Der Arzt Sucharit Bhakdi ist bei Querdenkern und Corona-Kritikern beliebt. Nun ist er auch mit antisemitischen Aussagen aufgefallen. Der Mediziner Sucharit Bhakdi verbreitet Unwahrheiten oder nicht belegbare Theorien über Corona, Todeszahlen und die Impfung. Bei Querdenkern ist der Bundestagskandidat sehr beliebt. Nun ist er auch mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen – seine Partei sieht kein Problem. Der Arzt und Corona-Kritiker Sucharit Bhakdi hat mit antisemitischen Aussagen in einem Video-Interview für einen Skandal gesorgt. Als Antwort auf die bereits absurde Frage, ob es sich bei der Impfkampagne der Bundesregierung um kalkulierten Mord handele, verbreitete Sucharit Falschaussagen über einen angeblichen Impfzwang in Israel. “Sie haben ihr eigenes Land in etwas verwandelt, das noch schlimmer ist als Deutschland (während der nationalsozialistischen Diktatur Anm.d.Red.) war”, sagte Bhakdi. Das Schlimme an den Juden sei, dass sie sehr gut lernen würden. “Aber sie haben das Böse jetzt gelernt”, so Bhakdi weiter.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wurde der entsprechende Ausschnitt des Interviews geteilt und hunderttausendfach angesehen. Der Sturm der Entrüstung ist groß. Der Antisemitismus-Beauftragte der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount Königsberg, hat Strafanzeige gegen Bhakdi wegen Volksverhetzung gestellt. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat den Erhalt der Anzeige bestätigt. Es werde derzeit überprüft, ob aufgrund der Aussagen Bhaktis Ermittlungen eingeleitet werden müssen. (…) Das nun aufgetauchte Video-Interview mit den antisemitischen Aussagen wurde laut Angabe der Produzenten ebenfalls im April dieses Jahres aufgenommen. Der ehemalige Sportfotograf Kai Stuht hat das Interview geführt und jetzt auf seiner Website veröffentlicht. Stuht gehört seit längerem zur “Querdenker”-Bewegung und nahm an mehreren Corona-Demonstrationen teil. Auf seiner Website finden sich auch Interviews mit dem “Querdenken”-Gründer Michael Ballweg, dem Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen sowie dem “Querdenker” und Arzt Bodo Schiffmann. Gegen Schiffmann ermittelt die Heidelberger Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung. Mehr zum Thema Corona lesen Sie in unserem Newsletter. Jetzt anmelden!
Königsberg sieht eine enge Verbindung zwischen der “Querdenker”-Bewegung und antisemitischen Aussagen in deren Umfeld. Die Organisatoren hinter den “Querdenken”-Protesten hätten nie dafür gesorgt, dass Reichsbürger und Rechtsextreme von den Demos verbannt wurden, so Königsberg. “Bereits bei sogenannten Hygiene-Demos im April 2020 wurden der gelbe Stern getragen und so der Holocaust bagatellisiert.”
via tkz: Corona-Leugner und Antisemit? “Querdenker”-Prof Bhakdi angezeigt