinanderreihung von kruden Verschwörungserzählungen und Desinformation. Auch NS-Verharmlosung – typisch für die Querdenker – findet sich im MFG-Kontext: So hält ein MFG-Mitstreiter, der als „Gesundheitsmechaniker“ auf Facebook bekannt ist und über eine beträchtliche Anhängerschaft verfügt, dort in einem Video einen gelben Judenstern mit der Aufschrift „ungeimpft“ in die Kamera. In Berlin wird das Tragen der Judensterne inzwischen als Volksverhetzung geahndet.
via ausgburger allgemeine: Querdenker ziehen in Oberösterreich in den Landtag ein
