Abgeordnete von CDU und AfD fordern den sofortigen Rücktritt des Thüringer Verfassungsschutzchefs Stephan Kramer. Dieser hatte in einem Interview, den Südthüringer CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen, die Verwendung “antisemitischer Stereotype” vorgeworfen. Die Landtagsfraktionen von AfD und CDU werfen dem Thüringer Verfassungsschutzchef Stephan Kramer fehlende politische Neutralität vor. Sie fordern deshalb seine Entlassung durch Innenminister Georg Maier (SPD). Kramer warf Maßen Verwendung “antisemitische Stereotype vor” Die Kritik der Oppositionsparteien entzündet sich an Äußerungen von Verfassungsschutzchef Stephan Kramer über den Südthüringer CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen. Kramer hatte dem Tagesspiegel gesagt, Maaßen benutze “klassische antisemitische Stereotype” und verwende “doppeldeutige Begriffe”. Derlei sei bereits bekannt vom Thüringer AfD-Chef Björn Höcke oder von AfD-Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland und “eine beliebte Methode der Neuen Rechten”.
via mdr: CDU und AfD fordern Entlassung von Verfassungsschutzchef
siehe dazu auch (13.5.): Antisemitismusforscher über Maaßen: „Er weiß, wo er da unterwegs ist“. Der Berliner Professor Uffa Jensen vom Zentrum für Antisemitismusforschung gibt Luisa Neubauer recht: Hans-Georg Maaßen verbreite antisemitische Codes. Ohnehin äußere sich Antisemitismus auf der Rechten immer stärker versteckt. Die CDU habe eine Chance vertan, diese Debatte offen zu führen, kritisiert Jensen. Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer wirft dem CDU-Bundestagskandidaten und früheren Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen vor, antisemitische Inhalte zu verbreiten. Stimmt das? Ja, wir vom Zentrum für Antisemitismusforschung sehen das so. Antisemitismus äußert sich ja heute selten noch direkt. Selbst überzeugte Antisemiten benutzen heute regelmäßig Codewörter wie Neue Weltordnung, Globalisten, Great Reset und ähnliches. Dahinter stecken komplizierte Vorstellungen. Mit dieser codierten Sprache des Antisemitismus beschäftigen wir uns in einem großen Projekt Coding Antisemitism. Wir können nachweisen, dass solche Texte gerade in den sozialen Medien, obwohl sie ohne direkten Bezug auf Juden auskommen, durchaus antisemitisch verstanden werden. Da sagt niemand direkt was gegen Juden, sondern es wird angedeutet. Und Herr Maaßen spielt eben auch dieses Spiel.